Grube Bergmannsglück (Dillenburg)

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Bergmannsglück
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Gesichertes Stollenmundloch das tiefen Stollens der Grube Bergmannsglück
Abbautechnik Stollenbau
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginn vor 1730[1]
Betriebsende 1888 (mind.)
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Eisenerz, Kupfer
Geographische Lage
Koordinaten 50° 43′ 22″ N, 8° 13′ 53″ OKoordinaten: 50° 43′ 22″ N, 8° 13′ 53″ O
Bergmannsglück (Hessen)
Bergmannsglück (Hessen)
Lage Bergmannsglück
Standort Donsbach
Gemeinde Dillenburg
Land Land Hessen
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Dillenburg[2]

Die Grube Bergmannsglück (auch Rutsch genannt bzw. Bergmanns Glück geschrieben) war ein Eisen- und Kupferbergwerk bei Donsbach (Gemeinde Dillenburg) im Lahn-Dill-Kreis. Die Grube lag südwestlich und in relativer Nähe von Donsbach.

Gangmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gangzug lag innerhalb eines Bandes aus Schalstein, welches sich von oberhalb Donsbach über Nanzenbach nach Hirzenhain hinzog. Die Gruben auf diesem Gangzug waren:[3]

Die Grube baute auf mehreren Gangmitteln, welche alle zwischen der 7. und der 12. Stunde streichten und mit Quarz und Letten ausgefüllt waren.[1][3][2]

  • 1.–7. Gang
  • 8. Gang: quarzig, keilte in 150 m Teufe aus und fiel 72 % westlich bzw. südwestl. mit 50–60 Grad ein (auf Stangewage), identisch mit dem braunen bzw. hangenden Gang der Grube Stangewage
  • 9.–10. Gang

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grube Bergmannsglück bestand bereits vor 1730. In diesem Jahr wurden die ersten Erze der Grube in der Dillenburger Isabellenhütte verschmolzen.[1] 1789 existierten nur der obere und der mittlere Stollen, welche miteinander durchschlägig waren.[1] Ein tieferer Stollen, dessen Sohle 24 m tiefer als die des oberen Stollen lag, kam bis 1867 hinzu.[2] Der obere Stollen wies 1867 eine Länge von 90 m auf, der mittlere 130 m, der tiefe 560 m. Letzterer brachte 35 m Teufe ein.[3] 1867 wurde nur Eisenstein gefördert. Die Erzvorkommen waren damals bereits bis zur Talsohle abgebaut.[3]

Die Grube markscheidete gen Nordwesten mit den Gruben Stangenwage und Waidmannsheil sowie gen Süden mit der Grube Haus Nassau.

Eine Analyse des Eisensteins ergab: 36 % Eisen, 14 % Kalkerde, 1 % Bittererde, 3 % Tonerde, 18 % Kieselsäure[4]

Schließung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grube wurde aufgrund der Erschöpfung der Vorkommen geschlossen. Heute erinnern die Halden am Rutsch und die gesicherten Öffnungen der Stollen an die alte Grube.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Südosten und Osten des Rheinischen Schiefergebirges liegt das sogenannte „Hessische Synklinorium“, wozu auch das Lahn-Dill-Gebiet gehört. Das, durch Überschiebung und Faltung im Paläozoikum (Devon) entstandene, Hessische Synklinorium weist geologisch einen komplizierten Aufbau auf. Es ist gekennzeichnet durch Bruchlinien, Hebungen und Verwerfungen. Im Lahn-Dill-Gebiet finden sich keine größeren zusammenhängenden Vorkommen.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ernst Frohwein: Beschreibung des Bergreviers Dillenburg, Bonn 1885

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Johann Philipp Becher: Mineralogische Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande: nebst einer Geschichte des Siegenschen Hütten- und Hammerwesens. 1789.
  2. a b c Ernst Frohwein: Beschreibung des Bergreviers Dillenburg. Bonn 1885.
  3. a b c d Das Berg- und Hüttenwesen im Herzogtum Nassau: statist. Nachrichten, geognost., mineralog. u. techn. Beschreibungen d. Vorkommens nutzbarer Mineralien, d. Bergbaues u. Hüttenbetriebes, Band 1, Hrsg. F. Odernheimer, Verlag: C.W. Kreidel, 1867, Wiesbaden
  4. VDI-Z: Zeitschrift für die Entwicklung, Konstruktion, Produktion, Band 19, 1875