Guntersdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Guntersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Guntersdorf
Guntersdorf (Österreich)
Guntersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Hollabrunn
Kfz-Kennzeichen: HL
Fläche: 28,42 km²
Koordinaten: 48° 39′ N, 16° 3′ OKoordinaten: 48° 39′ 0″ N, 16° 3′ 0″ O
Höhe: 246 m ü. A.
Einwohner: 1.176 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 41 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2042
Vorwahl: 02951
Gemeindekennziffer: 3 10 14
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Guntersdorf 114
2042 Guntersdorf
Website: www.guntersdorf.at
Politik
Bürgermeister: Roland Weber (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
3
2
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Guntersdorf im Bezirk Hollabrunn
Lage der Gemeinde Guntersdorf im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)Alberndorf im PulkautalGöllersdorfGrabernGuntersdorfHadresHardeggHaugsdorfHeldenbergHohenwarth-Mühlbach am ManhartsbergHollabrunnMailbergMaissauNappersdorf-KammersdorfPernersdorfPulkauRavelsbachRetzRetzbachSchrattenthalSeefeld-KadolzSitzendorf an der SchmidaWullersdorfZellerndorfZiersdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Guntersdorf im Bezirk Hollabrunn (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Guntersdorf ist eine Marktgemeinde mit 1176 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Hollabrunn in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guntersdorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,42 Quadratkilometer. Davon sind 86 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 5 Prozent Weingärten und 2 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Großnondorf und Guntersdorf.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zellerndorf Pernersdorf Haugsdorf
Sitzendorf an der Schmida Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wullersdorf
Grabern

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wullersdorf wurde erstmals 1108 beziehungsweise 1141 schriftlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert hatte das Stift Heiligenkreuz Grundbesitz in Guntersdorf. Im Jahr 1295 wurde erstmals die Feste der Familie der Ruckendorfer erwähnt. Von 1301 bis 1476 war das Gebiet im Besitz der Wallseer. In dieser Zeit, im Jahr 1312 wurde Guntersdorf zur Pfarre erhoben.[3]

Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Marktgemeinde Guntersdorf ein Arzt, ein Tierarzt, eine Agentur, zwei Bäcker, zwei Binder, zwei Dachdecker, ein Elektrizitätswerk, zwei Fleischer, zwei Friseure, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, ein Glaser, eine Hebamme, ein Holzhändler, ein Landesproduktehändler, ein Sägewerk, zwei Sattler, zwei Schlosser, zwei Schmiede, zwei Schneider und zwei Schneiderinnen, vier Schuster, drei Tischler, ein Viktualienhändler, zwei Wagner, ein Wasenmeister, ein Zimmermeister und mehrere Landwirte ansässig.[4]

Im Jahr 1944 wurden ungarische Juden als Zwangsarbeiter im landwirtschaftlichen Bereich eingesetzt.[5]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1981 konnte die negative Geburtenbilanz durch eine positive Wanderungsbilanz ausgeglichen werden.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Guntersdorf
Pfarrkirche Großnondorf
Kellergasse in Großnondorf
  • Schloss Guntersdorf
  • Katholische Pfarrkirche Großnondorf hl. Pankratius
  • Katholische Pfarrkirche Guntersdorf Mariä Himmelfahrt
  • Theater Westliches Weinviertel: Das Theater ist seit 1987 in Guntersdorf beheimatet. Gründerin und Obfrau ist Franziska Wohlmann. Die freie Theatergruppe mit eigenem Haus ist Niederösterreichs kleinstes Theater mit Ganzjahresspielbetrieb. Der Spielplan umfasst die Bereiche Kinder- und Jugendtheater, Klassiker, Boulevardstücke sowie kritische Stücke zeitgenössischer Autoren. Immer wieder werden auch Gastspiele aus den Bereichen Theater und Kabarett sowie musikalische Veranstaltungen und Lesungen abgehalten.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2010 gab es in Guntersdorf 57 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Davon waren 34 Haupterwerbsbetriebe, die 87 Prozent der Fläche bewirtschafteten. 1999 waren es insgesamt 87 Betriebe und 45 im Haupterwerb.[7] Im Produktionssektor beschäftigten acht Betriebe 43 Arbeitnehmer, etwa die Hälfte mit der Herstellung von Waren. Der Dienstleistungssektor gab in 38 Betrieben 113 Menschen Arbeit, fast der Hälfte in sozialen und öffentlichen Diensten (Stand 2011).[8][9]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Marktgemeinde gibt es einen Kindergarten und eine Volksschule.[10]

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Guntersdorf ordiniert ein praktischer Arzt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1925–1938 Michael Gruber (1877–1964)
  • bis 2013 Günther Bradac (ÖVP)
  • seit 2013 Roland Weber (ÖVP)[20]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen wurde am 7. Mai 2006 vom niederösterreichischen Landeshauptmann verliehen. Die Blasonierung lautet: „In Blau über roter gequaderter Mauer mit goldenen Zinnen ein sechsstrahliger goldener Stern.“[21]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Partnergemeinde ist Guntersdorf in Hessen. Es gehört seit 1971 zur Stadt Herborn in Deutschland.[22]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000: Eduard Deim (1937–2018), Pfarrer, Vizerektor des Erzbischöflichen Seminar Hollabrunn[23]
  • Simon Hausberger (1924–2008), Diplomat[23]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Michael Gruber (1877–1964), Bürgermeister von Guntersdorf und Nationalratsabgeordneter
  • Josef Kühschelm (1855–1908), Pfarrer in Guntersdorf, Reichsratsmitglied und Landtagsabgeordneter
  • Max Neufeld (1887–1967), Schauspieler und Filmregisseur

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Fatzihof bis Herrnlois. Mechitaristen, Wien 1834, S. 194 (GuntersdorfInternet Archive).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Guntersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Guntersdorf, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 21. Oktober 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Markus Jeitler: Guntersdorf im späten Mittelalter. Marktgemeinde Guntersdorf, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 271
  5. Zwangsarbeitslager für ungarische Juden in Österreich, Eintrag Guntersdorf auf deutschland-ein-denkmal.de
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Guntersdorf, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  7. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Guntersdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  8. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Guntersdorf, Arbeitsstätten. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  9. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Guntersdorf, Beschäftigte. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  10. Marktgemeinde Guntersdorf, Gemeinde. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  11. OEBB, Abfahrtstafel Bahnhof Guntersdorf. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  12. OpenStreetMap, Guntersdorf. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  13. Asfinag, S 3 Weinviertler Schnellstraße Hollabrunn bis Guntersdorf. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 24. Juni 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 24. Juni 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 24. Juni 2019.
  17. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 24. Juni 2019.
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 24. Juni 2019.
  19. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Guntersdorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 24. Februar 2020.
  20. Marktgemeinde Guntersdorf, Bürgerservice, Politik. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  21. Informationsblatt der Marktgemeinde Guntersdorf vom Juni 2006. (PDF; 2,75 MB) Abgerufen am 19. Mai 2016.
  22. Marktgemeinde Guntersdorf, Gemeinde, Partnergemeinde. Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  23. a b Ehrenbürger | Marktgemeinde Guntersdorf. Abgerufen am 21. Oktober 2021.