Gregorio della Suburra

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Gregorio della Suburra (* in Rom; † um 1162) war ein italienischer Kardinal.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gregorio, mit dem Beinamen Centu[1], stammte aus Rom, aus dem Stadtviertel Suburra[2] und war mit der aristokratische Familie Capocci verwandt[3]. Es wird oft behauptet, dass er ein Neffe Anastasius IV. gewesen ist, was jedoch nicht zu belegen ist[4].

Spätestens am 1. März 1140 ernannte ihn Papst Innozenz II. zum Kardinalpriester von Santa Maria in Trastevere (S. Callisto)[5]; als solcher unterschrieb er päpstliche Urkunden vom 29. April 1140 bis 25. Juni 1154[6]. 1153 nahm er an den Verhandlungen zum Konstanzer Vertrag zwischen Papst Eugen III. und König Friedrich I. teil[7].

Zwischen 25. Juni[8] und 15. September 1154[9] wurde er von Anastasius IV. zum Kardinalbischof von Sabina erhoben[10]. Er nahm an der zwiespältigen Papstwahl im September 1159 teil und stellte sich auf die Seite Alexanders III.[11] Unter diesem Papst erscheint er als Kardinaldekan (der erste unter Kardinalbischöfen) und päpstlicher Vikar in Rom[12]. Am 20. September 1162 ist er zum letzten Mal belegt[13] und starb wahrscheinlich noch in demselben Jahr[14].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Brixius, S. 42 Nr. 14. Brixius hat aus Gregorio zwei verschiedene Personen gemacht, vgl. jedoch Zenker, S. 48
  2. Zenker, S. 51
  3. Werner Maleczek: Papst und Kardinalskolleg von 1191 bis 1216. Wien 1984, S. 248–249
  4. Brixius, S. 112 Anm. 136
  5. Zenker, S. 223.
  6. Jaffé, I, S. 840, und II, S. 1, 7, 20, 89. Vgl. Zenker, S. 56.
  7. Zenker, S. 51
  8. Die letzte Unterschrift als Kardinalpriester von S. Maria in Trastevere, siehe Jaffé, II, S. 89. Nach Jaffé, II, S. 720, und Brixius, S. 42 Nr. 14 soll Kardinal Gregor von S. Maria in Trastevere noch am 19. April 1155 ein Privileg unterschreiben; diese Urkunde ist jedoch als eine Fälschung anerkannt, vgl. Paul Fridolin Kehr Roemische Analekten, Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken, Rom 1907, S. 15 ff. (Kehr gibt an, dass dieses Privileg zum 18. April 1155 datiert worden ist; es geht jedoch ohne Zweifel um derselbe Urkunde)
  9. Die erste Unterschrift als Kardinalbischof: Jaffé, II, S. 719; Brixius, S. 57 Nr. 1 (bei Zenker S. 51, nicht berücksichtigt)
  10. Die Identität des Kardinalpriesters mit dem Kardinalbischof geht ausdrücklich aus dem Text der Erneuerung des Konstanzer Vertrages (Januar 1155) hervor: Hec est concordie forma et conventionis inter dominum papam Eugenium et dominum Fridericum Romanorum imperatorem constituta mediante domino Gregorio tunc Sancte Marie Transtiberim, nunc episcopo Sabinensi... (Monumenta Germaniae Historica, DD F I Nr. 98, S. 166). Brixius, S. 42 Nr. 14 und S. 57 Nr. 1, nimmt in Unkenntnis diesem Beleg irrtümlich an, dass Kardinalpriester und Kardinalbischof zwei verschiedene Personen gewesen sind. Vom 20. bis 25. April 1154 unterschrieb die päpstliche Privilegien ein Kardinal Gregorius, der zugleich Kardinaldiakon und Elekt von Sabina gewesen ist (Jaffé, II, S. 89) und nach Brixius S. 57 Nr. 1 mit dem vom September 1154 bis 1162 belegten Kardinalbischof von Sabina identisch sein soll. Diese Identifikation ist im Hinblick auf die oben verzeichnete Urkunde nicht gerechtfertigt, vgl. Zenker, S. 48 ff.
  11. Zenker, S. 51
  12. J. P. Migne Patrologia Latina - Volumen 200 - col. 0061 (PDF; 513 kB); vgl. Zenker, S. 51; Brixius, S. 57 Nr. 1.
  13. Jaffé, II, S. 145; vgl. Zenker, S. 51; Brixius, S. 57 Nr. 1.
  14. Zenker, S. 51
VorgängerAmtNachfolger
Imar von TusculumDekan des Kardinalskollegiums
1159–1163
Ubaldo Allucingoli