Gruben-Lorchel

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Gruben-Lorchel

Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa)

Systematik
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Pezizomycetes
Ordnung: Becherlingsartige (Pezizales)
Familie: Lorchelverwandte (Helvellaceae)
Gattung: Lorcheln (Helvella)
Art: Gruben-Lorchel
Wissenschaftlicher Name
Helvella lacunosa
Afzel.: Fr.

Die Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa, Synonym: Helvella sulcata) ist eine Pilzart aus der Familie der Lorchelverwandten.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Fruchtkörper der Gruben-Lorchel unter Rotbuchen mit typisch längs geripptem Stiel und krausig-lappigem Kopfteil

Makroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Fruchtkörper erreichen eine Höhe von 3 bis 10 cm. Das sattelförmig-lappige, zwei- bis dreispitzige oder unregelmäßig kraus geformte und brüchige Kopfteil ist hellgrau bis schwärzlich gefärbt. Die Hutlappen sind von der sporenproduzierenden Fruchtschicht überzogen. Der 3–8 cm hohe, tief gefurchte und längs gerippte Stiel hat eine zähere Konsistenz und eine schmutzig-weißliche bis blass graubräunliche Farbe. Innen ist der Stiel von unregelmäßigen und länglichen Hohlräumen durchzogen. Junge Exemplare haben einen angenehm würzigen, alte dagegen einen dumpf-erdigen Geruch. Der Geschmack des Fleisches ist unauffällig. Das Sporenpulver ist weiß.

Mikroskopische Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Sporen sind elliptisch geformt und glatt. Sie messen 15–18 (20) × 10,5–12 (13) Mikrometer.

Artabgrenzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die seltenere Weißstielige oder Braunviolette Lorchel (Helvella spadicea) ist der Gruben-Lorchel farblich ähnlich, besitzt allerdings keinen gerippten Stiel. Darüber hinaus ähnelt die Gruben-Lorchel mit der dünnfleischigen Struktur, dem lappigen Kopfteil und dem gefurchten Stiel stark der nah verwandten Herbst-Lorchel, deren Kopfteil allerdings eine cremeweiße Farbe hat. Außerdem sind die der Fruchtschicht abgewandten, sterilen Flächen der Herbst-Lorchel fein-flaumig überzogen. Dies wird durch haarähnlich verlängerte Zellen verursacht und unterscheidet sie damit auch von gelegentlich auftretenden Albinoformen der Grubenlorchel.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruben-Lorchel ist von Juni bis September in Laub- und Mischwäldern, Parkanlagen und Gärten zu finden. Besondere Bodenansprüche bestehen nicht.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art ist in Europa, Nordamerika und Ostasien bis Japan verbreitet. Sie kommt sowohl im Flachland als auch in gebirgigen Gebieten vor.

Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gruben-Lorchel ist essbar. Einige Autoren empfehlen, die Pilze erst nach vorherigem Abkochen zu verwenden. In jedem Fall sollten sie bei der Zubereitung ausreichend erhitzt werden. In den zahlreichen Hohlräumen der Lorcheln können zudem verschiedene Kleintiere verborgen sein.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gruben-Lorchel (Helvella lacunosa) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien