Gardner Lindzey

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Gardner Edmund Lindzey (* 27. November 1920 in Wilmington, Delaware; † 4. Februar 2008 in Palo Alto, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Sozialpsychologe, zuletzt an der Stanford University.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lindzey erwarb an der Pennsylvania State University 1943 einen Bachelor und 1945 einen Master, 1949 bei Gordon W. Allport an der Harvard University mit der Arbeit An Experimental Study of Displacement of Aggression with Particular Reference to Minority Group Prejudice einen Ph.D. in Psychologie.

Nach kurzer Lehrtätigkeit an der Pennsylvania State University ging er wieder an die Harvard University, wo er 1948 eine erste Professur erhielt. Ein Jahr lang war er Professor an der Syracuse University, bevor er 1957 an die University of Minnesota wechselte. Von 1964 bis 1975 war er Professor an der University of Texas, unterbrochen von seiner Tätigkeit als Leiter der Psychologie an der Harvard University 1972/1973. Ab 1975 war er Direktor des Center for Advanced Studies in the Behavioral Sciences der Stanford University, wo er schon ab 1955 immer wieder als Fellow tätig gewesen war. 1989 ging er in den Ruhestand.

Lindzey war 1954 der alleinige Herausgeber der ersten Auflage des Standardwerks Handbook of Social Psychology und gehörte zu den Herausgebern der nächsten drei Auflagen über fünf Jahrzehnte. Auch sein 1957er Werk Theories of Personality (gemeinsam mit Calvin S. Hall) wurde unter verschiedenen Herausgeberschaften mehrfach aufgelegt und gilt als „einflussreich“.

Gardner Lindzey war ab 1944 mit Andrea Lewis († 1984) verheiratet, das Paar hatte fünf Kinder. Spätere Lebenspartnerin war Lynn Carlsmith († 2011), ebenfalls Psychologin und Witwe des Psychologen Merrill Carlsmith (1936–1984).

Lindzeys Arbeiten werden auch mehr als 12 Jahre nach seinem Tod noch regelmäßig zitiert. Laut Datenbank Scopus, die Zitationen überwiegend erst aus der Zeit nach den 1970er Jahren erfasst, hat er (Stand Dezember 2020) einen h-Index von 17.[1]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jeremy Pearce: Gardner Lindzey, Former President of the American Psychological Association, Is Dead at 87. In: The New York Times. 18. Februar 2008 (nytimes.com).
  • Elliot Aronson, R. Duncan Luce, Claude Steele, Patrick Suppes: Gardner Lindzey. In: Proceedings of the American Philosophical Society. Band 154, Nr. 1, März 2020, S. 103–107 (stanford.edu [PDF; 107 kB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lindzey, Gardner E. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  2. Former APA Presidents. In: apa.org. American Psychological Association, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  3. Book of Members 1780–present, Chapter L. (PDF; 1,2 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  4. Gardner Lindzey, APS Member History. In: amphilsoc.org. American Philosophical Society, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  5. NAS Award for Scientific Reviewing. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  6. Gardner Lindzey. In: nasonline.org. National Academy of Sciences, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).