Gw PfalzB 65

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Gattung : Gw PfalzB 65
Allgemeine Fahrzeugdaten
gebremst ungebremst
Blatt 91 Blatt 89 Blatt 90
Hersteller: MAN
Anzahl (lt. WV von 1913) 137 470
Baujahr(e) 1865 bis 1882
Ausmusterung vermutlich noch vor 1930
Bauart gedeckter Güterwagen
Gattung Gw PfalzB 65
Spurweite 1435 mm
Anzahl Achsen 2
Leermasse 7.700 kg 7.300 kg 7.300 kg
zul. Höchstgeschwindigkeit 45 km/h
Details zum Untergestell gebremst ungebremst
Länge über Puffer (LüP) 7.200 mm 7.540 mm
Länge Untergestell 6.600 mm 6.340 mm
Bauart Untergestell: E / H
Einbaulänger Puffer 600 mm
Details zum Fahrwerk gebremst ungebremst
Radstand 3.400 mm 3.400 mm
Bauart der Räder: Y-Speichenrad
Raddurchmesser: 1.014 mm
Bremsen PL
Kupplungstyp Schraubenkupplung nach VDEV
Bauart der Puffer Stangenpuffer
Details zum Wagenkasten gebremst ungebremst
Länge Wagenkasten 6.040 mm 6.340 mm
Breite Wagenkasten 2.550 mm
Höhe Wagen über SOK[Anm. 1]: 3.435 mm
Höhe Fußboden über SOK[Anm. 1] 1.215 mm
Ladelänge 5.960 mm 6.260 mm
Ladebreite 2.500 mm
Ladefläche 14,9 m² 15,6 m²
Laderaum 31,04 m³ 32,4 m³
Zuladung 10.000 kg

Bei den Gw PfalzB 65 handelt es sich um zweiachsige, gedeckte Güterwagen – Gattungszeichen "G" – mit einem Ladegewicht unter 15 t und ohne Einrichtung zum Kippen – Nebenzeichen "w" – welche ursprünglich für die Gesellschaften der Pfälzischen Eisenbahnen beschafft wurden. Nach Übernahme durch die Bayerischen Staatseisenbahnen wurden sie in deren Wagenstandsverzeichnis für das linksrheinische Netz von 1913 unter den Blatt-Nummern 089 und 090 für die ungebremsten bzw. 091 für die gebremsten Wagen geführt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich bei diesen Wagen um solche der zweiten Generation, die ab 1865 zum Einsatz kamen und bis 1882 gebaut wurden. So wird z. B. im Geschäftsbericht der Pfälzischen Ludwigsbahn für das Geschäftsjahr 1864/65 über den Kauf von 100 gedeckten Güterwagen für 200 Ctr Tragfähigkeit berichtet von denen 20 mit Bremsen ausgerüstet waren. Die Kosten für einen Wagen – ohne Räder – betrugen für den ungebremsten 1045 Gulden, für die gebremsten 1295 Gulden. Im Geschäftsbericht für das Jahr 1868 wird von einer weiteren Beschaffung für die Maximiliansbahn in Höhe von 50 Wagen berichtet, 30 davon ohne Bremsen zu jeweils 1.067 Gulden und 20 mit Bremsen zu jeweils 1.327 Gulden. Alle Wagen erhielten in den Jahren zwischen 1883 und 1906 neue Wagenkästen. Im Wagenstandsverzeichnis von 1913 sind noch 470 ungebremste und 137 gebremste Wagen aufgeführt. Ob die Wagen auch noch zur Reichsbahn kamen, ist nicht bekannt.

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fahrgestell der Wagen war schon komplett aus Profileisen aufgebaut und genietet. Die äußeren Längsträger hatten U-Form mit nach außen gerichteten Flanschen. Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitshaken nach VDEV, die Zugstange war durchgehend und mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 600 mm, die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten genietete Fachwerkachshalter aus Flacheisen mit der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern. Die Räder hatten Speichenradkörper und einen Raddurchmesser von 1014 mm. Die Federung bestand aus einer 8-lagigen Feder, die mit einfachen Laschen in den Federböcken befestigt waren.

Die gebremsten Wagen waren mit einer Handspindelbremse ausgestattet deren Kurbel sich auf einer überdachten Plattform befand. Die Bremse wirkte beidseitig auf alle Räder.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Rahmen des Wagenkastens bestand aus einem eisernen Gerippe aus U- und L-Profilen, es war sichtbar außen angebracht. Das Wagendach war flach gewölbt. Bei den ungebremsten Wagen gab es an einer Stirnseite Aufstiegstritte. Bei den gebremsten Wagen gab es zusätzlich eine Übergangsplattform mit Handspindelbremse in einer Breite von 360 mm mit beidseitigem Aufstieg. Die Stirnseiten hatten eine waagerechte Verbretterung mit einer Stärke von 40 mm, die Seitenwände eine solche von 25 mm. Die beidseitigen Ladeöffnungen hatten die lichten Maße 1600 mm (Breite) und 1940 mm (Höhe). Sie wurden durch hölzerne Schiebetüren, auf Rollen stehend und durch Kopfstangen geführt, verschlossen. Zur Belüftung gab es zu beiden Wagenseiten je zwei vergitterte Lüftungsöffnungen, welche von Innen mit Klappen verschlossen werden konnten.

