Hafen Freudenau

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Hafen Freudenau (Jänner 2006)

Der Hafen Freudenau, auch als Winterhafen bezeichnet, ist ein Frachthafen am rechten Donauufer (Stromkilometer 1920,1) in der Freudenau, einen Wiener Stadtteil im 2. Gemeindebezirk Leopoldstadt. Er ist der größte öffentliche Donauhafen Österreichs und zugleich das größte trimodale (Vernetzung: Eisenbahn, Straße, Schiff) Güterverkehrszentrum in Österreich.[1] Der Hafen gehört neben dem Ölhafen Lobau und drei weiteren Häfen zur Hafen Wien-Gruppe, die über die Wien Holding im Besitz der Stadt Wien ist.

Auf dem rund 140 ha[2] großen Hafenareal befinden sich die Umschlag-Anlagen für Schüttgüter und Rohstoffe, ein Containerterminal, ein Autoterminal, Hallen- und Lagerplätze, Verteilzentren für Markenartikel, das größte Zoll-Freilager Österreichs mit Zollamt und eigener Polizeistation sowie die Direktion und Verwaltung des Wiener Hafens. Der Hafen Freudenau dient außerdem als Schutz- und Winterhafen.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lageplan des Hafens um 1903

Nach der 1875 fertiggestellten Donauregulierung wurde am rechten Ufer des Hauptstromes ein ehemaliger Donauarm zur Überwinterung der Donauschiffe genutzt. Ab 1889 erfolgte der Ausbau dieses Bereiches zu einem Schutzhafen bei Hochwasser und Eis sowie zu einem Winterhafen. Er wurde im Jahr 1902 eröffnet.[1] Ursprünglich bestand der Hafen – Planungsziel 1900: Handelshafen –[4] aus einem breiten Haupthafen und einem südwestlich daneben befindlichen Seitenhafen (sogenannter Innen-Hafen);[5] für südlich anschließende Erweiterungen waren Flächen gewidmet. Dieser Seitenhafen wurde in den 1960er, 1970er und 1980er Jahren zugunsten der Zollfreizone schrittweise zugeschüttet; diverse Straßennamen sind jedoch bis heute erhalten geblieben.

Nach dem Hochwasserereignis vom August 2002, als der Hafen Freudenau teilweise bis zu 1,20 m unter Wasser war, erfolgte die Errichtung eines Hafentors zur Hochwassersicherung. Dieses Hafentor mit einer lichten Durchfahrtsbreite von etwa 26,5 m ist eine Schiebetorkonstruktion und neben der 1958 errichteten Freudenauer Hafenbrücke situiert.[3]

Im Jahr 2008 erfolgte die Inbetriebnahme des neuen Containerterminals mit zwei Portalkränen. Dabei wurde auch der Lückenschluss zwischen der Donauufer- und der Donauländebahn hergestellt. Zu diesem Zwecke errichtete man unmittelbar neben der Freudenauer Hafenbrücke die Winterhafenbrücke mit einer Länge von rund 168 m als das zentrale Bindeglied.[6] 2013 wurde das drittgrößte trimodale Containerterminal Europas mit einer dritten Kranbrücke aufgerüstet.[7]

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Wasserversorgung sowie die Anlagen der städtischen Elektricitätswerke, die Wienflussregulierung, die Hauptsammelcanäle, die Stadtbahn und die Regulierung des Donaucanales in Wien / im Auftrage des Herrn Bürgermeisters Karl Lueger bearb. vom Stadtbauamte. Gerin/Selbstverlag des Wiener Gemeinderathes, Wien 1901. – Volltext online.
  • Donau-Regulierungs-Kommission in Wien (Hrsg.): Der Freudenauer Hafen in Wien. Denkschrift zur Eröffnung des Freudenauer Hafens am 28. October 1902. Kaiserl.-königl. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1902. – Volltext (ohne Plandarstellung) online (PDF; 130 KB).
  • Gerhard Walter Ruscher: Donaukraftwerk Freudenau – umweltfreundliche Energie für Wien. Österreichische Donaukraftwerke AG, Verlag A. F. Koska, Wien und Berlin 1992.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hafen Freudenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wiener Hafen im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  2. Am Wasser gebautes Service. Hafen Wien; abgerufen am 13. Juni 2018
  3. a b Hafen Freudenau. Hafen Wien; abgerufen am 13. Juni 2018
  4. Martin Schmid: Stadt am Fluss: Wiener Häfen als sozionaturale Schauplätze von der frühen Neuzeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg. Wien 2013, S. 18. Aus: Lukas Morscher (Hrsg.) et al.: Orte der Stadt im Wandel vom Mittelalter zur Gegenwart. Treffpunkte, Verkehr und Fürsorge. Studienverlag, Innsbruck/Wien/Bozen 2013, ISBN 978-3-7065-5304-9.
  5. Generalstadtplan 1904
  6. Presseaussendung der ÖBB-Holding vom 1. Sep. 2008 (Online)
  7. Eröffnung: Dritte Kranbrücke WienCont-Containerterminal im Hafen Wien. Hafen Wien; abgerufen am 13. Juni 2018

Koordinaten: 48° 10′ 41,2″ N, 16° 28′ 5,6″ O