Gerd Focke

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Gerd Focke (* 7. April 1927 in Leipzig; † 3. April 2016 ebd.) war ein deutscher Dramaturg, Regisseur, Schriftsteller und Schauspieler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Focke absolvierte die Oberschule und machte dann eine kaufmännische Lehre. Nach dem Zweiten Weltkrieg besuchte er die Schauspielschule in Leipzig und arbeitete dort als Schauspieler und Rundfunksprecher. Infolge eines Bühnenunfalls musste er das Schauspielen aufgeben. Er wurde Dramaturgie-Assistent und schließlich Dramaturg in Leipzig, Nordhausen und, von 1964 bis 1990, in Halle (Saale). Im Studio Halle des Deutschen Fernsehfunks, für den er seit 1955 arbeitete, trat er vor allem als (Mit-)Begründer des Fernsehtheaters Moritzburg[1] und als dessen langjähriger Leiter hervor.

Darüber hinaus war Focke seit 1950 als Schriftsteller und von 1963 bis 1990 auch als Film-, Fernseh- und Theaterkritiker präsent.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bühnenstücke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Sie tragen wieder Ritterkreuze (1954)
  • Gefährliches Schweigen (1959)
  • Skandal um Meegeren (1960)
  • Weißt du, wo du zu Hause bist? (1963)
  • Peter und der Roboter (Puppenspiel, 1964)
  • Bob fährt nach Afrika (Puppenspiel, 1967)
  • Fronten (1968)
  • Stachelbauch der Erste (satirisches Puppenspiel, 1969)
  • Fünfmal die Drei (1974)
  • Der Rotbart (1977)
  • Rinaldo Rinaldini – der korsische Wolf (nach Christian August Vulpius, 1984)
  • Der tolle Ferdinand (1987)
  • Nachtgestalten (1987)

Kinderhörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oljas große Tat (1953)
  • Catalin mit den Goldlocken (1954)
  • Wir schweigen nicht (1955)
  • Verfasser unbekannt (1956)
  • In tyrannos (1956)
  • Die Neuberin (1957)
  • Der weite Weg (1957)
  • Karl Brinkmann (4 Teile; 1958)
  • Isa und Wolfried (1958)
  • Um Deutschland geht’s (1959)

Kriminalhörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Redaktionsschluss (1979)
  • Tee für Inspektor Whitechappel (1980)
  • Kondolenzbesuch (1983)
  • Spätes Rendezvous (1985)
  • Gangster und Ganoven (1985)
  • Das Doubel (1986)
  • Im Schatten der Eiche (1989)

Fernsehdramatik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Skandal in Amsterdam (1959)
  • Der Henker richtet (Ein Geschwister-Scholl-Fernsehspiel, 1960)
  • Der beste Vater der Welt (1965)
  • Die falsche Fährte (1965)
  • Harras, der Polizeihund (1966)
  • Disput nach Mitternacht (1967)
  • Aufenthalt (1968)
  • Geschäft um einen Toten (nach Paul Berndt (Schauspieler), 1968)
  • Signal auf Rot (1968)
  • Abendbesuch (nach Otto Gotsche, 1968)
  • Abseits der großen Straßen (1969)
  • Der große Coup des Waldi P. (1973)
  • Ein Berg Abwasch (mit Paul Herbert Freyer, 1975)
  • Gefrühstückt wird um acht (1978)
  • Liebe, Schminke und Intrigen (Schauspielereien, 1978)
  • Ein total verrückter Einfall (nach Carl Lauffs, 1981)
  • Immer dasselbe Lied (Schauspielereien, 1987)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Günter Helmes, Steffi Schültzke (Hrsg.): Das Fernsehtheater Moritzburg. Institution und Spielplan. Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2003. ISBN 3-936522-99-5.
    • Günter Helmes, Gerhard Lampe, Steffi Schültzke: Vorwort. Ebd., S. 7–9.
    • Günter Helmes, Gerd Focke: Das Fernsehtheater Moritzburg: Geschichte, Themen, Tendenzen. Ein Gespräch. Ebd., S. 25–64.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Helmes, Focke: Das Fernsehtheater Moritzburg (siehe "Literatur"), 2003, S. 29. Focke wurde von Horst Sindermann, dem späteren Präsidenten der Volkskammer, mit den Worten "Du baust ein Fernsehtheater auf. […] Es ist doch ein Armutszeugnis, dass Menschen immer erst das Westfernsehen einschalten müssen, um heitere Stücke sehen zu können. Das können wir doch wohl auch!" mit der Gründung des Fernsehtheaters beauftragt.