Grubenbahn Doicești

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Grubenbahn Doicești
Hölzerne Brücke der Grubenbahn Doicești
Hölzerne Brücke der Grubenbahn Doicești
Spurweite:600 mm (Schmalspur)
Moroeni (Schmalspurbahn Fieni–Pietroșița)
66,9 Pietroșița
59,4 Fieni
43,6 Braunkohlegruben bei Doicești
Doicești h.
42,1 Doicești
32,1 Târgoviște
0,0 Titu (Bahnstrecke Titu–Târgoviște–Pietroșița)

Die Grubenbahn Doicești war eine während des Ersten Weltkriegs militärisch betriebene Feldbahn mit einer Spurweite von 600 mm im Kreis Dâmbovița in Rumänien.[1][2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Braunkohlebergbau Șo­tânga-Margineanca, 1899
Entladung der Braun­kohle in Doicești, 1899
Ab 1900 beutete die Firma Astra die Ölfelder in Doicești und Moroeni aus[3]

Die Bergwerke von Doicești und Șotânga umfassen mehrere Abbaugebiete im zentralen Teil des Kreises Dâmbovița. Die Braunkohlelagerstätten befinden sich in den neogenen Schichten (Miozän und Pliozän) des Antiklinoriums Șotânga–Gheboieni, im Kontaktbereich zwischen den Unterkarpaten und der Vorgebirgsebene.[4] Zum Transport der Braunkohle von Șotânga-Mărgineanca nach Doicești gab es bereits um 1899 eine mit Dampflokomotiven betriebene Feldbahn.

Die Firma Astra förderte ab 1900 in Doicești und Moroeni mehr als 340.000 t Öl, was 25 % der landesweiten Produktion entsprach. Nach dem Eintritt Rumäniens in den Ersten Weltkrieg setzten rumänische und ausländische Spezialisten auf Befehl der Alliierten und unter der Leitung der englischen Offiziere Thomson und Norton die Fördertürme, Raffinerien und Tanks in dem vom Feind besetzten Gebiet in Brand und zerstörten sie.[3]

Bayerische Pioniertruppen bauten daraufhin während des Ersten Weltkriegs eine hölzerne Brücke und verlegten vorgefertigte 600-mm-Gleisjoche zwischen den Braunkohlegruben Doicești und dem Bahnhof Doicești an der CFR-Normalspur-Bahnstrecke Titu–Târgoviște–Pietroșița und südlich der heute noch betriebenen CFR-760-mm-Schmalspurbahn Fieni–Pietroșița der Căile Ferate Române.[5] Die Streitkräfte betrieben die Strecke vom 5. Dezember 1917 bis März 1918 mit einer C-n2t-Dampflokomotive – entweder war das die k.u.k. österreich-ungarische HRB R IIIc.490 oder die deutsche HFB 490 (O&K Werks-Nr. 8421/1917, Eisenbahn-Pionierpark Rehagen-Klausdorf).[1]

Überreste der 600-mm-Grubenbahn Șotânga-Margineanca, 1999

Zwischen 1954 und 1994 wurde bei Șotânga auch Untertagebau betrieben. Nach 2010 waren die verlassenen Gebäude und das angrenzende Gelände das Ziel von Schrottdieben, die tiefe Spuren hinterließen, die nur schwer aus der Landschaft zu entfernen sind, die sich noch in der Renaturierungsphase befindet.[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Ilie Popescu: Căile ferate în timpul primului război mondial I. S. 68 und S. 70.
  2. Florian Hofmeister: Mit Dampf Durch Die Karpaten. Strecken-Nr. 144 auf S. 4 und S. 145
  3. a b Un distins inginer de mine de la începutul secolului al xx-lea, stabilit vremelnic pe meleaguri Dâmbovițene.
  4. a b Mădălina Nicoleta Frînculeasa, Ovidiu Murărescu und George Murătoreanu: The systemic impact on the environment of the closure of the Șotânga mine exploitation, Dâmbovița County. In: Annals of Valahia University of Targoviste. Geographical Series, Band 13/2013, Nr. 1:9-16.
  5. Waldbahnen (Căile Ferate Forestiere, CFF) – Industriebahn Șotânga und 3 km lange Zweigstrecke zur Normalspurbahn in Doicești

Koordinaten: 44° 59′ 1,6″ N, 25° 24′ 51,8″ O