Gouverneur des Roussillon

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Das Amt des Gouverneurs des Roussillon wurde 1660 geschaffen. Ludwig XIV. beabsichtigte damit, französische Herrschaft in der als unruhig geltenden neuen Provinz endgültig zu etablieren und die Angleichung an die französischen Institutionen sicherzustellen.

Der Gouverneur war traditionell ein Repräsentant des Königs von Frankreich im Roussillon. Anfangs hatte der Gouverneur bedeutende zivile und militärische Befugnisse, aber im Laufe der Zeit wurden seine militärischen Befugnisse auf einen Commandant en chef übertragen. Das Amt hatte zudem die Besonderheit, dass es während des Jahrhunderts des Bestehens der Provinz von der ausschließlich von Angehörigen des Familie Noailles ausgeübt wurde.

Die Grafschaften Roussillon (Rosselló) und Cerdange (Cerdanya) waren zwischen 1462 und 1493 zeitweise sowie während des Aufstands der Schnitter (1640–1659) von Frankreich besetzt. König Ludwig XI. ernannte für ie Zeit von 1466 bis 1474 einen Seneschall mit den gleichen Funktionen, und 1643 wurde sogar ein Gouverneur von Philippe de La Mothe-Houdancourt, dem französischen Vizekönig von Katalonien, ernannt.

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porträt Name Ernennung Amtszeit Bemerkungen
Bernard d’Oms 2. Oktober 1466 1466–1474 Von Ludwig XI. zum Seneschall ernannt, rebelliert, als deutlich wird, dass Frankreich Roussillon annektieren will, und wird hingerichtet.
Thomas de Banyuls 3. Februar 1643 1643–1651 Von Ludwig XIV. ernannt, obwohl Roussillon noch nicht Teil Frankreichs ist.
Jacques de Souillac[1] unbekannt 1651–1654 Übergangsweise Lieutenant-général der Provinz nach der Rebellion Thomas de Banyuls’
François de Sagarre[2] 27. April 1654 1654–1660 Nach Thomas de Banyuls zum Gouverneur ernannt
Anne de Noailles 1. Februar 1660 1660–1678 Erster von Ludwig XIV. ernannter Gouverneur nach der Annexion Roussillons
Anne-Jules de Noailles 1. Februar 1678 1678–1698 Dessen Sohn, auch französischer Vizekönig von Katalonien
Adrien de Noailles 6. März 1698 1698–1766 Dessen Sohn
Louis de Noailles 25. Juni 1766 1766–1791 Dessen Sohn, letzter Gouverneur.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jean Duquesne: Dictionnaire des gouverneurs de province, Éd. Christian, Paris 2003, ISBN 2-86496-099-0

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. † 26. Februar 1681 in Perpignan, Sohn von Jacob de Souillac und Marguerite de Coustin de Bourzolles, heiratete 1668 Elisabeth Le Coq, † 21. Januar 1729, Tochter von Louis Le Coq, Seigneur de La Cantinolière, und Elisabeth de Coustin de Bourzolles; Eltern von: (1) Marie-Françoise de Souillac, †1710, ⚭ 3. November 1694, Paris, Saint-Sulpice, Jean Georges de Nupces, Seigneur de Florentin, Baron de Thaix, 1663–1728; (2) Louis de Souillac, 1680–1725
  2. † Dezember 1688, Sohn von Gaspar Bernardo de Sagarre, † 1688, ⚭ Françoise Ferrer, † 4. Mai 1679, Eltern von (1) Polycarpe de Sagarre, † 1680, ⚭ 8. Januar 1668, Millas, Anna Albert, * 1649; (2) François de Sagarre, † 1697, ⚭ 10. April 1687 Corneilla-de-Conflent Claire Terrats, †1693; (3) Joseph de Sagarre; (4) Isabelle de Sagarre; (5) Monique de Sagarrre,⚭ Antoine Sadorne