Gründlingsverwandte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gründlingsverwandte

Gründling (Gobio gobio)

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie: Gründlingsverwandte
Wissenschaftlicher Name
Gobionidae
Bleeker, 1863

Die Gründlingsverwandten (Gobionidae) sind eine Familie der Karpfenartigen (Cypriniformes). Sie leben mit über 200 Arten in China, Japan und Korea, die Gattung Gobio auch in Nordasien und in Europa. Gründlingsverwandte halten sich bevorzugt in unteren und mittleren Wasserschichten auf.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründlingsverwandten sind kleine bis mittelgroße Süßwasserfische. Sie unterscheiden sich von den anderen Unterfamilien der Karpfenfische durch die Form des Stirnbein und des Supraoccipitale, eines weiteren Schädelknochens, sowie durch charakteristische Bildungen an den vorderen Wirbeln, die bei einigen Gattungen der Gründlingsverwandten verknöcherte Schwimmblasenkapseln bilden. Die ersten drei Flossenstrahlen der Rückenflosse sind stets ungeteilt und niemals stark verknöchert. Das Seitenlinienorgan verläuft, wenn es nicht reduziert ist, auf der Mitte des Schwanzflossenstiels. Gründlingsverwandte haben eine oder zwei Reihen Schlundzähne. Die Schnauzenspitze trägt niemals Barteln.

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hemibarbus labeo
Blaubandbärbling (Pseudorasbora parva)

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gründlingsverwandten wurden 1863 durch den niederländischen Ichthyologen Pieter Bleeker als Taxon eingeführt.[1] Sie galten lange Zeit als Unterfamilie (Gobioninae) der Karpfenfische (Cyprinidae). Stout und Kollegen hoben im Jahr 2016 alle Unterfamilien der Cyprinidae in den Familienstatus.[2] Die wissenschaftliche Fischdatenbank Catalog of Fishes übernahm dies und führt die Gründlingsverwandten ebenso wie die übrigen ehemaligen Unterfamilien der Cyprinidae inzwischen als eigenständige Familien.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph S. Nelson: Fishes of the World. John Wiley & Sons, 2006, ISBN 0-471-25031-7.
  • Günther Sterba: Süsswasserfische der Welt. 2. Auflage. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1990, ISBN 3-332-00109-4.
  • Axel Zarske: Gobio und Gobioninae. Gründlinge. In: Claus Schaefer, Torsten Schröer (Hrsg.): Das große Lexikon der Aquaristik. Eugen Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-7497-9, S. 421 und 424.

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Richard van der Laan, William N. Eschmeyer & Ronald Fricke: Family-group names of Recent fishes. Zootaxa 3882 (2): 001–230 doi: 10.11646/zootaxa.3882.1.1
  2. Stout, C.C., Tan, M., Lemmon, A.R., Moriarty Lemmon, E. & Armbruster, J.W. (2016): Resolving Cypriniformes relationships using an anchored enrichment approach. BMC Evolutionary Biology, November 2016. DOI: 10.1186/s12862-016-0819-5
  3. Eschmeyer, W. N. & Fong, J. D.: Catalog of Fishes Species by Family/Subfamily abgerufen am 11. September 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gobioninae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien