Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung

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Der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung ist ein in Deutschland ab dem Jahre 2015 jährlich am 20. Juni zeitgleich mit dem Weltflüchtlingstag stattfindender Gedenktag. An dem Tag wird der „weltweiten Opfer von Flucht und Vertreibung und insbesondere der deutschen Vertriebenen gedacht“.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gedenktag wurde durch Beschluss der Bundesregierung vom 27. August 2014 eingeführt.[2][3] Am 10. Februar 2011 hatte sich die CDU/CSU/FDP-Koalition „nach einer teilweise emotional geführten Debatte“ im Bundestag noch für den 5. August als Gedenktag ausgesprochen, weil an diesem Datum 1950 die Charta der deutschen Heimatvertriebenen unterzeichnet worden war.[4] Die Einführung des Gedenktages wurde vom stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion im Bundestag Jan Korte kritisiert, weil damit der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar entwertet und die deutsche Schuld und Verantwortung für den einmaligen nationalsozialistischen Vernichtungskrieg durch die Betonung der deutschen Opfer relativiert werde.[5] Bereits seit 2014 wird jeweils am zweiten Sonntag im September der Hessische und der Bayerische Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation sowie der Sächsische Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Zwangsumsiedlung begangen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 20. Juni wird Gedenktag für Opfer von Flucht und Vertreibung. In: bmi.bund.de. 27. August 2014, abgerufen am 13. Januar 2016.
  2. Bekanntmachung über den Beschluss der Bundesregierung zur Einführung eines jährlichen Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung vom 6. Oktober 2014 (BGBl. I S. 1599)
  3. Katharina Schuler: Koalitionsvertrag: SPD gibt bei Vertriebenen-Gedenktag nach. In: Zeit Online. 3. Dezember 2013, abgerufen am 30. September 2014.
  4. http://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2011/33306693_kw06_de_vertriebene/204552
  5. Linksfraktionsvize Jan Korte: Kritik an Einführung des Vertriebenen-Gedenktages In: Mitteldeutsche Zeitung vom 27. August 2014, abgerufen am 26. Juni 2021