Gustav Däniker (Divisionär)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gustav Albert Däniker (* 26. August 1928 in Walenstadt; † 1. September 2000 in Genolier) war ein Schweizer Divisionär, Unternehmer und Militärpublizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Grab von Däniker, seinen Eltern, seiner Frau Marie Claire Henriette, geb. Gysin (1929–2001), seiner Schwester Adelheid Thekla Kady-Däniker (1926–2022) und von Christian U. Däniker (1960–2000) auf dem Friedhof in Kilchberg ZH, wo auch Farner begraben ist.

Däniker wurde als Sohn des Offiziers Gustav Däniker sen. in Walenstadt in der Schweiz geboren und absolvierte die Schulen in Zürich. Nach einem Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Zürich, wurde Däniker 1954 bei Leonhard von Muralt promoviert. In den darauffolgenden Jahren belegte Däniker an Benedetto-Croce-Institut in Neapel Postgraduate-Kurse.[1]

Von 1956 bis 1980 war er Mitarbeiter und späterer Direktor und Partner der PR-Agentur Rudolf Farner in Zürich. 1975 wurde er im Dienstgrad zum Oberst und Kommandant des Zürcher Auszugs-Infanterieregiments 27. Bei dem 1964 auf der Expo 64 vorgestellten, später oscarnominierten, Kurzfilm Wehrhafte Schweiz wirkte Däniker am Drehbuch mit. Mit seiner 1966 erschienenen Publikation «Strategie des Kleinstaates» profilierte sich Däniker als pointierter Befürworter einer schweizerischen Atombewaffnung.[2]

Von 1980 bis 1988 war Däniker als Berufsoffizier Divisionär und Stabschef Operative Schulung (SCOS) der Schweizer Armee. Zugleich war er Stellvertreter des Generalstabschefs. Däniker war an der Erarbeitung der sicherheitspolitischen Berichte von 1973, 1990 und 2000 sowie dem Projekt Armee XXI massgeblich beteiligt. Nach seinem Rücktritt als SCOS blieb Däniker weiterhin als Berater für das Militärdepartement tätig.[1]

Däniker gilt als Wegbereiter der sicherheitspolitischen Öffnung der Schweiz sowie als führender Militärpublizist und strategischer Denker.[1]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Strategie des Kleinstaats. Huber, Frauenfeld 1966.
  • Schweizerische Selbstbehauptungsstrategien im Kalten Krieg: Aus der Werkstatt des Stabchefs Operative Schulung während der 80er Jahre. Huber, Frauenfeld 1996.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heller, Daniel / Brunner, Dominique / Däniker Furtwängler, Catherine / Däniker, Marie-Claire: Strategie. Beiträge zur Sicherheitspolitik, Unternehmensführung und Kommunikation. Festgabe für Gustav Däniker zum 65. Geburtstag, Zürich 1993.
  • Näf, Beat: Die konzeptionelle Entwicklung der schweizerischen Sicherheitspolitik in der Zeit ihrer Entstehung 1969-1973, Zürich 1981 (Kleine Studien zur politischen Wissenschaft der Universität Zürich, Hg.: Forschungsstelle für Politische Wissenschaft, Nr. 201/02).
  • Köppel, Thomas: Auf dem Weg zur Doppelstrategie. Die Entstehung der schweizerischen Sicherheitspolitik 1945-1973, Lizentiatsarbeit, Zürich 1994 (unpubliziert).
  • Metzler, Dominique Benjamin: Die Option einer Nuklearbewaffnung für die Schweizer Armee (1945-1969), Lizentiatsarbeit, Basel 1995 (unpubliziert).
  • Richner, Andreas: Panzer, Mirages und die nukleare Option. Die Rolle des Vereins zur Förderung des Wehrwillens und der Wehrwissenschaft in der militärpolitischen Meinungsbildung der Schweiz 1956-1966, Lizentiatsarbeit, Bern 1996 (unpubliziert).
  • Amrhein, Jens: Von der nuklearen Abschreckung zur Dissuasionsstrategie. Das militärische Denken des Militärpublizisten und Strategieexperten Gustav Däniker 1960-1975, Lizentiatsarbeit, Zürich 2007 (unpubliziert).
  • Hans Senn: Däniker, Gustav. In: Historisches Lexikon der Schweiz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Gustav Däniker jun. In: Archiv für Zeitgeschichte. Abgerufen am 11. April 2018.
  2. Atommacht Schweiz