Gigas-Theodolit

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Der Gigas-Theodolit war der erste motorisierte Präzisionstheodolit zur Bahnverfolgung von Ballonsonden und Erdsatelliten. Er wurde in den 1950er-Jahren von Erwin Gigas (Frankfurt) und den Berliner Askania-Werken entwickelt.

Der ursprüngliche TPR-Präzisionstheodolit von Askania mit gebrochenem Fernrohr und fotografischer Teilkreis-Registrierung mittels Robotkamera wurde auf doppelten Einblick umkonstruiert, sodass zwei seitlich stehende Beobachter das Ziel getrennt in Richtung und Höhe verfolgen konnten. Die Nachführgeschwindigkeit beider Achsen war mittels Reibrad-Getriebe bis zu 200° Drehung pro Minute regelbar. Zur raschen Einstellung hatte das Instrument zwei Sucherfernrohre und die Getriebe waren mit den Theodolitachsen durch Reibung gekoppelt.

Der Gigas-Theodolit wurde vor allem für die Bahnbestimmung künstlicher Erdsatelliten eingesetzt, aber auch zur Verfolgung von Wetterballons und von Stratosphärenballons für die Hochzieltriangulation. Der Einsatz endete in den 1970er-Jahren, als andere Techniken der Satellitenbeobachtung die visuellen Messungen an Genauigkeit übertrafen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Erwin Gigas 1966: Physikalisch-Geodätische Messverfahren, S. 252–255. Dümmler-Verlag, Bonn
  • Karl Ramsayer 1970: Geodätische Astronomie, S. 220–223. JEK Handbuch der Vermessungskunde Band IIa, Metzler, Stuttgart.