Georg-Schmitt-Platz

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Gebäude Georg-Schmitt-Platz 1

Der Georg-Schmitt-Platz (bis etwa 1954/55: Georg-Schmittplatz) ist ein Platz in Trier im Stadtteil Mitte. Er liegt unmittelbar östlich der Kaiser-Wilhelm-Brücke. In ihn münden Ascoli-Pisceno-Straße (bis 2002 Neue Zurmainer Straße), Lindenstraße, Merianstraße (bis 1969 Martinstraße) und Ausoniusstraße.

Namensgeber ist der Trierer Komponist Georg Schmitt, dessen Geburtshaus am nahe gelegenen Zurlaubener Ufer steht.[1] Nach ihm benannt wurde der Platz zwischen 1919 und Anfang 1921: Das Adreßbuch der Stadt Trier 1919/20 führt den Platz noch nicht auf, wohl aber das zum 1. Juni 1921 abgeschlossene Einwohnerbuch der Stadt Trier 1921/22.[2] Im Neuen Trierischen Jahrbuch 2021 heißt es, dass die Benennung des Platzes eine „kurze Zeit“ vor dem 21. Juni 1921 geschehen sei. An diesem Tag fanden anlässlich des 100. Geburtstags von Georg Schmitt ein großer Festumzug durch die Stadt und ein Festakt auf dem Georg-Schmitt-Platz statt. Den Anstoß zur Platzbenennung habe eine Initiative des Vereins Trierisch gegeben.[3]

Obwohl das Areal mehrere Gebäude umsäumen, haben heute (2021) nur zwei von ihnen die Adresse „Georg-Schmitt-Platz“ (Nr. 1 bzw. Nr. 2): Herausragend ist das Wohn- und Geschäftshaus am heutigen Georg-Schmitt-Platz 1 (um 1845: Zurlauben 42).[4] Es wurde 1810 errichtet und erhielt 1933 Ladeneinbauten. Heute steht es unter Denkmalschutz.[5][6] Bis ungefähr 1981/82 gab es in dem Gebäude eine Konditorei (Melchisedech). Später folgten kurzzeitig eine Gaststätte, ein Geschäft für Holz- und Bautenschutz, ein Lebensmitteleinzelhandel (Wedico), von 2006 bis Ende 2007 ein Stadt(teil)-Laden (Bürgerservice/Wedico),[7][8] dann ein Fahrradhandel (Cyclope Bike Store) und seit 2012 ein Fachhandel für Kamin- und Kachelöfen.

Unter der Adresse Georg-Schmitt-Platz 1 befand sich in einem gesonderten Gebäude eine Tankstelle: Nach 1930, doch vor 1934 errichtet, musste ihr ein einstöckiges Wohnhaus (Martinstraße 1) aus dem 19. Jahrhundert weichen. Sie firmierte zunächst unter OLEX-Tankhaus, seit etwa 1955 unter BP-Tankstelle Ernst Schwickert. Die Tankstellengebäude wurden um 1976/77 abgerissen.[9] Das Areal dient seitdem als öffentlicher Pkw-Parkplatz.[10]

Unter der Adresse Georg-Schmitt-Platz 2 wurde 1973 anstelle eines Altbaus ein Wohn- und Geschäftshaus errichtet. Von Beginn an hatte darin eines der ersten Asia-Restaurants der Stadt Trier (Hongkong Haus) seinen Sitz.[11] Das Lokal schloss um die Wende 2006/2007.[12] In einem angebauten Flachbau befand sich unter der gleichen Adresse lange Jahre ein Lebensmitteleinzelhandel (Höllen).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Einwohner- bzw. Adressbücher der Stadt Trier, diverse Jahrgänge und Verlage
  • Kulturbüro der Stadt Trier (Hrsg.)/Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Trier, 2003
  • Trier – Bildstadtplan (Nr. 12), gezeichnet von Hermann Bollmann, Bollmann-Bildkarten-Verlag, Braunschweig 1959
  • Trier – Bildstadtplan (Nr. 149), gezeichnet von Hermann Bollmann, Bollmann-Bildkarten-Verlag, Braunschweig 1975

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kulturbüro der Stadt Trier (Hrsg.)/Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Trier, 2003.
  2. Vgl. Adreß= und Geschäfts=Handbuch der Stadt Trier nebst der eingemeindeten Vororten (sic): Feyen, Heiligkreuz, St. Matthias, St. Medard, Pallien 1919/20, Trier 1920; Einwohnerbuch der Stadt Trier 1921/22, Trier 1922, beide im Verlag der Fr. Lintz'schen Buchhandlung, Buchhandlung Friedr. Val. Lintz, Brodstraße 32 (sic), Trier.
  3. Wolfgang Grandjean: Georg oder Georges? Zum 200. Geburtstag des Komponisten Schmitt, in: Neues Trierisches Jahrbuch (2021), Bd. 61, hrsg. Verein Trierisch (Selbstverlag), S. 101–120, S. 102, ISSN 0077-7765.
  4. Vgl. Plan von Trier, entworfen und gezeichnet von A[ugust Berthold, [nebst] Umgebung von Trier, ca. 1845], auf: Armut unter den Augen des jungen Marx. Eine Medienstation zur Sozialtopographie Triers um 1832; abgerufen am 24. Juli 2021.
  5. Patrick Ostermann (Bearb.): Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1: Stadt Trier. Altstadt.Werner, Worms 2001.
  6. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hg.) (24. August 2020): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler: Kreisfreie Stadt Trier, Mainz.
  7. Alter Markt, neuer Laden, in: Volksfreund.de, 15. Dezember 2005; abgerufen am 27. Juli 2021.
  8. Kämpfen sie noch oder sterben sie schon?, in: Volksfreund.de, 14. Dezember 2007; abgerufen am 27. Juli 2021.
  9. Tankstelle nicht mehr aufgeführt in: Adreßbuch Trier 1978/79, Südwestdeutsche Verlagsanstalt GmbH & Co., 6800 Mannheim 1.
  10. Trier - Bildstadtplan (Nr. 209), gezeichnet von Hermann Bollmann, Bollmann-Bildkarten-Verlag, Braunschweig 1983.
  11. China-Restaurant Hongkong Haus noch nicht aufgeführt in: Einwohnerbuch der Stadt Trier 1972, jedoch aufgeführt im Folgeband Einwohnerbuch der Stadt Trier 1974, beide: Paulinus Druckerei GmbH, 55 Trier, Fleischstraße 61–65.
  12. China-Restaurant Hongkong Haus noch aufgeführt in Gelbe Seiten, für den Bereich Trier, 2006/2007 (mit Stand 19. Juni 2006), jedoch nicht mehr aufgeführt im Folgeband Gelbe Seiten, für den Bereich Trier, 2007 (mit Stand 19. Juni 2007), beide: Telefonbuchverlag SARAG GmbH, Saarbrücken.

Koordinaten: 49° 45′ 49,5″ N, 6° 38′ 3,3″ O