Geoffroi de La Tour Landry

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Geoffroi de La Tour Landry (* 1326; † 1404) war ein französischer Pädagoge und Schriftsteller.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geoffroi de La Tour Landry entstammte einer Adelsfamilie aus La Tourlandry. Er war Ritter im Hundertjährigen Krieg. Geoffroi schrieb ein Erziehungsbuch für seine Töchter, die er entsprechend dem Zeitgeist zur Unterwerfung unter den Ehemann anhielt, sie aber auch vor der Scheinheiligkeit der Mitmenschen und den Überredungsstrategien der Männer warnte. Darin eingeflochten sind Erzählungen und Erinnerungen aus seinem Leben, die dem Werk neben dem Pädagogischen den Anstrich des Literarischen geben.[1] Eine moderne kritische Ausgabe fehlt.

Das Werk wurde von William Caxton ins Englische übersetzt. Die deutsche Übersetzung und Adaptierung durch Marquard vom Stein (zuerst 1493) mit dem Titel Der Ritter vom Turn (sic) wurde eines der meistgelesenen Bücher der Zeit.[2]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Livre du chevalier de la Tour Landry pour l’enseignement de ses filles (1371). Hrsg. Anatole de Montaiglon (1824–1895). P. Jannet, Paris 1854. Kraus reprint, Millwood (New York) 1982.
    • (deutsch) Marquard vom Stein: Der Ritter vom Turn. Hrsg. Ruth Harvey. Schmidt, Berlin 1988.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anne Marie De Gendt: L’art d’éduquer les nobles damoiselles. Le Livre du Chevalier de la Tour Landry. Honoré Champion, Paris 2003.
  • Ruth Harvey: Marquard vom Stein, Der Ritter vom Turn. Kommentar aus dem Nachlass von Ruth Harvey. Hrsg. Peter Ganz. Schmidt, Berlin 1996.
  • Gustav Roethe: Stein, Marquart von. In: Allgemeine Deutsche Biographie 35, 1893, S. 666–667.
  • Armand Strubel: GEOFFROI DE LA TOUR LANDRY. In: Jean-Pierre de Beaumarchais, Daniel Couty und Alain Rey (Hrsg.): Dictionnaire des littératures de langue française. G–O. Bordas, Paris 1984, S. 901.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Strubel 1984
  2. Roethe 1893