Gertrud von Richthofen

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Gertrud Freifrau von Richthofen, geb. Freiin von Tschammer und Quaritz, (* 14. Oktober 1831 in Carlsruhe, Kreis Oels, Provinz Schlesien; † 3. September 1890 in Groß Rosen, Kreis Striegau, Provinz Schlesien) war eine deutsche Autorin und Lyrikerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrud von Richthofen wurde als Tochter des Rittergutsbesitzers und Landschaftsdirektors Ernst Freiherr von Tschammer geboren. Seit ihrer Kindheit schrieb sie Gedichte. Im Jahr 1850 heiratete sie Bolko von Richthofen (1821–1899), einen Bruder Karl von Richthofens sowie preußischer Landrat und Autor theologischer Bücher.[1] Mit diesem hatte sie neun Kinder, darunter Hanna (1862–1943), die spätere Schwiegertochter Hermann Wageners.[2] Das Ehepaar gründete das Sozialwerk „Martinshaus“ in Groß Rosen,[3] eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder,[4] wobei ihr Büchlein Kinderherberge einen Einblick in ihre Arbeit gibt. Sie verfasste auch weitere Werke.

Richthofen erlag im Alter von 58 Jahren einem Herzleiden.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Kinderherberge: eine wahre Dorfgeschichte aus dem schlesischen Volksleben. 2. verm. Aufl. Dülfer, Breslau o. J. (Digitalisat der 2. Auflage)
  • Heideblumen. Erzählung aus der Jugendzeit einer Großmutter. Buchhandlung des Gemeinschaftsvereins 1890.
  • Not und Hilfe in den Glaubenskämpfen einer chriſtlichen Familie. Augsburg o. J.
  • Aus den Frühlingstagen des deutschen Vaterlandes, 1885
  • Heinrich von Einsiedel und seine Brüder. Augsburg, o. J.
  • An zwei Straßen. Eine Geschichte aus den vierziger Jahren, 1890.
  • Tropfen aus dem Meer der Gnaden in Liedern und Parabeln, 1870.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Ullmann (Hrsg.): Schlesien-Lexikon: für alle, die Schlesien lieben. 6., verbesserte Auflage. Kraft, Würzburg, 1992. ISBN 3-8083-1168-1
  • Franz Brümmer (Hrsg.): Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 5. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 461: Richthofen, Gertrud, Freifrau von
  • Heinz Jochen Kuhnt: Das Rettungshaus „Martinshaus“ in Groß Rosen, Kreis Schweidnitz, Schlesien. (Groß Rosener Schriftenreihe. 18.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gertrud von Richthofen in der Deutschen Biographie
  2. Hans-Christof KrausWagener, Friedrich Wilhelm Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 27, Duncker & Humblot, Berlin 2020, ISBN 978-3-428-11208-1, S. 187–189 (Digitalisat).
  3. Die schlesische Zeit unter preußischer Herrschaft, Richthofen’scher Familienverband, abgerufen am 3. April 2024
  4. Persönlichkeiten Richthofen’scher Familienverband, abgerufen am 3. April 2024