Grenzfelde (Pillkallen)

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Untergegangener Ort
Grenzfelde
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 46′ N, 22° 48′ OKoordinaten: 54° 45′ 31″ N, 22° 48′ 23″ O
Grenzfelde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Grenzfelde (Pillkallen) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Grenzfelde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Grenzfelde (Pillkallen) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Grenzfelde, bis 1928 Marutschatschen, litauisch Maurušaičiai, ist ein verlassener Ort im Rajon Krasnosnamensk der russischen Oblast Kaliningrad.

Die Ortsstelle befindet sich an der Grenze zu Litauen vier Kilometer südwestlich von Kutusowo (Schirwindt) an der Straße nach Tretjakowo (Sodargen) am Grenzfluss Scherwinta (dt. Schirwindt).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Grenzfelde auf einem Messtischblatt von 1937

Die Landgemeinde Grenzfelde wurde im Jahr 1928 durch Zusammenschluss der Landgemeinde Marutschatschen (s. u.) mit dem Gutsbezirk Samelucken (s. u.) gebildet. Sie gehörte zum Amtsbezirk Schirwindt im Kreis Pillkallen.[1] 1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Einen russischen Namen erhielt er nicht mehr.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1933[2] 92
1939[3] 80

Marutschatschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der seit 1774 nachweisbare Ort hieß zunächst Noritzschatschen.[4] Um 1780 war Mauritzatschen ein königliches Bauerndorf.[5] 1874 wurde die Landgemeinde Marutschatschen in den neu gebildeten Amtsbezirk Schirwindt eingegliedert.[1] 1928 ging die Landgemeinde Marutschatschen in der neu gebildeten Landgemeinde Grenzfelde auf.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[6] 141
1871[6] 108
1885[7] 84
1905[8] 75 davon 17 litauischsprachige
1910[9] 65

Samelucken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde 1580 als Sammallokaytes erwähnt, 1650 als Samulokaytis, 1660 als Samulucken und 1664 als Samalugken.[10] Um 1780 bestand Samelucken aus zwei königlichen Bauernhöfen.[11] 1874 wurde auch der Gutsbezirk Samelucken in den Amtsbezirk Schirwindt eingegliedert.[1] 1928 wurde er an die neu gebildete Landgemeinde Grenzfelde angeschlossen. Ab 1938 wurde er dort als Ortsteil nicht mehr benannt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1867[6] 27
1871[6] 26
1885[7] 34
1905[8] 54
1910[9] 47
1925[12] 34

Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grenzfelde wie auch Marutschatschen und Samelucken gehörten zum evangelischen Kirchspiel Schirwindt. Die Katholiken in Marutschatschen bzw. Grenzfelde (1905: 22 von 75 Bewohner)[8] waren bis 1930 in Bilderweitschen und dann in Schillehnen eingepfarrt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Rolf Jehke, Amtsbezirk Schirwindt
  2. Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
  3. Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  4. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Grenzfelde
  5. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 96.
  6. a b c d Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung, I. Die Provinz Preussen, Berlin 1874
  7. a b Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  8. a b c Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  9. a b Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
  10. Samalukai in der Mažosios Lietuvos enciklopedija (Kleine Litauische Enzyklopädie)
  11. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Litthauischen Cammer-Departement, S. 137.
  12. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927