Gerd Lukas Storzer

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Gerd Lukas Storzer (* 23. Mai 1972 in Friedrichshafen) ist ein deutscher Theater-, Film- und Fernseh–Schauspieler.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Ausbildung machte er am Schauspielstudio Maria Körber in Berlin.

Es folgten Engagements am Volkstheater und am Schauspielhaus in Wien (unter anderem Eskalation ordinär, Regie: Christian Stückl), am Stükke-Theater Berlin und an der Komödie am Kurfürstendamm Berlin (u. a. Franz Wittenbrinks Liederabend Männer!, Regie: Martin Woelffer). Besonders häufig war er an der Neuköllner Oper Berlin (u. a. Held Müller, Elternabend, Das Wunder von Neukölln) und mit dem Theater Affekt Berlin (Lila, Regie: Stefan Bachmann) zu sehen. Er spielte in der Regie von Folke Braband an der Berliner Tribüne in Ladies Night, Little Voice und Schlafzimmergäste. Von 2006 bis 2008 war er Mitglied der gefeierten Berliner Avantgarde-Truppe Nico and the Navigators, mit der er unter anderem bei den Bregenzer Festspielen zu sehen war. 2009, 2011 sowie 2015 bis 2017 spielte er im Ensemble der Kreuzgangspiele Feuchtwangen, u. a. den Schreiber Licht in Kleists Der zerbrochne Krug und Don Juan in Viel Lärm um Nichts. 2010 debütierte er an den Hamburger Kammerspielen, 2012 am Schlossparktheater Berlin und 2015 am Wolfgang Borchert Theater in Münster. 2018 gehörte er dem Ensemble der Burgfestspiele Jagsthausen an und spielte dort unter anderem Sherlock Holmes in Ken Ludwigs Baskerville.

Auch in Film und Fernsehen spielte Gerd Lukas Storzer zahlreiche Rollen, so in Rosa von Praunheims Biopic Der Einstein des Sex (1999), Müde Weggefährten (ausgezeichnet mit dem Max-Ophüls-Preis) und dem österreichischen Episodenfilm Slidin’-alles bunt und wunderbar, zuletzt in den Serien Notruf Hafenkante und Der Dicke. Für seine Darstellung des Pagen in Die Nervensäge am Theater am Kurfürstendamm wurde er 2010 vom Berliner Theaterclub für den Goldenen Vorhang als bester Schauspieler nominiert. Für seine Darstellung des Bruder Lorenzo in Romeo und Julia sowie des Jonathan Brewster in Arsen und Spitzenhäubchen wurde er 2016 mit dem Kreuzgangpreis ausgezeichnet.

Seit 2016 ist er zudem als Dozent für Schauspiel aktiv. Im Rahmen dieser Tätigkeit inszenierte er 2019 an der Schule für Schauspiel Hamburg die Komödie Hase Hase von Coline Serreau, 2020 Yvonne, die Burgunderprinzessin von Witold Gombrowicz, 2021 Ray Cooneys Farce Taxi, Taxi sowie 2022 William Shakespeares Was ihr wollt.

Storzer lebt seit 2007 in Hamburg.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Remember Me, Regie: Joshua Borchardt, Rolle: Martin, 2018
  • Bad Cop – kriminell gut – Paradiesvögel, Regie: Oliver Dommenget, Rolle: Herr Bartmann, 2017
  • Lucie Marshall, Regie: Oliver Schmitz, Rolle: Schuhverkäufer, 2016
  • Die Pfefferkörner – Endlich Hochzeit!, Regie: Franziska Hörisch, Rolle: Standesbeamter Maulwurf, 2014
  • Der andere Weg, Regie: Annika Fleischer/Elina Stave, Rolle: Wolfgang, 2014
  • Taufe, Regie: Anja Herden, Rolle: Matthias Wolters, 2014
  • Terra X – Die deutsche Hanse, Regie: Carsten Gutschmidt, Rolle: Brun Warendorp, 2010
  • Notruf Hafenkante – Falsche Töne, Regie: Rolf Wellingerhof, Rolle: Oke Graves, 2009
  • Der Dicke – Gefährliche Ratschläge, Regie: Bernhard Stephan, Rolle: Kalle Bröhner, 2008
  • Lost Lovers, Regie: Hannes Treiber, Rolle: Marc, 2007
  • Echte Menschen, Regie: Dana Linkiewicz, Rolle: Johannes, 2006
  • Der Schaumreiniger, Regie: Christopher Lenke/Philipp Nauck, Rolle: Herr Stölzl, 2004
  • St. Angela, Regie: diverse, Rolle: Danny Mühlbeck, 2003
  • Balko – Leiche gegen Leiche, Regie: Ulli Möller, Rolle: Cornelius Wecker, 2002
  • Invincible, Regie: Werner Herzog, Rolle: junger Journalist, 2000
  • Der Einstein des Sex, Regie:Rosa von Praunheim, Rolle: Hermann Freiherr von Teschenberg, 1998
  • Slidin' – alles bunt und wunderbar, Regie: Reinhard Jud, Rolle: Chris, 1997
  • Zeit des Schweigens, Regie: Cornelia Grünberg, Rolle: Mikes Freund, 1996
  • Müde Weggefährten, Regie: Zoran Solumun, Rolle: Rüdiger, 1995
  • Gute Zeiten, schlechte Zeiten, Regie: Jürgen Weber, Jörg Wilbrandt, Ariane Zeller u. a., Rolle: Götz von der Heyde, 1995–96

Theater (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meine Schwester und ich, Original Cast Aufnahme, duo-phon-records, 2007
  • Held Müller, Original Cast Aufnahme, Sound of Music, 2007
  • Elternabend, Original Cast Aufnahme, Christian Feldgen Music Berlin, 2003
  • Das Wunder von Neukölln, Live-Mitschnitt, Neuköllner Oper Berlin, 1999

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kreuzgangpreis 2016 – Theaterpreis der Fränkischen Landeszeitung für eine herausragende künstlerische Leistung, Auszeichnung für die Darstellung des Bruder Lorenzo in Romeo und Julia sowie Jonathan Brewster in Arsen und Spitzenhäubchen, 2016
  • Monica-Bleibtreu-Preis der Privattheatertage Hamburg für Was ihr wollt, Wolfgang Borchert Theater Münster, 2016
  • Goldener Vorhang als Bester Berliner Bühnenschauspieler, Nominierung für Die Nervensäge, 2010
  • Max-Ophüls-Preis, Bester Film für Müde Weggefährten, 1997
  • Friedrich-Luft-Preis, Beste Berliner Inszenierung für Lila, 1995

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]