Gilbert Handler

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Gilbert Handler (* 5. September 1972 in Klosterneuburg bei Wien) ist ein österreichischer Musiker und Komponist.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gilbert Handler studierte Computermusik und experimentelle Medien am Institut für Experimentelle Musik der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien bei Günther Rabl und Wolfgang Musil sowie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien.[2]

Seit 1990 folgten Engagements als Sänger und Instrumentalist bei diversen Bands und Ensembles. Er war Gründungsmitglied von Shabby Poets,[3] Wunder von Wien,[4] Alberner Hafen,[5] Relativitätstherapie[6] und Gil Cheri.[7] Seit 1999 schreibt Handler vorwiegend Musik für Theater und war unter anderem am Volkstheater Wien, Theater Phönix in Linz, Schauspielhaus Graz, Kampnagel Hamburg, Schaubühne Berlin, Schauspielhaus Dresden und bei Festivals in Zürich, Skopje, Kairo und Nairobi tätig.[8] 2018 wurde er zum virtuellen Theatertreffen der Nachtkritik mit der Produktion Anatol am Landestheater Linz (Regie: Susanne Lietzow) eingeladen.[8]

Des Weiteren komponiert er Filmmusik (etwa für Tag und Nacht von Sabine Derflinger) und Musik für Hörspiele (z. B. Käfergräber von Thomas Arzt).[9]

Auszeichnungen und Nominierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Preis für die Radikalkomödie 2000 des Staatstheaters Kassel für All about Mary Long gemeinsam mit Andreas Sauter und Bernhard Studlar[10]
  • 2005: Theodor Körner Preis für Viele Zungen, eine Sprache[8]
  • 2014: Nestroypreis für die beste Bundesländer-Produktion für Höllenangst, Regie: Susanne Lietzow, Theater Phönix/Linz (Komposition)[8]
  • 2015: Nominierung Nestroypreis Beste Bundesländer-Aufführung für Der Sturm von William Shakespeare, Theater Phönix Linz (Inszenierung: Susanne Lietzow)
  • 2016: Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich in der Sparte Musik.[2]
  • 2023: Preis der Diagonale Graz für die beste Filmkomposition Dokumentarfilm für Wo ist Ida mit seiner Band Gil Cheri[8]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theatermusik. Komposition und musikalische Leitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theatermusik. Musikalische Leitung.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmmusik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004 Welcome Home von Andreas Gruber, gemeinsam mit hons und Peter Androsch[11]
  • 2010 Tag und Nacht von Sabine Derflinger, Komposition: Gilbert Handler, Musik: Gil Cheri
  • 2018 Wo ist Lotte von Petra Zöpnek, Komposition: Gilbert Handler, Musik: Gil Cheri
  • 2022 Wo ist Ida von Petra Zöpnek, Komposition: Gilbert Handler, Musik: Gil Cheri

Hörspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2013 Käfergräber von Thomas Arzt, ORF Hörspiel, Regie: Andreas Jungwirth
  • 2017 The Who and the What von Ayad Akhtar, ORF Hörspiel, Regie: Andreas Jungwirth

Kompositionen für Orchester, Ensembles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004 Die Oper Schutt, Libretto von Hermes Phettberg, UA Sirene Operntheater.
  • 2005 Viele Zungen, eine Sprache, UA Martina Cicek, Wolfgang Musil, Gilbert Handler in der Ruprechtskirche, Wien.
  • 2016 Moritaten aus dem Wienerwald. Liederzyklus. Kompostitionsauftrag des Landes Niederösterreich. UA bei der Electric Orpheus Academy.
  • 2018 Tot und lebendig, Liederzyklus. Kompositionsauftrag des Landes Niederösterreich. UA bei der Electric Orpheus Academy.
  • 2020 Solitude, eine Ein-Mann-Oper. Kompositionsauftrag des Landes Niederösterreich. UA bei der Electric Orpheus Academy.

Projekte, längerfristige Kollaborationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Relativitätstherapie seit 2004, gemeinsam mit Günther Rabl. Verschiedenste Arten von Musik werden ohne Rücksicht auf Genre und Stil miteinander konfrontiert.[6]
  • Gil Cheri seit 2008, gemeinsam mit Petra Zöpnek. Bandprojekt, das sich der Erstellung von Filmmusik widmet, aber auch live in Erscheinung tritt.[12]
  • Love Machine. Ein Lautsprecherorchester, das in Kollaboration mit Christian Tschinkels Akusmonautikum betrieben wird, und mit welchem vor dem Ableben Hermann Nitschs dessen Musik aufgeführt wurde.[13]
  • Moritaten aus dem Wienerwald seit 2018 gemeinsam mit Alexandra Sommerfeld. Elektrische Mörderballaden.[14]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Handler Gilbert. In: db.musicaustria.at. Abgerufen am 10. November 2023.
  2. a b Cordula Bösze: Anerkennungspreise Musik: Gilbert Handler. (PDF) In: Kulturpreisträgerinnen & Kulturpreisträger des Landes Niederösterreich 2016. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Abteilung Kunst und Kultur, S. 36, abgerufen am 4. Januar 2024.
  3. Wollvieh Productions 291.92.018. In: Musik-Austria. Abgerufen am 16. November 2023.
  4. Wunder von Wien. In: fm4.ORF.at/Soundpark. Abgerufen am 16. November 2023.
  5. Facebook. Abgerufen am 16. November 2023.
  6. a b Guenther Rabl / Gilbert Handler: Die Relativitätstherapie oder: 25 Vorschlaege für eine neue Europa-Hymne. In: canto-crudo. Abgerufen am 16. November 2023.
  7. Gil Cheri. In: Soundcloud. Abgerufen am 16. November 2023.
  8. a b c d e Gilbert Handler. In: TOBS Theater Orchester Biel Solothurn. Abgerufen am 16. November 2023.
  9. Gilbert Handler. In: Landestheater Linz. Abgerufen am 16. November 2023.
  10. Theater Winkelwiese - All about Mary Long. Abgerufen am 13. November 2023 (Schweizer Hochdeutsch).
  11. Welcome Home. Abgerufen am 14. November 2023 (englisch).
  12. Gil Chéri | Besetzung, Musik. Abgerufen am 15. November 2023 (deutsch).
  13. elisabeth.wimmer: Akusmonautikum © Gilbert Handler. Abgerufen am 15. November 2023.
  14. Moritaten aus dem Wienerwald und dem Walsertal - WALSERHERBST. Abgerufen am 15. November 2023 (deutsch).