Großschadensereignis

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Ein Großschadensereignis ist ein Ereignis

  • mit einer großen Anzahl von Betroffenen und/oder das
  • einen erheblichen Sachschaden zur Folge hat.[1]

Der Begriff Großschadensereignis wird häufig auch synonym mit Großschadenslage, Katastrophe oder Unglück verwendet.[1]

Vor Ort eingesetzte Einsatzkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst trifft eine Information über das Vorliegen eines Unglückes bei den Hilfsorganisationen (Polizei, Feuerwehr, Sanitätsdienst oder THW) ein. Häufig mehren sich die eintreffenden Hilfeersuchen nach dem Erhalt der ersten Information bei den Hilfsorganisationen.

Eine Gemeinsamkeit von größeren Schadensereignissen ist, dass sich mit zunehmenden Ausmaß höhere Führungsebenen aller Hilfsorganisationen vor Ort ein eigenes Bild über die Situation verschaffen, um damit nicht allein auf das vorliegende – meist unzureichende – Lagebild angewiesen zu sein. Aus dem eigenen Lagebild ergeben sich meist konkrete Handlungsanweisungen oder Empfehlungen an die untergeordneten Einsatzeinheiten, wodurch eine Effizienzsteigerung angestrebt wird.

Ein weiteres Charakteristikum eines Großschadensereignisses ist die Aufteilung der Einsatzstelle in sogenannte Einsatzabschnitte (EA) (mittlere Schadenslage) bzw. bei Großschadenslagen sogar ebenfalls in Einsatzabschnitte (EA), die dann wiederum in eigene Untereinsatzabschnitte (UEA) unterteilt werden. Für jeden Einsatzabschnitt sollte es eine Einsatzabschnitts- bzw. Untereinsatzabschnittsleitung geben. Diese Einsatzabschnittsleitungen bestehen im kleinsten Fall aus einer Einsatzkraft und können bis auf einen gesamten Führungsstab ähnlich einem militärischen Stab aufwachsen.

Nachrückende Einsatzkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je größer ein Einsatz aufwächst, desto mehr Bereitstellungsräume sollten laut Konzept eingerichtet werden. Hierbei unterscheidet z. B. das Land Rheinland-Pfalz in seinem Rahmen-, Alarm- und Einsatzplan Hochwasser[2] von Bereitstellungsräumen

  • in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle,
  • in nicht betroffenen Nachbarkommunen und
  • in den Landesbereitstellungsraum

Auch im Sonderalarm Rettungsdienst[3] von Rheinland-Pfalz aus dem Jahre 2006 findet sich das Konzept des Bereitstellungsraumes.[4]

Unterstützende Einsatzkräfte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erst im Laufe der Zeit mit einer sich verdichtenden Informationslage wird ein Unglück zu einem Großschadensereignis bzw. einer Großschadenslage heraufgestuft. Charakteristisch zur Heraufstufung der Schadenslage ist dabei eine konkretere

  • Anzahl an Betroffenen (direkt und indirekt),
  • Ausmaß der Schadensstelle (vgl. 2 PKW zusammengestoßen zu 1 Personenzug verunfallt),
  • Betroffener Sachwert (1 Keller überflutet zu 1 Stadtteil überflutet) und/oder
  • weitere Gefahrenpotentiale (Feuer in einem Wald, Explosion in einer Industrieanlage oder Unglück in einem Sportstadion).[5][6][7]

Die Heraufstufung erfolgt dabei durch ein sogenanntes Alarmstichwort ergänzt um eine Zahl. Meist werden dabei die Zahlen eins bis fünf genutzt, dabei steht eine größere Zahl für ein größeres Schadensausmaß und damit für eine größere Anzahl an unterschiedlichen Einheiten aus dem Katalog der Einsatzoptionen,[8] wie z. B. denen des Technischen Hilfswerks oder anderer Hilfsorganisationen.

Einsatzstruktur (hier: THW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werden Einheiten des Technischen Hilfswerk in den Einsatz entsandt, unterstellen sich diese dem Anforderer, insofern dieser über eine taktische Führungsstruktur verfügt.[9]

Behördenstruktur (hier: THW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Dienstvorschrift THW-DV 1-101 Handbuch Führen im Technischen Hilfswerk formuliert dabei, ab welcher Größenordnung der eingesetzten Einsatzkräfte und Ortsverbände ein bzw. mehrere LuK-Stäbe eingerichtet werden.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Großschadensereignis. In: www.bbk.bund.de. Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), abgerufen am 14. März 2023.
  2. Rahmen-, Alarm-, und Einsatzplan Hochwasser (PDF)
  3. Sonderalarm Rettungsdienst (Rheinland-Pfalz)
  4. Besondere Konzepte in RLP
  5. Feuerwehr Estenfeld
  6. Freiwillige Feuerwehr Marbach
  7. Feuerwehr Gifhorn: Einsatzarten
  8. Katalog der Einsatzoptionen des THW
  9. Technisches Hilfswerk: Basisausbildung I, Lernabschnitt 11.0: Einsatzgrundlagen.