Goldene Sonne (Dresden)

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Bernardo Bellotto: Haus "Goldene Sonne" am Neustädter Markt 5 in Dresden (Ausschnitt)

Die Goldene Sonne war ein Wohnhaus am Neustädter Markt 5 in Dresden. Es wurde 1945 zerstört, die Ruine der Fassade im April 1947 gesprengt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Angaben zum Baudatum des Hauses schwanken zwischen 1727 und 1750.[1] Hertzig geht davon aus, dass das Haus in den Jahren 1737/1739 für den Bader Elias Bauriedel erbaut wurde.[2]

Während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 brannte das Gebäude aus und stürzte teilweise ein. Nachdem eine Baufirma ungenehmigt aus der Ruine Deckenbalken entfernte, stürzte die Fassade teilweise ein und wurde im April 1947 gesprengt.[3]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude war viergeschossig, die Fassade in sieben Achsen unterteilt. Eine drei Achsen breite Vorlage schmückte die Fassade und war besonders dekoriert. Das Hauszeichen des Gebäudes – der Schlussstein mit dem Relief der Goldenen Sonne – konnte bei der Trümmerräumung geborgen werden.

Kunstgeschichtliche Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es zählte zu den „schönsten und frühesten Bauten im Knöffelschen Stil “.[4] Die Architektur war „von großer Vornehmheit“.[4] Fritz Löffler sieht Andreas oder Samuel Locke als Entwurfsarchitekten.[5] Hertzig ist der Ansicht, dass Hasche, der auch von Andreas Adam ausgeht, das „Pfundische Haus am Markt“ mit der „Goldenen Sonne“ verwechselt haben könnte.[6] Hertzig selbst vermutet auch Andreas Adam als Entwurfsarchitekten. So aufgrund der aufwändigen Rocailledekoration und der Form der Verdachungen, welche sich in ganz ähnlicher Form auch bei dem Dresdner Hotel „Stadt Rom“ und am Adamschen Haus wiederfinden.[4] Für beide Gebäude – Hotel „Stadt Rom“ und Adamsches Haus – sei Adam als Entwurfsarchitekt gesichert. Auch die Qualität der Architektur lasse einen Baumeister im Umkreis des Dresdner Hofes – also Andreas Adam – möglich erscheinen.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 42–43.
  • Stefan Hertzig: Der historische Neustädter Markt zu Dresden: Geschichte und Bauten der Inneren Neustadt. Michael Imhof, Dresden 2011, ISBN 978-3-86568-634-3, S. 56–57.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. Band 23: Stadt Dresden, Teil 2. In Commission bei C. C. Meinhold & Söhne, Dresden 1903, S. 722: „Das Haus ist schon auf dem Bilde Canalettos […] dargestellt, das 1750 gemalt wurde. Es dürfte damals schon eben fertig gewesen sein“. online
  2. a b Stefan Hertzig: Der historische Neustädter Markt zu Dresden: Geschichte und Bauten der Inneren Neustadt. Michael Imhof, Dresden 2011, ISBN 978-3-86568-634-3, Seite 57.
  3. Stefan Hertzig: Der historische Neustädter Markt zu Dresden: Geschichte und Bauten der Inneren Neustadt. Michael Imhof, Dresden 2011, ISBN 978-3-86568-634-3, Seite 33.
  4. a b c Stefan Hertzig: Das Dresdner Bürgerhaus des Spätbarock 1738–1790. Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden e. V., Dresden 2007, ISBN 3-9807739-4-9, S. 43.
  5. Fritz Löffler: Das alte Dresden: Geschichte seiner Bauten. E. A. Seemann, Leipzig 1999, ISBN 3-363-00007-3, S. 296., Abb. 367: Andreas oder Samuel Locke, nach 1740.
  6. Johann Christian Hasche: Versuch einer Dresdner Kunstgeschichte. In: Johann Christian Hasche: Magazin der Sächsischen Geschichte, 1, Dresden 1784, S. 343: „Sein Vater Andreas Adam bauete zu Neustadt das Pfundische Haus am Markte“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Goldene Sonne (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 3′ 32,1″ N, 13° 44′ 26,4″ O