Gebhard Luiz

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Gebhard Luiz (* 14. August 1913 in Söflingen; † 29. Juli 2013 in Schwäbisch Gmünd) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium von 1932 bis 1936 erfolgte die Priesterweihe 1937 durch Bischof Joannes Baptista Sproll. Luiz war anschließend Vikar an der Herz-Jesu-Kirche in Stuttgart und wurde dort von der Gestapo wegen des Abhörens feindlicher Sender unter dem Vorwurf "Zersetzung der Wehrkraft des deutschen Volkes" verhaftet und anschließend vom Stuttgarter Sondergericht unter Vorsitz von Hermann Cuhorst zu eineinhalb Jahre Haft verurteilt. Nachdem der als NS-Gegner bekannte zunächst die Strafe im Moorlager Lingen-Papenburg verbüßen sollte, wurde diese Strafe zu einer Zuchthausstrafe auf dem Hohenasperg umgewandelt.[1][2][3]

Aus dem Zuchthaus frei besuchte er in Krumbad Bischof Sproll, der ihm einen Hirtenbrief für seine Diözese Rottenburg diktierte. Es folgten Stationen in Riedlingen, Göppingen und Uhingen sowie Kirchbierlingen, bevor er schließlich 1946, für acht Jahre, als Kaplan nach Bad Schussenried kam. Dort konnte er als Anstaltsgeistlicher am psychiatrischen Landeskrankenhaus Kenntnisse in der Tiefenpsychologie gewinnen, die ihn für seine folgende Tätigkeit als Gefangenenseelsorger prädestinierten. 1954 kam er nach Schwäbisch Gmünd, wo er Gefangenenselorger an der Frauenjustizvollzugsanstalt Gotteszell wurde und eine angrenzende Gemeinde mit Kirche, der Piuskirche, aufbaute.[1][4]

Als Anstaltspfarrer versuchte er diverse Erleichterungen durchzusetzen, so ist die Erlaubnis zum Rauchen für Gefangene der JVA Schwäbisch Gmünd unter anderem sein Verdienst. 1971 wurde Luiz für zehn Jahre Dekan für das Dekanat Schwäbisch Gmünd, zudem war er Pfadfinderpfarrer. Er war Mitgründer des örtlichen Lions Clubs.[5][4]

Pfarrer-Luiz-Weg bei St. Leonhard in Schwäbisch Gmünd

Mit dem 70. Priesterjubiläum im Alter von 93 Jahren trat er in den Ruhestand. Er wurde unter großer Anteilnahme auf dem Gmünder Leonhardsfriedhof beigesetzt.[6]

Grab auf dem Leonhardsfriedhof (2020)

Im Juli 2014 wurde zu seinen Ehren in Schwäbisch Gmünd ein Weg mit dem Namen Pfarrer-Luiz-Weg versehen.[7]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Traueransprache (Memento des Originals vom 19. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/se-schwaebischgmuend.drs.de von Münsterpfarrer Robert Kloker vom 3. August 2013 auf se-schwaebischgmuend.de.
  2. Seltenes Jubiläum zum Josefstag Gebhard Luiz ist seit 75 Jahren Priester auf tagblatt.de vom 17. März 2012.
  3. a b Größte Hochachtung: Pfarrer Gebhard Luiz mit dem Gmünder „Preis für Bürgercourage“ ausgezeichnet, Artikel vom 20. Juli 2013, Rems-Zeitung.
  4. a b Mutig sein Stirn bieten - Zeitzeuge Gebhard Luiz auf drs.de (Stand: 11. Oktober 2014).
  5. a b c Pfarrer Gebhard Luiz feiert heute in seinem Ruhewohnsitz St. Anna den 95. Geburtstag, Artikel vom 14. August 2008, Gmünder Tagespost.
  6. Bischof Fürst würdigt 99-jährig verstorbenen Pfarrer Gebhard Luiz (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/alt.drs.de auf drs.de vom 30. Juli 2013.
  7. Pfarrer-Luiz-Weg am Leonhardsfriedhof als Geh- und Radweg eingeweiht, Artikel vom 30. Juli 2014, Rems-Zeitung.
  8. Staufermedaille für Gebhard Luiz, Artikel vom 2. Oktober 2003, Gmünder Tagespost.