Grabkraft

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Erdbaumaschinen, wie etwa Hydraulikbagger oder Radlader, erzeugen verschiedenartige Grabkräfte, wenn sie mit ihrem Grabgefäß (z. B. einem Tieflöffel) Erdreich lösen und laden. Die Grabkräfte werden dabei im Wesentlichen von der Motorleistung und dem Umlenkmechanimus, der sich zwischen dem Grabgefäß und dem Maschinenwagen befindet, bestimmt.[1] Anhand der Grabkräfte kann in der Praxis die Leistungsfähigkeit einer Erdbaumaschine bewertet und mit anderen Erdbaumaschinen verglichen werden. Vereinfacht lässt sich sagen, dass mit zunehmendem Betriebsgewicht der Erdbaumaschine auch die jeweiligen Grabkräfte ansteigen.[2]

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Erdbaumaschinen werden folgende Grabkräfte unterschieden:[3]

Losbrechkraft
Die Losbrechkraft kann sowohl von einer Ladeschaufel als auch von einem Hoch- oder Tieflöffel hervorgerufen werden. Im Falle der Ladeschaufel setzt die Kraft an den Zähnen bzw. der Schneide an und wirkt senkrecht zur gedachten Verbindungslinie zwischen Schaufeldrehpunkt am Stiel und Zahnspitze. Bei einem Hoch- oder Tieflöffel geht die Wirklinie durch die Zahnspitze bzw. Schneide und steht senkrecht auf der gedachten Verbindungslinie zwischen Löffeldrehpunkt am Stiel und Zahnspitze.
Reißkraft
Die Reißkraft setzt an den Zähnen oder an der Schneide eines Hoch- oder Tieflöffels an und ihre Wirklinie, die durch die Zahnspitze bzw. die Schneide verläuft, steht senkrecht zur gedachten Verbindungslinie zwischen Stieldrehpunkt am Ausleger und Zahnspitze.
Vorstoßkraft
Die Vorstoßkraft entsteht an den Zähnen oder an der Schneide einer Ladeschaufel und ihre Wirklinie verläuft waagrecht auf der Standebene der Erdbaumaschine durch die Zahnspitze bzw. die Schneide.
Schließkraft
Die Schließkraft tritt an den Zähnen oder an der Schneide eines Schalengreifers auf und sie wirkt senkrecht zur gedachten Verbindungslinie zwischen Schalendrehpunkt und Zahnspitze bzw. Schneide.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gerhard Drees: Baumaschinen und Bauverfahren . Expert-Verlag, 2002, ISBN 3-8169-2060-8, Seite 92.
  2. Hortst König: Maschinen im Baubetrieb – Grundlagen und Anwendung. Vieweg + Teubner, 2008, ISBN 978-3-8351-0250-7, Seite 89.
  3. Günter Kunze: Baumaschinen – Erdbau- und Tagebaumaschinen. Springer Verlag, 2008, ISBN 978-3-528-06628-4, Seite 164.