Gsangwasser

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Gsangwasser
Alte Steyr [II]
Blick von der Kalkofenbrücke Richtung Voglsang-Wehr

Blick von der Kalkofenbrücke Richtung Voglsang-Wehr

Daten
Gewässerkennzahl AT: GGN:5538
Lage in Steyr, Oberösterreich
Abfluss über Steyr → Enns → Donau → Schwarzes Meer
Flussgebietseinheit Donau unterhalb Jochenstein (DUJ)
Ausleitung Kugelfang-Wehr () der Steyr bei Christkindl-Siedlung
48° 2′ 24″ N, 14° 24′ 14″ O
Quellhöhe 291 m ü. A.[1]
Mündung unterhalb Voglsang-Wehr () bei VogelsangKoordinaten: 48° 2′ 30″ N, 14° 24′ 43″ O
48° 2′ 30″ N, 14° 24′ 43″ O
Mündungshöhe 288 m ü. A.[1]
Höhenunterschied marginal

Länge ca. 800 m[1]
Rechte Nebenflüsse Teufelsbach
Gemeinden Steyr
Einzugsgebiet wird zum Teufelsbach gerechnet.[2]

Das Gsangwasser, auch Alte Steyr, ist ein Nebenarm der Steyrflusses in der Statutarstadt Steyr in Oberösterreich.

Lauf, Hydrographie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eisenfeld/Gsanginsel vor der Altstadt (Luftbild, 1932)

Das Gsangwasser[1][2] liegt westlich Steyraufwärts der Altstadt. Es ist ein rechtes Nebengerinne und trennt die Gsanginsel (Eisenfeld/Karolinental) von Vogelsang und der Christkindlsiedlung (der Hauptlauf der Steyr heißt hier Mitterwasser).

Der Arm wird am Kugelfang-Wehr ausgeleitet. Er ist dann etwa 800 m lang. Etwa auf halber Strecke mündet von Süden (rechts) der Teufelsbach, der von Saaß her kommt. Kurz vor der Rückmündung befindet sich noch das Voglsang-Wehr.[3]

Das Gsangwasser ist wohl ein natürlicher Arm des hier verzopften Laufs der Steyr, der schon im Mittelalter oder der frühen Neuzeit verbaut wurde.[4] Es wird hydrographisch auch als Alte Steyr [II] geführt.[1] Der Teufelsbach wurde erst 1572 hierher umgeleitet, ursprünglich floss er südlich der Altstadt zur Enns. Ende des 18. Jahrhunderts finden sich hier ein Mühlwerk beim Voglsang-Wehr (heute abgekommen) und Holzstapelplätze.[5] 1868 errichtete Josef Werndl, Gründer der Waffenfabrik Steyr (Steyr-Werke), beim Voglsang-Wehr ein weiteres Fabriksgebäude, die Gsangfabrik (Objekt XI) mit Kraftwerk (Kraftstation II). Sie ist heute denkmalgeschütztes Wohnhaus (Waldorfkindergarten). Seither heißt die Flur nördlich des heute stillgelegten Voglsang-Werkskanals, die ursprünglich nur Öd genannt wurde,[5] Fabriksinsel. In den 1870ern erbaute Werndl dann auf der Gsanginsel die Arbeitersiedlung Eysnfeld (ab 1878 Karolinenthal). 1889 entstand auf den noch unverbauten Ufergründen oberhalb der Teufelsbachmündung der Lokalbahnhof Steyr der Steyrtalbahn.

2007 wurde das Nordufer zur Eisenfeldsiedlung mit einem Hochwasserschutzdamm versehen.[6] 2015 erhielt das Kugelfangwehr zum Mitterwasser hin eine Organismenwanderhilfe.[7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System (DORIS); Thema Gewässer und Geologie, Layer Kleine Gewässer (dort Alte Steyr II) und Detaileinzugsgebiete.
  2. a b Flächenverzeichnis der österreichischen Flussgebiete. Ennsgebiet. In: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Hrsg.): Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Heft Nr. 61. Wien 2011, S. 60 (bmlrt.gv.at [PDF; 3,7 MB]).
  3. Übersicht zu den Querbauwerken siehe Brücken- und Wasserbau. steyr.at (abgerufen 14. September 2017).
  4. Der Merian-Stich Statt Steyr (in Georg Matthäus Vischer: Topographia Austriae superioris modernae, Wien 1674, Tafel 177; Bilddatei Wikimedia Commons) zeigt insgesamt keine Wehranlagen; eine Brücke zur Gsanginsel ist verzeichnet.
  5. a b Die Josephinischen Landesaufnahme (um 1780) führt hier ein Wasserrad; im Franziszäischen Kataster (um 1830) Kat.Nr. 256, ein Holzplatz an der Teufelbachmündung benannt, die Fabriksinsel als Oed (alle Landesaufnahmen online auf Arcanum/Österreichisches Staatsarchiv: mapire.eu).
  6. Pressekonferenz Rudi Anschober, David Forstenlechner: Hochwasserschutz für die Stadt Steyr. am 9. Mai 2008; Information, Landeskorrespondenz Medieninfo, Land Oberösterreich, S. 3 (pdf, land-oberoesterreich.gv.at, abgerufen 8. September 2018).
  7. Peter Prack: Neues von Unterer Steyr und Enns. Teil II, in: ÖKO·L 39/4 (2017), S. 25, Sp. 1 (ganzer Artikel S. 21–35, pdf, files.wordpress.com, abgerufen 7. September 2018).