Gerlinde Kämmerer

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Gerlinde Kämmerer trägt schwarze Kleidung, hat blondes mittellanges Haar und hält ein Buch mit Fotos in der Hand. Sie steht vor einem grauen steinernen Gebäude, an dem eine goldene Gedenktafel angebracht ist.
Gerlinde Kämmerer vor der Leipziger Henriette-Goldschmidt-Schule

Gerlinde Kämmerer (geboren 1955) ist eine deutsche Kulturwissenschaftlerin und zertifizierte Gästeführerin, die sich auf die Forschung zur Frauengeschichte Leipzigs spezialisiert hat. Durch ihre Arbeit trägt sie dazu bei, das Bewusstsein für die bedeutende Rolle von Frauen in der Geschichte von Leipzig und darüber hinaus zu stärken.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gerlinde Kämmerer ist Diplom-Kulturwissenschaftlerin, die sich seit 1992 intensiv mit Frauengeschichte auseinandersetzt. Besonders bekannt wurde sie durch ihre Erarbeitung der ersten Stadtrundgänge zu diesem Thema in Leipzig. Seit 1992 ist sie im Netzwerk „Miss Marples Schwestern“ – Frauengeschichte vor Ort in der BRD, Schweiz, Österreich aktiv. Im Jahr 1995 veröffentlichte sie ihr Buch Leipziger Frauengeschichten. Ein historischer Stadtrundgang, gefolgt von Beiträgen in anderen Publikationen, im Digitalen Deutschen Frauenarchiv und in der Sächsischen Biografie.[1] Seit dem Jahr 2005 ist Kämmerer Mitherausgeberin der Publikationsreihe LOUISEum der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. .[2]

Kämmerer ist seit 2013 als Redakteurin und Autorin für das von ihr konzipierte Online-Portal Frauen machen Geschichte. Leipziger Frauenporträts der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft und des Referats für Gleichstellung der Stadt Leipzig tätig.[3][4] Seit 2016 engagiert sie sich ehrenamtlich als Fachbeirätin am Projekt frauenorte sachsen des Landesfrauenrates Sachsen.[5] Sie war von 2004 bis 2014 Mitglied im Vorstand der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft und von 2014 bis 2020 stellvertretende Vorsitzende. Seit Ende 2020 ist sie Beiratsmitglied der Gesellschaft, die sich seit 1993 dem Ziel, Leben und Werk von Louise Otto-Peters weiter bekannt zu machen und zu würdigen, widmet.[6]

Gerlinde Kämmerer befasste sich u. a. mit der Erforschung der Leipziger Frauengeschichte, die sie in ihren Stadtrundgängen vorstellte. Als Teil dieser Arbeit zeigt sie im Stadtraum historische Persönlichkeiten, Gebäude und Gedenkorte die für die deutsche Frauenbewegung und die Entwicklung der Frauenrechte von Bedeutung waren. Unter diesen Persönlichkeiten befinden sich die Schriftstellerin und Frauenpolitikerin Louise Otto-Peters, die Frauenrechtlerin und Fröbelpädagogin Henriette Goldschmidt, die Pianistin und Komponistin Clara Schumann, die Stifterin Apollonia von Wiedebach, die gelehrten Frauen Luise Adelgunde Victorie Gottsched und Ernestine Christine Reiske, die Saloniére Christiana Mariana von Ziegler, die Komponistin Ethel Smyth u. a. m. .

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herausgeberschaften
  • mit Anett Pilz: Leipziger Frauengeschichten. Ein historischer Stadtrundgang. Frauenkulturverein Kunst- und Cultur-Centrum für Frauen KukuC e.V. Leipzig, Leipzig 1995.
  • mit Susanne Schötz, Hannelore Rothenburg (Hrsg.): Louise-Otto-Peters-Jahrbuch IV/2014. Forschungen zur Schriftstellerin, Journalistin, Publizistin und Frauenrechtlerin Louise Otto-Peters (1819–1895). Sax Verlag Markkleeberg 2014, ISBN 978-3-86729-147-7.
  • mit Susanne Schötz und Johanna Ludwig (Hrsg.): Frauen erinnern und ermutigen. Berichte vom 13. Louise-Otto-Peters-Tag 2005. LOUISEum. Band 24 Louise-Otto-Peters-Gesellschaft, Leipzig 2006
  • mit Johanna Ludwig und Susanne Schötz (Hrsg.): Weibliche Lebensentwürfe im Werk von Louise Otto-Peters. Berichte vom 18. Louise-Otto-Peters-Tag 2010. LOUISEum. Band 31, Louise-Otto-Peters-Gesellschaft, Leipzig 2011
  • mit Johanna Ludwig und Susanne Schötz (Hrsg.): Henriette Goldschmidt und die Hochschule für Frauen zu Leipzig. Berichte vom 19. Louise-Otto-Peters-Tag 2011 LOUISEum. Band 32, Louise-Otto-Peters-Gesellschaft, Leipzig 2012
  • Feenpaläste, Industriekönige und weiße Sklaven. 175 Jahre »Schloß und Fabrik« von Louise Otto und Frauenarbeitswelten heute. LOUISEum 40. Sax Verlag 2023, ISBN 978-3-86729-289-4.
Aufsätze

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerlinde Kämmerer: Über Louise Otto-Peters. In: www.digitales-deutsches-frauenarchiv.de. Abgerufen am 20. März 2023.
  2. Meißens berühmteste Tochter. In: Stuttgarter Nachrichten. 4. Mai 2022.
  3. Frauen machen Geschichte – 200 Leipziger Frauenporträts online. In: www.leipzig.de. Stadt Leipzig, 7. Januar 2022, abgerufen am 19. März 2023.
  4. Aenni Meißner: Lausitzer Geschichte: Die erste Fotografin Deutschlands war eine Cottbuserin. In: www.lr-online.de. 17. Juni 2020, abgerufen am 19. März 2023.
  5. Der Fachbeirat. In: www.frauenorte-sachsen.de. Abgerufen am 19. März 2023 (deutsch).
  6. Johanna Ludwig. In: www.louiseottopeters-gesellschaft.de. Abgerufen am 7. August 2022 (deutsch).