Giorgi Schirtladse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Giorgi Schirtladse
Medaillenspiegel

Ringer

Sowjetunion
Olympische Spiele
Bronze 1956 Melbourne Mittel
Silber 1960 Rom Mittel
Weltmeisterschaft
Silber 1957 Istanbul Mittel
Gold 1959 Teheran Mittel

Giorgi Sergos dse Schirtladse (georgisch გიორგი სერგოს ძე სხირტლაძე, russisch Георгий Сергеевич Схиртладзе Georgi Sergejewitsch Schirtladse; * 9. November 1932 in Mtiskalta, Mingrelien und Oberswanetien; † 25. März 2008 in Tiflis) war ein sowjetischer Ringer aus Georgien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Giorgi Schirtladse trat früh dem Sportverein Spartak Tiflis bei, begann dort mit dem Ringen. In Tiflis hatte sich nach 1945 ein Ringerzentrum entwickelt, das eine große Anzahl hervorragender Ringer herangebildete. Schirtladse, der im freien Stil rang, gehörte dazu. Erste Erfolge auf nationaler Ebene feierte er 1953, als er sowjetischer Vizemeister im freien Stil im Mittelgewicht wurde. 1954 wurde er erstmals sowjetischer Meister in der gleichen Gewichtsklasse und besiegte dabei seinen georgischen Landmann Dawit Zimakuridse, den Olympiasieger von 1952, im Endkampf. Sowjetischer Meister wurde Giorgi Schirtladse noch 1957 und 1960, jeweils wieder im Mittelgewicht.

Auf der internationalen Ringermatte machte er erstmals in einem Länderkampf der Sowjetunion gegen Schweden im Jahre 1954 in Stockholm auf sich aufmerksam, wo er die beiden schwedischen Spitzenringer im Mittelgewicht Bengt Lindblad und Axel Grönberg, den Olympiasieger von 1948 und 1952, besiegte. Bei den sowjetischen Meisterschaften 1956 im freien Stil belegte Schirtladse zwar hinter dem Esten Saar nur den 2. Platz, wurde aber trotzdem für die Olympischen Spiele in Melbourne nominiert. Dort erkämpfte er sich im Mittelgewicht im freien Stil die Bronzemedaille.

Bei der Weltmeisterschaft 1957 in Istanbul wurde Schirtladse Vizeweltmeister. Nach einem Sieg über Hasan Güngör aus der Türkei rang er gegen Prodan Gardschew aus Bulgarien unentschieden, verlor dann aber überraschend gegen Nabi Sorouri aus dem Iran und verspielte so den WM-Titel.

1959 belegte Schirtladse bei der II. Völker-Spartakiade der UdSSR im Mittelgewicht hinter Tausbek Dschachsorow und Nikolai Aksenow nur den 3. Platz, erhielt aber bei der Nominierung für die Weltmeisterschaft dieses Jahres in Teheran wieder das Vertrauen der sowjetischen Sportfunktionäre. In Teheran rechtfertigte er dieses Vertrauen, denn er wurde dort Weltmeister, obwohl er wieder gegen Nabi Sorouri verlor.

Im Jahr 1960 wurde Schirtladse vor G. Gobedischwili und A. Agabebian sowjetischer Meister und vertrat die Sowjetunion erneut bei den Olympischen Spielen. In Rom unterlag er gegen den US-Amerikaner Edward De Witt und erreichte somit nicht mehr den Endkampf gegen Hasan Güngör, gewann aber immerhin die Silbermedaille.

Nach 1960 war Schirtladse bei keinen internationalen Ringermeisterschaften mehr am Start.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnisse
1956 4. Welt-Cup in Istanbul Mittel mit einem Sieg über Isser Bagrabadi, Iran und Niederlagen gegen Kazuo Katsuramoto, Japan und İsmet Atlı, Türkei
1956 Bronze OS in Melbourne Mittel mit Siegen über Nicolas Arcales, Philippinen, Hermanus Van Zyl, Südafrika, Johann Sterr, Deutschland und İsmet Atlı und Niederlagen gegen Daniel Hodge, USA und Nikola Stantschew, Bulgarien
1957 2. WM in Istanbul Mittel mit Siegen über Fred Isenschmid, Schweiz, Takashi Nagai, Japan und Hasan Güngör, Türkei, einem Unentschieden gegen Nikola Stantschew und einer Niederlage gegen Nabi Sorouri, Iran
1958 2. Welt-Cup in Sofia Mittel hinter Hasan Güngör und vor Lothar Lippa, DDR, Prodan Gardschew, Bulgarien und Nabi Sorouri
1959 1. WM in Teheran Mittel mit Siegen über Rahmi, Irak, Boleslaw Sidorowics, Polen, Géza Hollósi, Ungarn und Lothar Lippa und trotz einer Niederlage gegen Nabi Sorouri
1960 Silber OS in Rom Mittel mit Siegen über Mohamed Asif Khokan, Afghanistan, Madho Singh, Indien und Georg Utz, Deutschland, einem Unentschieden gegen Hans Antonsson, Schweden und einer Niederlage gegen Edward De Witt, USA

Sowjetische Meisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Gewichtsklasse Ergebnisse
1953 2. Mittel hinter Nikolai Komow, vor S. Saar
1954 1. Mittel vor Dawit Zimakuridse und Estete Karkubaschwili
1955 2. Mittel hinter S. Saar, vor Nikolai Komow
1956 1. Mittel vor S. Preobraschenski und S. Saar
1957 1. Mittel vor Tausbek Dschachsorow
1958 2. Mittel hinter Guram Godechischwili, vor Konstantin Nischeradse
1959 3. Mittel hinter Tausbek Dschachsorow und Nikolai Aksenow
1960 1. Mittel vor Guram Godechischwili und Aram Agabebjan
Erläuterungen
  • alle Wettkämpfe im freien Stil
  • OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft
  • Mittelgewicht, damals bis 79 kg Körpergewicht

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Documentation of International Wrestling Championships. FILA, 1976
  • International Wrestling Database. Universität Leipzig
  • Athletik. 1954–1960

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]