Beim gebremsten Wagen nach Blatt 091 wurde das Dach einseitig über den Wagenkasten hinausgezogen und bildete so einen Schutz für den Bremserstand.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fassungsraum Gewichte
Blatt-Nr. Baujahre Her-
steller
Anz. ab 1875 ab 1909 DRG LüP
[mm]
Höhe
über
SOK
[mm]
Anz.
Ach-
sen
Lenk
Ach-
sen
Achs-
stand
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[kg]
Eigen-
gewicht
[kg]
Brem-
sen-
arten
Bemerkungen
089 1865/-66 70 622, 624, 626–635
637–639, 641, 642
644,645,647-650
652–656, 658, 660
661–665, 667–670
672, 674, 676–682
684. 688, 689, 692
693–695, 698, 699
731–742, 744
Lu 30 001, Lu 30 003-Lu 30 013
Lu 30 014-Lu 30 018
Lu 30 019-Lu 30 024
Lu 30 025-Lu 30 031
Lu 30 032-Lu 30 040
Lu 30 041-Lu 30 049
Lu 30 050-Lu 30 053
Lu 30 054-Lu 30 058
Lu 30 059-Lu 30 071
7.540 3.435 2 3.400 15,6 32,4 10.000 7.300 ohne
1870/-71 145 521, 524, 526–531
534–543, 545–547
549, 550, 552–561
564, 566–568, 570
571, 575–577, 579
580, 581, 583, 584
586, 587, 590–593
595–599, 604–607
609, 612
614–620, 746–748
753, 755, 757, 758
760–764
766–770, 773, 777
779, 781, 782, 784
785, 787, 789, 790
791–795, 797–799
802, 804, 805, 807
808–811, 813–816
819, 824, 827, 828
830–832, 834–843
Lu 30 072-Lu 30 079
Lu 30 080-Lu 30 092
Lu 30 093-Lu 30 104
Lu 30 105-Lu 30 109
Lu 30 110-Lu 30 114
Lu 30 115-Lu 30 118
Lu 30 119-Lu 30 124
Lu 30 125-Lu 30 133
Lu 30 134, Lu 30 135
Lu 30 136-Lu 30 145
Lu 30 146-Lu 30 149
Lu 30 150-Lu 30 154
Lu 30 155-Lu 30 161
Lu 30 162-Lu 30 165
Lu 30 166-Lu 30 170
Lu 30 171-Lu 30 178
Lu 30 179-Lu 30 182
Lu 30 183-Lu 30 190
Lu 30 191-Lu 30 194
Lu 30 195-Lu 30 207
7.540 3.435 2 3.400 15,6 32,4 10.000 7.300 ohne
1872/-73 10 1565–1569, 1571, 1572
1575, 1576, 1578
Lu 30 208-Lu 30 214
Lu 30 215-Lu 30 217
7.540 3.435 2 3.400 15,6 32,4 10.000 7.300 ohne
1880/-82 38 1579–1582
406, 407, 409, 412
413, 416, 417, 421
425, 428–431, 433
435–439, 444–446
451, 456, 458, 461
462,463, 467, 477
478, 487, 489
Lu 30 218-Lu 30 222
Lu 30 223-Lu 30 226
Lu 30 227-Lu 30 230
Lu 30 231-Lu 30 236
Lu 30 237-Lu 30 244
Lu 30 245-Lu 30 248
Lu 30 249-Lu 30 252
Lu 30 253-Lu 30 255
7.540 3.435 2 3.400 15,6 32,4 10.000 7.300 ohne
90 1865–1882 217 3 301-3 302, 3 304-3 305
3 307-3 308, 3 310, 3 313-3 319
3 321-3 324, 3 326-3 330
3 351-3 356, 3 358-3 362
3 365-3 367, 3 369, 3 371-3 372
3 374, 3 375, 3 376, 3 378-3 384
3 386, 3 388-3 389, 5 301
5 304-5 305, 5 309-5 313
5 315-5 320, 5 323-5 330
5 351-5 357, 5 359-5 362
5 364-5 380, 5 382-5 383
5 386, 5 388-5 390, 5 403
5 406, 5 408, 5 409, 5 411, 5 426
5 432, 5 433, 5 438, 5 444-5 446
5 452-5 455, 5 457, 5 459, 5 462
5 467, 6 101, 6 104-6 109
6 111, 6 113-6 116, 6 120
6 122, 6 123, 6 125, 6 127, 6 128
6 131, 6 132, 6 134, 6 136-6 142
6 144-6 156, 6 188-6 198
6 201, 6 202, 6 204-6 208
6 211-6 213, 6 215, 6 217-6 221
6 224-6 226, 6 230-6 232
6 234, 6 236-6 238, 6 240-6 248
6 250
Lu 30 256-Lu 30 472 7.540 3.435 2 3.400 15,6 32,4 10.000 7.300 ohne
91 1865–1873 137 Lu 30 473-Lu 30 609 7.800 3.435 2 3.400 14,9 31,0 10.000 7.700 Pl Plattform mit Bremsewrstand

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Höhe über SOK = Höhe über Schienen-Ober-Kante
  2. a b c WV steht für WagenstandsVerzeichnis

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen – Pfälzisches Netz. 1913 (Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913).
  • Geschäftsbericht des Direction der Pfälzischen Ludwigsbahnen an die Generalversammlung der Aktionäre für das Verwaltungsjahr 1864/1865. Buchdruckerei von J. Baur, Ludwigshafen am Rhein 1865 (Bayerische Staatsbibliothek 4 Bavar. 3129 m-1863/65 [abgerufen am 12. März 2015]).