Golandweber

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Golandweber

Golandweber (Ploceus golandi), Balg im Nairobi National Museum

Systematik
Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
Unterordnung: Singvögel (Passeri)
Familie: Webervögel (Ploceidae)
Unterfamilie: Ploceinae
Gattung: Ammerweber (Ploceus)
Art: Golandweber
Wissenschaftlicher Name
Ploceus golandi
(Clarke, 1913)

Der Golandweber (Ploceus golandi, Syn.: Heterhyphantes golandi) zählt innerhalb der Familie der Webervögel (Ploceidae) zur Gattung der Ammerweber (Ploceus).[1]

Der lateinische Artzusatz bezieht sich auf Captain Goland Vanhalt Clarke (1875–1944).[2][3]

Der Vogel ist endemisch in Kenia.

Das Verbreitungsgebiet umfasst Waldflächen entlang der Küste, bevorzugt Miombo (Brachystegia).[4]

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist 13 cm groß. Das Männchen wiegt zwischen 23 und 27, das Weibchen zwischen 21 und 25 g. Das Männchen ist kleiner als der Waldweber (Ploceus bicolor), hat im Brutkleid Schwarz auf Kopf und Kehle bis auf mittlere Brusthöhe reichend, einen schwarzen Rücken mit gelben Flügelspitzen, eine braune Iris und einen schwarzen Schnabel. Die Unterseite ist gelb, der Schwanz dunkel olivgrün. Das Weibchen ist auf der Oberseite grünlich mit schwarzen Streifen, die Flügeldecken sind teilweise schwarz und gelb gestreift. Es hat einen gelben Überaugenstreif, eine gelbe Kehle mit angedeutetem vorderen Halsband in Gelb und die Unterseite ist gelblich. Der Schnabel ist grau. Jungvögel sind blasser.[4][5]

Die Art ist monotypisch.[6]

Stimme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art wird als lärmend mit ratternden und zischenden oder „sss sss“ Lauten in den Wipfeln und mit plötzlicher Stille und charakteristischem scharfem „chip chip“ im Fluge beschrieben.[4][5]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten wie Käfer, Raupen und Schildläuse, aber auch aus Früchten wie Misteln.

Die Art sucht meist hoch in den Bäumen nach Nahrung, in Jagdgemeinschaften von bis zu 30 oder mehr Individuen, bildet auch gemischte Jagdtrupps, gerne zusammen mit Brillenwürgern (Prionops).

Die Brutzeit liegt vermutlich zwischen Februar und März; im März 2013 wurde die erste große Brutkolonie entdeckt. Die Art gilt als Standvogel.[4][5]

Gefährdungssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bestand gilt als stark gefährdet (endangered).[7] Die Art ist bedroht durch Habitatverlust.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • St. Clarke: Heterhyphantes golandi. In: Bulletin of the British Ornithologists‘ Club, Bd. XXXI, 1913 S. 32, Biodiversity Library

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Golandweber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Golandweber, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank
  2. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  3. B. Beolens, M. Watkins: Whose Bird?: Common Bird Names and the People They Commemorate, Christopher Helm, London, 2003
  4. a b c d Handbook of the Birds of the World
  5. a b c T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  6. Old World sparrows, snowfinches, weavers
  7. Redlist