Georg Stangl (Politiker, 1889)

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Georg Stangl (* 4. April 1889 in Maschowitz, Österreich-Ungarn; † 15. oder 16. August 1945 in Chrastavice, Tschechoslowakei) war ein tschechoslowakischer Politiker (Sudetendeutsche Partei) deutscher Nationalität. Er war von 1935 bis 1938 Abgeordneter des Tschechoslowakischen Abgeordnetenhauses.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Schulabschluss studierte an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Halle, die er 1910 abschloss. Anschließend arbeitete er auf den Trauttmansdorff-Höfen. Ab 1918 war er Besitzer eines Bauernhofes in seinem Heimatort Maschowitz. Er studierte an der Deutschen Technischen Hochschule in Prag und an der Universität Gießen und promovierte 1933 zum Dr. phil.

Er trat der 1933 gegründeten Sudetendeutschen Heimatfront bei und wurde deren Ortsgruppenleiter in Bischofteinitz. Nach der Umbenennung der Heimatfront in Sudetendeutsche Partei kandidierte er 1935 bei den Parlamentswahlen und erlangte ein Mandat für das Abgeordnetenhaus der Tschechoslowakei. Nach der deutschen Besetzung des Sudetenlandes infolge des Münchner Abkommens erlosch sein Mandat am 30. Oktober 1938. Er stellte erfolgreich den Aufnahmeantrag in die NSDAP und war von 1939 bis 1941 NS-Kreisleiter in Luditz. Aufgrund bestehender Differenzen mit Konrad Henlein wurde er von Parteifunktionen entbunden.

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Stangl von tschechoslowakischen Behörden verhaftet und in einem Lager in Chrastavice bei Domažlice interniert, wo er im August 1945 ermordet wurde.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Entwicklung der Simmentaler Zucht im Böhmerwalde. Selbstverlag, Gießen 1933.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mads Ole Balling: Von Reval bis Bukarest – Statistisch-Biographisches Handbuch der Parlamentarier der deutschen Minderheiten in Ostmittel- und Südosteuropa 1919–1945. Kopenhagen 1991.
  • Mikuláš Zvánovec: Die SdP im Parlament. Eine Kollektivbiographie der Mitglieder des parlamentarischen Klubs der Sudetendeutschen und der Karpatendeutschen Partei. 2014.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]