Grube Grimberg

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Grimberg
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Ein Förderturm als Denkmal
Förderung/Gesamt 827.307[1] t Eisenerz
Seltene Mineralien Baryt, Millerit, Ullmannit
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte 160
Betriebsbeginn 1794
Betriebsende 1910
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Eisenerz
Größte Teufe 782 m
Geographische Lage
Koordinaten 50° 51′ 32,1″ N, 8° 4′ 18,2″ OKoordinaten: 50° 51′ 32,1″ N, 8° 4′ 18,2″ O
Grimberg (Nordrhein-Westfalen)
Grimberg (Nordrhein-Westfalen)
Lage Grimberg
Standort Grimberg
Gemeinde Wilnsdorf
Kreis (NUTS3) Siegen-Wittgenstein
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Bergrevier Siegen II

Die Grube Grimberg in Niederdielfen war eine der bedeutendsten Erzgruben im Gebiet der Gemeinde Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen. Sie lag auf dem Grimberg zwischen Dielfen und Siegen.

Gangmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gangmittel der Grube gehörten zum Grimberger Gangzug. Die Gangausfüllung bestand größtenteils aus Eisenerzen. Das Mittel Kupferrose war 100 m lang und 0,5–3 m mächtig. Der Gang Goeben war bis zu 348 m lang, 2 m, teilweise bis zu 6 m mächtig und wie der Gang Werder mit derber Zinkblende durchsetzt. Das Mittel Einsiedel hatte eine Länge von 130 m, von denen 50 m abbauwürdig waren und eine Mächtigkeit von 0,3–1 m. Hier kam das Erz zusammen mit Blei und Zink vor.[2] Hinzu kamen die weniger großen Gangmittel Junger Grimberg und Alter Grimberg. Abgebaut wurden im Grimberger Gangzug Eisen-, Blei-, Kupfer- und Zinkerze.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Förderung
1868[3] 4.200 t
1871[4] 10.840 t
1878[5] 11.500 t
1885[2] 10.400 t
1894[6] 25.766 t
1899 32.450 t
1903[7] 26.575 t

Um 1520 existierte in der Nähe eine Grube Rödgerwald. In den 1750er Jahren wurde der Junge Grimberg erstmals erwähnt.[8]

Der Bergmann Johann Henrich Knipp verunglückte am 20. September 1791 im alten Bergwerk am Grimberg tödlich. Der Bergmann Johann Peter Michel verunglückte am 27. Dezember 1792 im Alter von 27 Jahren durch plötzlichen Wassereinbruch dort ebenfalls tödlich, so dass die Grube lange Zeit wegen der Untersuchung geschlossen war. In den Aufzeichnungen des evangelischen Totenbuchs der Kirchengemeinde Rödgen ist belegt, dass zu dieser Zeit hier Erze gefördert wurden. Erneut verliehen wurde das Grubengebiet im Jahr 1860. 1865 wurde der Julianschacht angelegt. Dieser erreichte eine Teufe von 782 m, auf 14 Sohlen wurde das Erz abgebaut. 1866 war er bereits 63 m tief[9], ein Jahr später waren es 84 m[10] und 1885 130 m.[2] Sein Förderturm wurde 1911 abgerissen. 200 m vom Schacht entfernt wurde der Goebenschacht angelegt. 1891 wurde der Abbau mit Druckluft eingeführt. Die Jahresförderung betrug bis 1899 bis zu 32.450 t Eisenerz. Am 28. Mai 1902 konsolidierte die Grube mit den Gruben Eisenzeche, Tubalkain, Vollbracht und Marienborn. Am 9. Oktober gab es seitens der lokalen Regierung eine Bestätigung darüber.

1910 wurde die Grube stillgelegt. Bis zu 170 Bergleute arbeiteten dort, durchschnittlich waren es aber 160.[11] Die Gesamtförderung von 1867 bis 1910 lag bei 827.307 t Eisenerz. Die Förderung lag noch 1868 bei etwa 4.200 t und stieg bis 1885 auf 10.400 t Spateisenstein an. Bis 1899 stieg diese Rate auf 32.450 t an und fiel danach wieder ab. Bis 1. April 1914 wurden alle Übertageanlagen der Grube abgerissen.

Die Grube Grimberg war einer der bekanntesten Fundorte für sehr gut ausgebildete Galenitkristalle.[12]

Denkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1970er Jahren wurde der Schacht mit einer Betonplatte verschlossen. 1995 wurde über diesem ein 16 m hoher Förderturm aus Bensberg (Bergisch Gladbach) mit Schachtgebäude als Denkmal aufgestellt. Er steht direkt an der Verbindungsstraße zwischen Niederdielfen und Siegen bzw. Obersdorf.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • S. Hucko, M. Reinhardt: Der Bergbau am Grimberg in Niederdielfen, 2009
  • Ute Bosbach: Spurensuche im Eisenland – Unterwegs auf Erzstraßen und Bergmannspfaden, amadeusmedien, November 2006. ISBN 3-9808936-8-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schild Grube Grimberg
  2. a b c T. Hundt, G. Gerlach, F. Roth, W. Schmidt: Beschreibung der Bergreviere Siegen I, Siegen II, Burbach & Müsen; Bonn 1887
  3. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1869
  4. Hans Dietrich Gleichmann: Die Eiserne Hardt - Aus dem Bergbau des Siegerlandes. Verlag Bertelsmann Fachzeitschriften, Gütersloh 1987.
  5. F. M. Simmersbach: Geschichte des Siegerländer Bergbaues, Bochum / Berlin 1881 (Memento des Originals vom 8. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.experimentierkasten.de (PDF; 243 kB)
  6. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1895
  7. Hans Dietrich Gleichmann: Der Füsseberg – Die große Zeit des Siegerländer Eisenerzbergbaus, Bertelsmann Fachzeitschriften-Verlag Gütersloh, 1994.
  8. Verein für Siegerländer Bergbau, Sonderausstellung auf der Bergbau- und Mineralienbörse 2011 in Wilnsdorf
  9. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1867
  10. Zeitschrift für das Berg-, Hütten und Salinenwesen in dem preußischen Staate, Berlin; Ausgabe 1868
  11. „Grube Grimberg“
  12. „Galenit“, Mineralienatlas, 14. Juli 2007

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Grube Grimberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien