Geistliche Verwaltung der Muslime der Krim

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Logo der DUMK

Die Geistliche Verwaltung der Muslime der Krim (ukrainisch Духовне управління мусульман Криму, krimtatarisch Qırım Musulmanları Diniy İdaresi, kurz DUMK) ist die zentrale Verwaltungsbehörde der Muslime der Krim.

Gründungsgeschichte und Struktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als indigenes Volk der Ukraine haben die Gemeinschaften der Krimtataren zusammen mit anderen muslimischen Gemeinschaften die Initiative ergriffen, eine geistliche Verwaltung zu schaffen, um die muslimische Gemeinschaft der Ukraine effektiver zu organisieren und zu entwickeln.[1] Die Geistliche Verwaltung der Muslime der Krim wurde am 31. August 1992 gegründet.[2]

Die DUMK ist Mitglied des Allukrainischen Rats der Kirchen und religiösen Organisationen.[3]

An der Spitze der DUMK steht ein Mufti, dem seine Stellvertreter und ein Vertreter des Medschlis des Krimtatarischen Volkes unterstellt sind. Sie werden alle vier Jahre vom Kongress der Muslime der Krim gewählt. Die DUMK ist die größte spirituelle und administrative Behörde der Muslime in der Ukraine.[2]

Die DUMK besitzt Moscheen, Zentren und Andachtsräume in Kiew und den Regionen Kiew, Wolyn, Lwiw, Odessa und Cherson.[4]

Ziele und Projekte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die strategischen Ziele der DUMK sind der Schutz der Menschenrechte und Religionsfreiheiten, die Konsolidierung, Stärkung und Entwicklung muslimischer Gemeinschaften in der Ukraine, die Aufklärung und Förderung der Entwicklung der islamischen Kultur und Wissenschaft, die Durchführung von Bildungsprogrammen und die Ausbildung junger Menschen in Fragen der Einhaltung islamischer Traditionen und der krimtatarischen Kultur.[5]

Die Projekte der DUMK beinhalten die wöchentliche Programmausstrahlung religiöser und pädagogischer Inhalte in der krimtatarischen Sprache auf ATR, die Aufzeichnung von Predigten und Unterrichtsstunden sowie deren Ausstrahlung auf YouTube, die Veröffentlichung von allgemeinbildender Literatur zum Islam, die Übersetzung des Korans in die krimtatarische Sprache, Schulungen für Imame, das Senden junger Menschen zur islamischen Bildung in muslimische Länder, Vorträge, Schulungen und Seminare für Nicht-Muslime an Universitäten, Instituten und öffentlichen Einrichtungen, die Wiederbelebung des islamischen Erbes des Khanats der Krim, Spenden für Wohltätige Zwecke, die Eröffnung islamischer Finanzfonds, die Eröffnung ziviler Schiedsgerichte und die Teilnahme an Gipfeltreffen, Kongressen, Konferenzen, Sitzungen von Ausschüssen und Kommissionen auf internationaler Ebene.[6]

Jüngere Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2010 wurden der DUMK von Saudi-Arabien 200 Plätze für den Haddsch zugeschrieben, mehr als allen anderen religiösen Organisationen der Ukraine.[7]

Nach der Annexion der Krim 2014 zogen zahlreiche muslimische Einwanderer in die Städte des ukrainischen Festlandes und bildeten muslimische Gemeinschaften.[1] Emirali Ablajew, ein religiöser Führer, der angeblich mit dem russischen Geheimdienst zusammenarbeitete, wurde als Mufti der Krim eingesetzt. Danach bestand die Notwendigkeit, ein muslimisches Zentrum zu schaffen, das nicht von Russland kontrolliert wird. 2016 fand in Kiew ein Delegiertenkongress statt, an dem 40 Vertreter von 14 verschiedenen krimtatarischen muslimischen Organisationen der Ukraine aus den Regionen Cherson, Kiew, Lwiw und Winnyzja sowie Vertreter des Medschlis und der Kurultai teilnahmen. Ajder Rustemow wurde zum Mufti gewählt und der Sitz der DUMK nach Kiew verlegt.[8][9]

Im Mai 2019 traf sich der neu gewählte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit religiösen Führern der ukrainischen Muslime, darunter dem Vorsitzenden der DUMK Ajder Rustemow.[10]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b ПРО НАС. In: dumk.org. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  2. a b Між муфтіятом Криму і Духовним управлінням мусульман України розгорілося протистояння. In: risu.ua. 28. Februar 2011, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  3. All-Ukrainian Council of Churches and Religious Organizations. In: risu.ua. 10. Dezember 2009, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  4. НАШІ МЕЧЕТІ, ЦЕНТРИ ТА МОЛИТОВНІ ПРИМІЩЕННЯ. In: dumk.org. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  5. БАЧЕННЯ. МІСІЯ. ЦІЛІ. In: dumk.org. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  6. ПРОЕКТИ. In: dumk.org. Abgerufen am 18. Oktober 2023.
  7. Духовні управління мусульман України одержали 500 місць для здійснення хаджу. In: risu.ua. 31. Juli 2010, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  8. Serhij Mokruschyn, Roman Spiridonow: Муфтій Духовного управління мусульман Криму Айдер Рустемов: «Рашизм – це фактор, що змушує мутувати народи». In: ua.krymr.com. 27. September 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  9. Crimean Tatars set up religious administration of Crimea Muslims in Kyiv. In: unian.info. 22. November 2016, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  10. Зеленський зустрівся з духовними лідерами мусульман України. In: ukrinform.ua. 2. Mai 2019, abgerufen am 18. Oktober 2023.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]