Guretzky-Kornitz und Gureck

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Stammwappen derer von Guretzky-Kornitz
Stammwappen derer von Guretzky-Kornitz

Guretzky-Kornitz und Gureck ist der Name eines schlesischen Adelsgeschlechts.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 4. April 1283 in Ratibor mit Iescho de Corniecz, Unter-Kämmerer des Herzogs von Teschen.[1]

Laut Heinrich August Pierers Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit ist das Geschlecht der Guretzky-Kornitz und Gureck „eine sehr alte, 1343 vom König Kasimir von Polen in den Adelsstand erhobene Familie in beiden Schlesien, welche ihren Ursprung von dem in Rußland erloschenen fürstlichen Hause Koretzky und den ebenfalls in Schlesien und Polen erloschenen Grafen von Kornitz ableitet“.[2] Im Jahr 1632 erhielt die Familie das erneuerte Diplom als Freiherrn. Als Stammvater der in Österreich blühenden Hauptlinie gilt Freiherr Georg (1720–1784), der Russland verließ und mit Laudon in österreichische Dienste trat.[2] Der ab 1760 mit Anna Marie, geborene Fentzl von Paumgarten, verheiratete Georg brachte es zum k.k. Generalmajor und kommandierenden General in Kroatien.[2]

Konrad Blažek schreibt in Siebmachers Wappenbüchern: „Schlesischer Uradel zum herb Kornic gezählt und nach dem Orte Gurek sich nennend. Vorzüglich im Fürstenthume Teschen blühte das Geschlecht und besass zahlreiche Güter; doch kam es auch in den Fürstenthümern Ratibor und Oppeln vor. Karl v. G. besass 1718 Zawada (Kreis Pleß) und hinterliess dies seinem Sohne Karl Erasmus (* 1712; † 1786), der noch Stein (Kreis Rybnik) kaufte und mit seiner Gemahlin Anna von Reiswitz (* 1706; 1796) Baranowitz (Kreis Rybnik) erhielt. Des Letzteren Sohn aber Karl Georg Nicolaus (1743) verkaufte die oberschlesischen Güter und zog in die Mark Brandenburg, wo er im Ruppin'schen und der Altmark sich ansässig machte. Mit seinem Fortgange verschwindet das Geschlecht aus der Provinz Schlesien. Ausser den genannten Gütern standen ihm u. a. noch Pawlowitz (Kreis Pless) und Rokitnitz (Kreis Beuthen) zu.“ - „Ein Zweig des im Teschenschen sehr verbreiteten Stammes Kornitz, welchem daselbst noch verschiedene Familien angehörten, wie die Sobek, Kloch, Rymultowski und Bludowsky. Den Namen führte dies Geschlecht von dem Stammsitze Gross-Gurek; ausserdem waren noch Baumgarten, Golleschau, Pogorsch, Iskrziczin, Kotzobendz etc. im Fürstenthum Teschen Familienbesitz. 1661 wird das Geschlecht nuter den Landständen in Teschen angeführt; 1716 waren Georg, Ludwig, Georg Bernhard († 1720) v. G. Landstände des Fürstenthums Teschen. Von Erasmus v. G., der noch 1680 als Herr auf Gross-Gurek lebte, stammte ein Sohn Karl, dessen beide Söhne Karl die beiden noch blühenden Geschlechtslinien stifteten; von dem älteren, Karl Erasmus († 1786) stammt die in zwei Zweigen in Preussen blühende adlige Linie, während Georg, k k. Feldmarschalllieutenant und commandirender General in Croatien, als Ritter des Maria-Theresienordens in den österreichischen Freiherrenstand erhoben, der Stammvater der freiherrlichen Linie in Oesterreich wurde.“

Wappen der Freiherren von Guretzky-Kornitz
Wappen der Freiherren von Guretzky-Kornitz

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adeliges Wappen: In Rot ein auf drei goldenen Stufen stehendes goldenes Antoniuskreuz. Kleinod: aus der Helmkrone wachsend ein weißbärtiger rotgekleideter Mannesrumpf, einen golden aufschlagenden rothen Heidenhut auf dem Kopf. Decken: rot-golden.
  • Freiherrliches Wappen: Schild des adeligen Wappens. Zwei gekrönte Helme: I. fünf silberne Straußenfedern; Decken: roth-silbern; II. Helm des adeligen Wappens; Decken: rot-golden.

Bekannte Vertreter des Adelsgeschlechts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Codex diplomaticus Silesiae 2, Breslau 1859, S. 17, Nr. 19.
  2. a b c Guretzky-Kornitz u. Gureck. In: Pierer’s Universal-Lexikon. Band 7. Altenburg 1859, S. 783; Digitalisat. zeno.org
  3. Antonio Schmidt-Brentano: Kaiserliche und k.k. Generale 1618–1815. Österreichisches Staatsarchiv/A. Schmidt-Brentano 2006 S. 38 (PDF; 453 kB).