Gougaram

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Landgemeinde Gougaram
Landgemeinde Gougaram (Niger)
Landgemeinde Gougaram (Niger)
Landgemeinde Gougaram
Koordinaten 18° 29′ N, 7° 47′ OKoordinaten: 18° 29′ N, 7° 47′ O
Basisdaten
Staat Niger
Region Agadez
Departement Arlit
Einwohner 10.336 (2012)

Gougaram (auch: Goûgaram und Gougaran) ist eine Landgemeinde im Departement Arlit in Niger.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gougaram grenzt im Norden an den Nachbarstaat Algerien. Die Nachbargemeinden in Niger sind Iférouane im Osten, Timia im Südosten, Arlit und Dannet im Süden sowie Ingall im Westen.[1] Gougaram hat Anteil am Nordwesten des Hochgebirges Aïr und an der Hochebene Techili.[2] In der Region herrscht das Klima des Sahel vor, mit hohen Temperaturen und niedrigen, unregelmäßigen Niederschlägen zwischen 50 und 100 mm Regen pro Jahr.[3]

Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um die drei Dörfer Azatraya, Eliy und Takarate sowie um 33 Lager und 11 Wasserstellen.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde Gougaram entstand als Verwaltungseinheit 2002 in einem zuvor gemeindefreien Gebiet. Bei der Flutkatastrophe in West- und Zentralafrika 2010 wurden 2144 Einwohner von Gougaram als Katastrophenopfer eingestuft, so viele wie in sonst keiner Gemeinde in der Region Agadez.[5]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 10.336 Einwohner, die in 1.995 Haushalten lebten.[4] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 4.010 in 738 Haushalten.[6]

In Gougaram leben Angehörige der Tuareg-Gruppe Ikazkazan Kel Azaraq, die als Kamelzüchter tätig sind. Die Brunnen von Ourarène sind ein Anziehungspunkt für die Nomaden der Tuareg-Gruppe Kel Tédélé.[7] Im Süden der Gemeinde wird die Tamascheq-Varietät Tayart, im Norden entlang der Grenze zu Algerien die Tamascheq-Varietät Tahaggart gesprochen.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 11 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 10 PNDS-Tarayya und 1 MPR-Jamhuriya.[9]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze der drei Dörfer in der Gemeinde.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gougaram dient auch als Militärstation für Kontrollzwecke. In der Gemeinde befindet sich eine 2010 wiedereröffnete Grundschule.[10] Beim Centre de Formation aux Métiers de Gougaram (CFM Gougaram) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[11] Es sind zwei Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden, eines davon in der Siedlung Takriza.[12] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle in Gougaram.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carte de référence: Niger – Région de Agadez. (PDF) REACH, 21. März 2018, abgerufen am 28. März 2021 (französisch).
  2. Réserves naturelles de l’Aïr et du Ténéré. Carte des limites de la réserve (en vert). UNESCO Centre du patrimoine mondial, abgerufen am 12. März 2022.
  3. Gougaram. Association Développement Solidarité, abgerufen am 7. Februar 2021 (französisch).
  4. a b c Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique de la République du Niger, Juli 2014, S. 6–7, abgerufen am 7. August 2015 (französisch).
  5. @1@2Vorlage:Toter Link/www.cic.neSituation des besoins des populations victimes d’inondations (2010) (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Juni 2021. Suche in Webarchiven). Website des Centre d’Information et de Communication, veröffentlicht am 23. September 2010, abgerufen am 31. März 2012.
  6. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  7. Aboubacar Adamou: Agadez et sa Région (= Études Nigériennes. Nr. 44). Pr. de Copédith, Paris 1979, S. 38.
  8. Niger map. In: Ethnologue: Languages of the World. Seventeenth edition. SIL International, 2013, abgerufen am 18. Juli 2013 (englisch).
  9. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2021; abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ceniniger.org
  10. Grundschule Gougaram. Enmigraw Suisse, abgerufen am 7. Februar 2021.
  11. Annuaire statistique. Année scolaire 2020–2021. Edition 2022. (PDF) Direction des Statistiques et de la Digitalisation, Ministère de l’Enseignement Technique et de la Formation Professionnelle, République du Niger, 18. Oktober 2022, S. 7 und 87, abgerufen am 18. Mai 2023 (französisch).
  12. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  13. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.