Gersrod

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Gersrod
Gemeinde Hosenfeld
Koordinaten: 50° 32′ N, 9° 29′ OKoordinaten: 50° 31′ 35″ N, 9° 29′ 19″ O
Höhe: 320–360 m ü. NN
Fläche: 15,8 km²
Einwohner: 72 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 5 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1953
Eingemeindet nach: Schletzenhausen
Postleitzahl: 36154
Vorwahl: 06650

Gersrod ist ein Weiler im Ortsteil Schletzenhausen der Gemeinde Hosenfeld im osthessischen Landkreis Fulda. Im Jahr 1953 wurde Gersrod in die damals noch selbständige Gemeinde Schletzenhausen eingegliedert.

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das kleine Dorf liegt etwa einen Kilometer nördlich von Schletzenhausen an der Jossa im vorderen Vogelsberg. Am westlichen Ortsrand verläuft die Landesstraße 3141, die Hosenfeld im Süden mit Hainzell im Norden verbindet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Gersrod erfolgte unter dem Namen Gorisrode im Jahr 1265.[1] Damals schenkten die Eheleute Hermann und Agnes von Blankenwald mit Zustimmung des Fuldaer Klosters unter Abt Bertho II. von Leibolz unter anderem auch „den Ort, auf dem sich einst das Dörfchen (villulla) Gerisrode befunden hatte“, für die Gründung des Nonnenklosters Blankenau, in das ihre Tochter Lukardis eintreten sollte. Die „villulla“ war damals bereits Wüstung.
  • Vier Jahre später 1269 wurde das Dorf Goresroda in einer Urkunde des Abtes Bertho II. erwähnt.
  • 1284 erscheint Gorimsrode in einem Abkommen zwischen dem Kloster Blankenau und Simon von Blankenwald. Aus welchem Grunde der vielleicht im 10. Jahrhundert entstandene Ort schon so früh zur Wüstung wurde, ist unbekannt ebenso die Zeit der Wiederbesiedlung.
  • Das Dorf erscheint 1376 wiederum, und zwar in einer Urkunde des Propstes Sibold Wambold von Blankenau. Sibold gewährte dem Ritter Johann von Blankenwald die lebenslange Nutznießung einiger Güter in dem Dorfe Gorisrode.
  • 1811 hatte das Dorf 7 Feuerstätten mit 53 Seelen während Lübeck, Verfasser des Buches „Alte Ortschaften des Fuldaer Landes, Band 2“, in 1936 52 Einwohner nennt.
  • 1812 wird es Kirschroth genannt.
  • 1952 gab es in Gersrod noch 25 landwirtschaftliche Betriebe.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. April 1953 gab der Ort seine Selbstständigkeit auf und wurde in die benachbarte Gemeinde Schletzenhausen eingegliedert. Schletzenhausen wurde im Zuge der Gebietsreform in Hessen zum 31. Dezember 1971 auf freiwilliger Basis in die Großgemeinde Hosenfeld eingegliedert[2] und zählt zu den acht Ortsteilen, die heute die Gemeinde Hosenfeld bilden.

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Gersrod lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1812: 7 Feuerstellen, 53 Seelen[1]
Blankenau: Einwohnerzahlen von 1812 bis 1950
Jahr  Einwohner
1812
  
53
1834
  
64
1840
  
60
1846
  
63
1852
  
64
1858
  
66
1864
  
62
1871
  
62
1875
  
67
1885
  
65
1895
  
53
1905
  
58
1910
  
65
1925
  
51
1939
  
54
1946
  
86
1950
  
73
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gersrod gehörte früher zur Pfarrei Blankenau. 1966 kam es zur Filialgemeinde St. Nikolaus Schletzenhausen, die zur römisch-katholischen Pfarrei St. Peter und St. Paul in Hosenfeld gehört. In Schletzenhausen befindet sich die Filialkirche St. Nikolaus.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Gersrod, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
  3. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]