Grafschaft Fürstenberg (Havel)

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Wappen der Grafen von Fürstenberg, Tingierung nach Bagmihl
Wappen der Grafen von Fürstenberg, Tingierung nach Mülverstedt

Die Grafschaft Fürstenberg existierte von 1348 bis 1363 in Mecklenburg im Bereich der Städte Fürstenberg und Strelitz an der Grenze zur Mark Brandenburg.

Es besteht keine Verbindung zu den schwäbischen Grafen von Fürstenberg oder den westfälischen Grafen von Fürstenberg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Fürstenberg kam 1348 mit dem Fürstenberger Werder in die Hände der Herzöge von Mecklenburg und wurde dessen Hauptort. Diese belehnten Otto und Ulrich von Dewitz mit den Ämtern Fürstenberg/Havel und Strelitz. Als König Karl IV. in demselben Jahr die Herrschaft Mecklenburg zum Reichslehen erhob, wurden Otto und Ulrich vom Kaiser mit dem Titel Grafen von Fürstenberg („greve tho Vorstenberghe“) in den Grafenstand erhoben.[1] Die Gebrüder Dewitz schlossen Strelitz, mit dem sie bereits 1328 als Erzieher und Berater von Heinrich II. belehnt worden waren,[2] der neugegründeten Grafschaft an und verliehen dem Ort am 4. Dezember 1349 das Stadtrecht.[3][4] Da die Herren von Dewitz in den Rügischen Erbfolgekriegen den Herzögen von Pommern im Kampf gegen Mecklenburg beistanden, wurden ihre mecklenburgischen Lehen eingezogen. Die gräfliche Würde wurde erst im Jahr 1363 nach der Ansiedlung in Pommern abgelegt.[5]

Fürstenberg wurde Landstadt in Mecklenburg und als solche Teil der Städte im Stargardschen Kreis, die bis 1918 auf mecklenburgischen Landtagen der 1523 vereinten Stände vertreten waren.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen ist von Blau und Gold dreimal gerautet oder schräg geschacht (ausgespartes Andreaskreuz?). Auf dem Helm mit blau-goldenen Helmdecken zwei von Rot über Gold geteilte Büffelhörner, außen mit je vier (oder sieben) Pfauenfedern besteckt.[1]

Die Blasonierung im pommerschen Wappenbuch: In Rot vier goldene Rauten. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken zwei von Rot und Gold übereck geteilte an der Außenseite mit vier Pfauenfedern besteckte Hörner.

Über die Quelle der unterschiedlichen Tingierungen schweigen die Autoren.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch, VI. Band, 10. Abteilung, Ausgestorbener Mecklenburgischer Adel, Nürnberg 1902, S. 35, Tafel 19.
  2. Annalise Wagner, E. Lubs: Geschichtliches von Alt-Strelitz In: Neustrelitzer Stadtführer, Hrsg. Rat der Stadt Neustrelitz, Einband und Zeichnungen Gerd Gombert, Neustrelitz, 1965, S. 6.
  3. Gerlinde Kienitz: Strelitz. Die erste Residenzstadt. In: Neustrelitz 1733–1983. Hrsg.: Museum der Stadt Neustrelitz, Neustrelitz 1983, S. 10. → unter Bezug auf: Urkunde über die Verleihung des Stadtrechts. Stadtarchiv Neustrelitz, V US 1.
  4. „hus unde stadt“ Strelitz werden schon 1348 als Teil der Grafschaft Fürstenberg urkundlich bezeugt.
  5. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 2, Seite 469.