Gericht Altengleichen

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Altes Amtshaus in Gelliehausen, Sitz des Patrimonialgerichts Altengleichen. Hier dichtete im Jahre 1773 Bürger die Lenore.

Das Gericht Altengleichen war ein historischer Verwaltungs- und Gerichtsbezirk im Fürstentum Göttingen bzw. Königreich Hannover.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie das benachbarte Amt Neuengleichen ist das Patrimonialgericht Altengleichen auf das Zubehör der um 1100 erbauten Burgen Gleichen zurückzuführen, die um 1270 von den Welfen an die Herren von Uslar verlehnt wurden. 1318 erscheinen erstmals die beiden Linien Alten- und Neuengleichen. Während Neuengleichen 1451 durch Kauf in hessischen Besitz überging, blieb Altengleichen bis ins 19. Jahrhundert unter welfischer Lehnshoheit in Verwaltung der von Uslar (seit 1825 Uslar-Gleichen).

Der Gerichtsbezirk umfasste die Burg Altengleichen, die adeligen Güter Sennickerode, das obere und untere Gut Appenrode, Vogelsang, Elbickerode, Wöllmarshausen mit dem Dorf, Gelliehausen mit Dorf sowie das Pfarrdorf Bremke.[1] Als Mengedörfer unterstanden die Ortschaften Benniehausen, Bremke, Gelliehausen und Wöllmarshausen zu drei Vierteln dem Gericht Altengleichen und zu einem Viertel dem Amt Neuengleichen. Nach Anfall des Amts Neuengleichen an das Königreich Hannover (1816/17) wurden Bremke, Gelliehausen und Wöllmarshausen dem Gericht Altengleichen zugeteilt, Benniehausen dem Amt Neuengleichen. 1823 umfasste der Bezirk 155 Feuerstellen mit 1109 Einwohnern.[2]

Das Patrimonialgericht Altengleichen wurde 1852 aufgehoben und dem Amt Reinhausen angeschlossen, wo 1852 das Amtsgericht Reinhausen gebildet wurde.

Amtmänner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iselin Gundermann, Walther Hubatsch: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe A: Preußen, Band 10: Hannover. Marburg (Lahn) 1981
  • Manfred Hamann: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover. Dritter Band: Mittel- und Unterbehörden in den Landdrostei- bzw. Regierungsbezirken Hannover, Hildesheim und Lüneburg bis 1945. Göttingen 1983, S. 384.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. F. Büschings große Erdbeschreibung. Band 21, Brünn 1787, S. 440
  2. W. Ubbelohde: Statistisches Repertorium über das Königreich Hannover. Hannover 1823, S. 13
  3. Hermann Wellenreuther: Göttingen 1690-1755 Studien zur Sozialgeschichte einer Stadt. Vandenhoeck & Ruprecht, 1988, ISBN 978-3-525-35839-9, S. 344 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Andreas Georg Waehner, Sigrid Dahmen: Tagebuch aus dem Siebenjährigen Krieg. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2012, ISBN 978-3-86395-063-7, S. 264 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).