Gunsmith Cats

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Gunsmith Cats (jap. ガンスミスキャッツ gansumisu kyattsu; v. engl. gunsmith cats ‚Büchsenmacher-Katzen‘) ist eine abgeschlossene Manga-Serie des japanischen Zeichners Sonoda Kenichi, die von 1991 bis 1997 in Japan im Afternoon-Magazin des Kodansha-Verlages erschien. Sie wurde auch als Anime-Kurzserie umgesetzt, die allerdings eine nicht dem Manga entlehnte Geschichte verwendet.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung spielt in einem nicht genau definierbaren Zeitraum Ende der 1980er/Anfang der 1990er. Rally Vincent lebt in Chicago und arbeitet als Kopfgeldjägerin und Personenschützerin. Nebenbei führt sie einen kleinen Waffenladen namens Gunsmith Cats, von dem sie jedoch nicht leben kann und will. Rally ist vernarrt in Waffen, welche für sie Ausdruck ihrer Selbständigkeit sind. Zudem achtet sie als Waffenhändlerin auf dubiose Waffeninteressenten und legt großen Wert auf den Schutz von Unbeteiligten. Rallys zweite Leidenschaft sind schnelle Autos, vor allem ihren getunten Shelby Mustang GT500 und (in Gunsmith Cats: Burst) einen Mustang Mach 1.

Rallys Mitbewohnerin und Geschäftspartnerin ist die kindliche „Minnie“ May Hopkins. May ist 2 Jahre jünger als Rally, hat aber schon ein bewegtes Leben hinter sich. Sie lief als Kind von ihrem Elternhaus weg auf die Straße, wo sie ihren späteren Liebhaber und Ehemann Ken Takizawa, einen Sprengstoffexperten, kennenlernte, der ihr alles Wissenswerte in diesem Fach beibrachte; später arbeitete sie im Bordell Purple Pussy – ein Punkt in ihrer Vergangenheit, den sie lieber hinter sich lassen möchte. So wie Rally verrückt nach Schusswaffen ist, ist May von Sprengwaffen besessen und trägt für alle Fälle immer einen Vorrat an Sprengstoff bei sich.

Weiterhin begegnet Rally auch Bean Bandit, einem Drogenkurier und Fluchtfahrer. Bean ist unter anderem erfolgreich, weil er über schier übermenschliche Stärke verfügt und es sich daher leisten kann, stark gepanzerte Kleidung zu tragen, die ein normaler Mensch niemals anlegen könnte. Bean denkt grundsätzlich nicht über die illegalen Geschäfte seiner Auftraggeber nach – er übernimmt die Aufträge, weil sie sonst von anderen ausgeführt würden und er sich seine Hobbys (u. a. das Design und der Bau seines eigenen, auf seine Wünsche zugeschneiderten Wagens) nicht mehr finanzieren könnte. Aber er hat auch seine guten Seiten: Seine Versprechen, persönlich oder privat, erfüllt er äußerst zuverlässig (und wenn ein Geschäftspartner sich seinerseits nicht an eine Vereinbarung halten sollte, wird er von Bean auf handgreifliche Weise „abgemahnt“), und er hat trotz seiner Einzelgängernatur ein großes Herz für Kinder. Rally und Bean sind anfangs Gegner, später helfen sie sich jedoch gegenseitig.

Für die Informationsbeschaffung ist Becky Farrah zuständig. Sie ist gierig und fragt zuerst stets nach dem Entgelt, bevor sie zuverlässige Informationen anbietet. Misty Brown, eine Kleinkriminelle und Einbrecherin, hilft Rally und May gelegentlich bei kleineren Jobs aus, gerät dabei aber auch oft in Schwierigkeiten. Nicht zuletzt unterhält Rally exzellente Beziehungen zur Polizei, besonders zu Detective Roy Coleman. Kleinere Delikte, die im Laufe ihrer Tätigkeiten anfallen, führen auch dank Roy nicht zu juristischen Konsequenzen.

Rally hat mit vielen Verbrechern zu tun – ihre Hauptrivalin ist jedoch Gordi, eine ominöse Drogenhändlerin mit Wurzeln in der italienischen Mafia. Gordi bringt die von ihr entwickelte synthetische Droge Kerosin auf den Markt, welche sofort abhängig macht und zusätzlich psychische Kontrolle über die Süchtigen ermöglicht.

Anime[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Anime wurde 1995 als dreiteilige OVA unter dem Titel Gunsmith Cats in Japan veröffentlicht. Die Originalstory sowie das Charakterdesign stammen von Kenichi Sonoda.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland wurde die Serie ab 1995 von Feest/Ehapa veröffentlicht. Vorlage war die erste US-Version von Dark Horse Comics. Die Serie ist deshalb im deutschsprachigen Raum nicht im Original-Format erschienen, sondern gespiegelt in einem Fast-DIN-A4-Format, ausgelegt auf 19 Bände, wobei eine Bonusstory nicht abgedruckt und eine Seite mit deutlich sexuellem Inhalt entfernt wurde. Da die Spiegelung als nicht mehr zeitgemäß empfunden wird und die Druckqualität durch die starke Streckung gelitten hat, wurde die Serie, auch weil die Originalauflage als vergriffen gilt, ab Januar 2007 in vier Bänden neu aufgelegt. Kritikpunkt bei der Neuauflage sind die massiven Geräuschworte, die viele Details der Bilder verdecken sowie eine sehr milde Übersetzung, die teilweise inhaltlich oder kontextuell falsch ist (die US-Neuauflage verwendet die japanischen Soundwords und die Originalübersetzung).

Seit 2004 erscheint in Japan eine Fortsetzung der Serie unter dem Namen Gunsmith Cats: Burst, die ebenfalls im Afternoon-Magazin veröffentlicht wird.