Grünauer Bach

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Grünauer Bach
Grünauerbach
Durchlass des Grünauer Bachs in der Mauer des Lainzer Tiergartens

Durchlass des Grünauer Bachs in der Mauer des Lainzer Tiergartens

Daten
Lage Wien, Österreich
Flusssystem Donau
Abfluss über Wienfluss → Donau → Schwarzes Meer
Quelle im Lainzer Tiergarten
48° 10′ 49″ N, 16° 13′ 37″ O
Mündung in Hütteldorf in den WienflussKoordinaten: 48° 12′ 5″ N, 16° 14′ 30″ O
48° 12′ 5″ N, 16° 14′ 30″ O

Länge 3,3 km[1]
Einzugsgebiet 2,8 km²[1]
Rechte Nebenflüsse Schallautzergraben

Der Grünauer Bach, auch Grünauerbach, ist ein Bach im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing. Er ist ein Zubringer des Wienflusses.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grünauer Teich

Der Grünauer Bach hat eine Länge von 3250 m bei einer Höhendifferenz von 150 m. Sein Einzugsgebiet ist 2,8 km² groß.[1]

Der naturnahe Waldbach entspringt in der Nähe des Rasthauses Rohrhaus und fließt Richtung Norden durch den Lainzer Tiergarten. Er verläuft durch den Grünauer Teich und nimmt dahinter rechtsseitig den Schallautzergraben auf. Außerhalb der Mauer des Lainzer Tiergarten unterquert der Grünauer Bach die Wientalstraße und mündet im Rückhaltebecken Auhof in Hütteldorf in den Wienfluss.[2]

Beim Grünauer Bach besteht keine Gefahr von Überflutungen. Im Fall eines Jahrhunderthochwassers sind weder Infrastruktur noch Wohnbevölkerung betroffen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mündungsbereich des Grünauer Bachs war vor 1825 immer wieder Veränderungen unterworfen. Abhängig vom Verlauf des noch unregulierten Wienflusses verlagerte sich der 200 m lange Unterlauf des Bachs des Öfteren. Der Grünauer Teich geht auf Dammbauten Ende des 18. Jahrhunderts zurück und bildete sich bis 1875 heraus. Der Unterlauf des Grünauer Bachs wurde von 1895 und 1899 im Zuge der Errichtung des Retentionsbeckens Auhof reguliert. Das Retentionsbecken wurden von 1995 und 2001 renaturiert.[4]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bach dient als Laichgewässer für Erdkröten (Bufo bufo), Gelbbauchunken (Bombina variegata), Grasfrösche (Rana temporaria) und Springfrösche (Rana dalmatina).[5] Wildschweine nutzen morastige Stellen als Suhlen.[6]

Entlang des Grünauer Bachs wachsen Schwarz-Erlen-Eschen-Auwälder. Wurzeln und Anhäufungen von Totholz führen dazu, dass das Bachbett an manchen Stellen abgetreppt ist.[2]

Brücken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Grünauer Bach wird von folgenden Brücken gequert, gereiht in Fließrichtung:

  • Wegschüttbrücke: Die 10 m lange und 4 m breite Stein-Straßenbrücke der Stegtorstraße wurde 1940 erbaut.
  • Grünauer Brücke: Die 11 m lange und 8 m breite Stahlbeton-Straßenbrücke der Hofjagdstraße wurde 1969 erbaut.
  • Grünauerbachbrücke: Die 9 m lange und 26 m breite Stahlbeton-Straßenbrücke der Wientalstraße wurde 1967 erbaut.[7]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Julia Tanzer: Historische morphologische Veränderung der südlichen Wiener Donauzubringer 1755–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, Kapitel 5.3.5 Grünauerbach, S. 89–93 (boku.ac.at [PDF; 59,1 MB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grünauer Bach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bäche nach Bezirken. Wirtschaft, Arbeit und Statistik (Magistratsabteilung 23), Magistrat der Stadt Wien, abgerufen am 3. Januar 2020.
  2. a b Johanna Scheiblhofer, Wolfgang Schranz: Vielfältige Natur in Hietzing. (PDF) Biosphärenpark Wienerwald Management GmbH, Dezember 2019, S. 32 und 108, abgerufen am 30. Mai 2023.
  3. MA 45, Überprüfung der Abflusskapazität diverser Wildbäche im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz. Tätigkeitsbericht 2014. (PDF) Stadtrechnungshof Wien, April 2014, S. 7, abgerufen am 3. Januar 2020.
  4. Julia Tanzer: Historische morphologische Veränderung der südlichen Wiener Donauzubringer 1755–2010. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien, Wien 2016, S. 90–91 (boku.ac.at [PDF; abgerufen am 3. Januar 2020]).
  5. Heinz Grillitsch, Silke Schweiger: Endbericht Erhebung der Amphibienlaichgewässer in Wien „Laichgewässerkartierung 2015 und 2016“. (PDF) Wiener Umweltschutzabteilung (Magistratsabteilung 22), November 2016, S. 32, 43, 73 und 81, abgerufen am 30. Mai 2023.
  6. Heidemarie Lang, Christoph Lang, Rainer Raab: Erfassung der Quelljungfervorkommen auf Wiener Stadtgebiet. In: Magistrat der Stadt Wien (Hrsg.): Natur und Naturschutz - Studien der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22). Band 48, Dezember 2002, S. 7 (zobodat.at [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 3. Januar 2020]).
  7. Brückeninformation Wien. Wiener Brückenbau und Grundbau (Magistratsabteilung 29), Magistrat der Stadt Wien, abgerufen am 3. Januar 2020.