Gu Kailai

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Gu Kailai (chinesisch 谷開來, Pinyin Gǔ Kāilái; * 15. November 1958 in Peking, Volksrepublik China) ist eine chinesische Anwältin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gu Kailai ist die jüngste Tochter von Gu Jingsheng (1903–2004), eines ehemaligen Generals der Volksbefreiungsarmee und hoher Parteifunktionär der Kommunistischen Partei Chinas.[1] Sie gilt deswegen als Prinzling und wird deswegen auch rote Prinzessin genannt. 1984 lernte sie Bo Xilai kennen, der zu dieser Zeit in Dalian Parteisekretär war. Sie heiratete ihn 1986 und im Dezember 1987 gebar sie den gemeinsamen Sohn Bo Guagua.[2] Gu gründete in Peking 1995 ihre eigene Kanzlei und gab 1998 ein juristisches Handbuch über einen von ihr gewonnenen Rechtsstreit in den USA heraus.[3] Wegen ihrer Ausstrahlung und gepaart mit den politischen Ambitionen ihres Ehemannes, wurde sie vom Wall Street Journal die «Jackie Kennedy Chinas» genannt.[3]

Verurteilung wegen Mordes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 2012 wurde Gu zeitgleich mit der Entmachtung ihres Ehemanns wegen des Verdachts der Beteiligung an der Tötung des britischen Geschäftsmannes Neil Heywood im November 2011 inhaftiert.[4][5] Am 26. Juli 2012 erhob die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes. Gu Kailai wurde angeklagt, zusammen mit dem ebenfalls angeklagten Mitarbeiter Zhang Xiaojun, Heywood vergiftet zu haben. Sie und ihr Sohn Bo Guagua[2] sollen über geschäftliche Fragen mit Heywood in Streit geraten sein. Der Prozess, der in Hefei stattfand,[6] endete am 20. August 2012 mit einem Schuldspruch. Gu Kailai wurde wegen Mordes zu einer bedingten Todesstrafe verurteilt. Am 14. Dezember 2015 wurde der Antrag des obersten Gerichts in Peking bekannt, wonach die bedingte Todesstrafe in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt werden soll, da Gu Reue gezeigt und an ideologischen Schulungsmaßnahmen und körperlicher Arbeit im Gefängnis teilgenommen habe. Das Gericht machte keine Angaben, wann es darüber entscheiden wird. Eine Umwandlung der lebenslangen Freiheitsstrafe in eine 25-jährige Haftstrafe ist bei fortgesetzter guter Führung möglich.[7][8]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Origin of Chinese Premier & political prisoner Gu Kailai. multipletext.com, 1. August 2012, abgerufen am 1. April 2015.
  2. a b Verwöhnter kleiner Prinz. Süddeutsche Zeitung, 25. August 2012, abgerufen am 1. April 2015.
  3. a b Jackie Kennedy of China' at Center of Political Drama. Wall Street Journal, 9. April 2012, abgerufen am 1. April 2015.
  4. Funktionär Bo von Politbüro suspendiert. taz.de, 11. April 2012, abgerufen am 5. November 2012.
  5. Chinas Parteiskandal weitet sich aus. Neue Zürcher Zeitung, 12. April 2012, abgerufen am 5. November 2012.
  6. Bo Xilais Frau des Mords angeklagt. Neue Zürcher Zeitung, 26. Juli 2012, abgerufen am 5. November 2012.
  7. Liu Zhijun, Bogu Kailai Have Sentences Commuted (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/english.cri.cn auf: China Radio International, 14. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015
  8. Wife of disgraced China party chief Bo Xilai given life for killing Briton in: The Guardian, 14. Dezember 2015, abgerufen am 14. Dezember 2015