Gesellschaft für künstlerische Forschung in der Bundesrepublik Deutschland

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Die Gesellschaft für künstlerische Forschung in der Bundesrepublik Deutschland, abgekürzt gkfd ist der Bundes- und Dachverband für institutionelle und freie künstlerische Forschung in Deutschland.

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2018 erschuf sich die gkfd[1] aus einer Initiative von über 100 Gründungsmitgliedern auf Anregung von Julian Klein. Unter den Einladenden waren zahlreiche namhafte Künstler und Kunsttheoretiker.[2] Seit September 2020 engagieren sich Anke Haarmann (HAW Hamburg), Michaela Melian (HfBK Hamburg) und Mathias Zeiske (HKW, Literaturprogramm) im Präsidium der Fachgesellschaft. Bis zum September 2020 bestand das Präsidium aus den Gründungsmitgliedern Elke Bippus (ZHDK Zürich), Kathrin Busch (UdK Berlin) und Julian Klein (!KF Berlin), seit März 2020 vertreten von Hanne Loreck (HfBK Hamburg)[3].

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die gkfd fördert, vernetzt und repräsentiert künstlerisch Forschende bundesweit. Sie versteht sich als Ort des Austauschs über die spezifischen Formen und Verfahren der künstlerischen Forschung sowie der Reflexion auf die zunehmende Bedeutung von Kunst für das Wissen in der Gesellschaft. Sie unterstützt den professionellen Austausch und richtet sich als Bundesverband von künstlerisch Forschenden an die Öffentlichkeit und Politik. Zu ihren Aktivitäten gehören die Ausrichtung von Festivals und Symposien, die Veröffentlichung und Verbreitung von Werken künstlerischer Forschung und der Einsatz für die Verbesserung von Förderungsmöglichkeiten.[4]

Berliner Förderprogramm künstlerische Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2020 hat die gkfd ein Förderprogramm für künstlerische Forschung mit den Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa eingerichtet. Damit hat der junge Dachverband bereits in den ersten beiden Entstehungsjahren ein Förderinstrument geschaffen, das künstlerisch Forschende aus den Bereichen Bildende Kunst, Film/Video, Literatur, Musik, Tanz, Theater mit 2-jährigen Stipendien für spezifische, durch eine externe Jury ausgewählte Projekte und gemeinsamen Veranstaltungen finanziell und ideell unterstützt.[5]

Ausstellungen und Symposien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik veranstaltete die gkfd im Jahr 2019 das zweitägige Symposium „Forschungsmaschine. Verschränkte Verfahren von Kunst und Theorie“ an der Volksbühne Berlin.[6] Mit der Ausstellung „Radikale Passivität: Politiken des Fleisches“ wird in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Berlin ein Kooperationsprojekt mit der Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland (gkfd) im Rahmen der Berlin Art Week 2020 gezeigt.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lucy Cotter (Hrsg.): Reclaiming Artistic Research, Haje Cantz Ostfildern, 2020, ISBN 978-3-7757-4631-1.
  • Silvia Henke, Dieter Mersch, Thomas Strässle, Jörg Wiesel, Nicolaj van der Meulen: Manifest der künstlerischen Forschung. Eine Verteidigung gegen ihre Verfechter | Manifesto of Artistic Research. A Defense Against Its Advocates, de./en., diaphanes Zürich, 2020, ISBN 978-3-0358-0290-0.
  • Anke Haarmann: Artistik Research: Eine epistemologische Ästhetik, transcript Bielefeld, 2019, ISBN 978-3-8376-4636-8.
  • Ursula Bertram: Kunsttransfer: Effizienz durch unangepasstes Denken, transcript Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8376-3899-8.
  • Daniela Jobertová, Alice Kubová (Hrsg.): Artistic Research – Is There Some Method? Academy of Performing Arts in Prague, Prag, 2017, ohne ISBN.
  • Judith Siegmund (Hrsg.): Wie verändert sich Kunst, wenn man sie als Forschung versteht? transcript Bielefeld, 2016, ISBN 978-3-8376-3216-3.
  • Jens Badura, Selma Dubach, Anke Haarmann, Dieter Mersch, Anton Rey, Christoph Schenker, Germán Toro Pérez (Hrsg.): Künstlerische Forschung. Ein Handbuch. diaphanes Zürich, 2015, ISBN 978-3-03734-880-2.
  • Gerald Bast, Elias G. Carayannis (Hrsg.): Arts, Research, Innovation and Society. (= ARIS, Vol. 1), Springer, Wien/ New York 2015, ISBN 978-3-319-09908-8.
  • Anna-Sophie Jürgens, Tassilo Tesche (Hrsg.): LaborARTorium. Forschung im Denkraum zwischen Wissenschaft und Kunst. Eine Methodenreflexion, transcript Bielefeld, 2015, ISBN 978-3-8376-2969-9.
  • Gabriele Schmid, Peter Sinapius (Hrsg.): Artistic Research in Applied Arts. HPB University Press, Hamburg, Potsdam, Berlin 2015, ISBN 978-3-7375-1850-5.
  • Daniel Fetzner, Martin Dornberg (Hrsg.): Intercorporeal Splits. Künstlerische Forschung zur Medialität von Stimme, Haut, Rhythmus, OpenHouse, Leipzig 2015, ISBN 978-3-944122-09-0.
  • Sibylle Peters (Hrsg.): Das Forschen aller. Artistic Research als Wissensproduktion zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft, transcript, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-8376-2172-3.
  • Daniel Klapsing u. a. (Hrsg.): z.B.- Praxisbasierte Forschung in Kunst & Design. Bauhaus-Universitätsverlag, Weimar 2013, ISBN 978-3-86068-490-0.
  • Sven Beckstette, Tom Holert, Jenni Tischler (Hrsg.): Texte zur Kunst: Artistic Research. 20. Jahrgang, Heft 82, Juni, 2011, ISBN 3-930628-83-X.
  • Martin Tröndle, Julia Warmers (Hrsg.): Kunstforschung als ästhetische Wissenschaft: Beiträge zur transdisziplinären Hybridisierung von Wissenschaft und Kunst, transcript, Bielefeld 2011, ISBN 978-3-8376-1688-0.
  • Gegenworte 23 (2010), 1: Wissenschaft trifft Kunst, Akademie Verlag Berlin 2010, http://www.bbaw.de/initiativen/gegenworte/index.html
  • Elke Bippus (Hrsg.): Kunst des Forschens: Praxis eines ästhetischen Denkens, diaphanes Zürich / Berlin 2009, ISBN 978-3-03734-080-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland
  2. Institut für Künstlerische Forschung: Einladung zum Gründungstreffen der Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland am 28. September 2018 an der Universität der Künste, Berlin. Institut für Künstlerische Forschung, 25. August 2018, abgerufen am 11. September 2020.
  3. Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland: Personen. In: Website. Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland, abgerufen am 11. September 2020.
  4. Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland: Selbstverständnis. In: Website. Gesellschaft für künstlerische Forschung in Deutschland, abgerufen am 11. September 2020.
  5. Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa: Künstlerische Forschung. Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung. In: Website. Senatsverwaltung Berlin, abgerufen am 13. September 2020.
  6. Symposium Künstlerische Forschung. (PDF) Abgerufen am 13. September 2020.
  7. Museumsportal Berlin: Ausstellungen. In: Website. Museumsportal Berlin, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 11. September 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.museumsportal-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)