Georg Pacák

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mariensäule in Politschka (Ausführung Georg Pacák, 1731)

Georg F. Patzak (tschechisch Jiří F. Pacák; * 1670 in Alt Rognitz, Königgrätzer Kreis; † 11. August 1742 in Mährisch Trübau, Chrudimer Kreis) war ein böhmischer Bildhauer des Barocks.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Georg F. Patzak, der einer ostböhmischen Schnitzer- und Bildhauer-Familie entstammte, zählt zu den bedeutendsten Bildhauern des böhmischen Barocks. Von 1703 bis 1716 lebte er in Lusche, wo er die Wallfahrtskirche Mariahilf ausgestaltete[1] und am 22. November 1707 Marta Chaur(ova) heiratete. Im gleichen Jahr gelang es ihm, mit seiner künstlerischen Leistung und diplomatischem Geschick, von den Jesuiten der Residenz Chlumek neben der Erlaubnis zur Trauung auch die Befreiung aus der Leibeigenschaft für sich und seine Frau zu erlangen. Am 29. Dezember 1713 wurde dort der gemeinsame Sohn Franz Heinrich getauft, der als Franz Patzak ebenfalls ein bekannter Bildhauer wurde. 1721 arbeitete Georg Patzak mit Matthias Bernhard Braun in Leitomischl zusammen, vorher wohl auch schon in Kukus für Franz Anton von Sporck an den Figuren der Tugenden und Laster.[2] Dort machte er sich ab 1725 selbständig. 1738 ließ er sich in Mährisch Trübau nieder, wo er im selben Jahr Anna Maria, die Witwe des Malers Christian David[3] heiratete. Deren Schwester war seit 1736 mit Thaddäus Supper verheiratet.[4]

Seine wichtigsten Werke schuf Georg Patzak für Politschka, Schurz und Mährisch Trübau, wo er unter den Künstlern eine dominante Stellung einnahm. Weitere Werke sind in Trautenau, Schatzlar, Königinhof, Politschka und Robousy bei Jičín erhalten. Sein Sohn Franz Patzak wirkte ebenfalls als Bildhauer.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Constantin von Wurzbach: Patzalt (Bildhauer). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 21. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1870, S. 357 f. (Digitalisat).
  • Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Bd. 2, ISBN 3-486-55973-7, S. 144.
  • Josef Tejkl: Počátky tvorby J. F. Pacáka a její sociální kořeny [Die Anfänge des Schaffens von G. F. Patzak und seine sozialen Wurzeln], Umění XXIX, 1981, S. 427.
  • BOUČEK, Jan. Jiří František Pacák a jeho tvorba ve východních Čechách (diplomní práce). Katolická teologická fakulta, Univerzita Karlova. Praha, 2015. [Georg Franz Patzak und sein Schaffen in Ostböhmen (Diplomarbeit). Katholische Theologische Fakultät, Karls-Universität. Prag, 2015.]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jiří František Pacák – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Seznam děl, Werkliste auf der tschechischen Wikipedia-Seite

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Věra Naňková: Poutní kostel Panny Marie na Chlumku v Luži
  2. E. Poche / I. Kořan: Matthias Bernhard Braun, Monografie. Studien Verlag, 2004, ISBN 978-3-7065-1856-7, S. 106/107.
  3. Moravskotřebovský zpravodaj, 11. ročník , únor 2013, čislo 2, st. 11
  4. Franz Richard Ryschawy: Judas Thaddäus Supper. Ein Barockmaler des Schönhengstgaues. Wien 1981