Gerichtsbezirk Buchenstein

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Ehemaliger Gerichtsbezirk
Buchenstein
(italienisch: Livinallongo)
Basisdaten
Bundesland Tirol
Bezirk Ampezzo
Sitz des Gerichts Pieve di Livinallongo
Vorlage:Infobox Gerichtsbezirk/Wartung/Keine Kennziffer
zuständiges Landesgericht  Bozen
Fläche 115,19 km2
(1910)
Einwohner 2.983
Aufgelöst 1919
Abgetreten an Italien


Der Gerichtsbezirk Buchenstein (Livinallongo) war ein dem Bezirksgericht Buchenstein unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Der Gerichtsbezirk umfasste das Fodom (Buchensteintal) sowie das Hochtal von Colle Santa Lucia und gehörte zum Bezirk Ampezzo. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtsbezirk Buchenstein wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die zwei Gemeinden Livinallongo (Buchenstein) und Colle Santa Lucia.[1]

Der Gerichtsbezirk Buchenstein bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit dem Gerichtsbezirk Ampezzo den Bezirk Ampezzo.[3] Der Gerichtsbezirk Buchenstein wies 1869 eine Bevölkerung von 2.984 Personen auf.[4]

1910 wurden für den Gerichtsbezirk 2.983 Personen ausgewiesen, von denen 87 Deutsch (2,9 %) und 2.827 Italienisch oder Ladinisch (94,8 %) als Umgangssprache angaben.[5] Die Bevölkerung gehörte dabei vor allem der ladinischen Volksgruppe an.

Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Buchenstein zur Gänze Italien zugeschlagen.

Gerichtssprengel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die zwei Gemeinden Livinallongo (Buchenstein) und Colle Santa Lucia.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 3
  5. k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 7

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
  • k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)