Haftanstalt Maradi

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Karte
Lagekarte der Haftanstalt Maradi

Die Haftanstalt Maradi (französisch Maison d’arrêt de Maradi) ist ein Gefängnis in der Stadt Maradi in Niger.

Baubeschreibung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haftanstalt befindet sich am südwestlichen Stadtrand von Maradi in der gleichnamigen Region Maradi. Sie ist auf eine Aufnahmekapazität von 350 Insassen ausgelegt.[1] Es handelt sich um eine nicht spezialisierte Anstalt, in der generell Personen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, inhaftiert werden.[2] Sie verfügt über eine eigene Krankenstation.[3]

Das Gefängnis besteht seit dem Jahr 1956. Es wurde von der damaligen Kolonialmacht Frankreich errichtet.[1] In der Nacht von 27. auf 28. Mai 1964 starben 21 Gefangene aus Djiratawa an Erstickung. Die Männer waren erst am 27. Mai unter chaotischen Umständen festgenommen worden, nachdem es aus einem nichtigen Anlass bei einem Treffen mit Parlamentspräsident Boubou Hama und Innenminister Yansambou Maïga Diamballa zu einem Tumult gekommen war.[4]

Ein Verband nigrischer Menschenrechtsorganisationen kritisierte nach einem Besuch 2014 Probleme mit der Trinkwasserversorgung und eine unzureichende Essensversorgung, die eine Folge der Überbelegung des Gefängnisses war.[5] Im Rahmen der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie in Niger erließ Staatspräsident Mahamadou Issoufou am 30. März 2020 landesweit 1540 Gefangenen ihre restliche Haftstrafe, darunter 53 in der Haftanstalt Maradi.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Mission d’évaluation. Évaluation des besoins en personnel pénitentiaire et la conception d’une carte pénitentiaire. Rapport provisoire. (PDF) International Consulting Expertise (ICE), 30. Oktober 2019, S. 7 und 9, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 20. Januar 2022 (französisch).
  2. Annuaire Statistique 2015–2019. Edition 2020. (PDF) Direction des Statistiques, Ministère de la Justice, République du Niger, 30. November 2020, S. 12, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).
  3. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 21. Mai 2023 (französisch).
  4. André Salifou: Biographie politique de Diori Hamani, premier président de la république du Niger. Mit einem Vorwort von Omar Bongo Ondimba. Karthala, Paris 2010, ISBN 978-2-8111-0202-9, S. 131–132.
  5. Rapport sur la situation des Droits de l’Homme en milieu carcéral au Niger. (PDF) Collectif des Organisations de Défense des Droits de l’Homme et de la Démocratie (CODDHD), Dezember 2014, S. 5 und 21, abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).
  6. Lutte Contre Le Coronavirus : Le Président De La République Gracie 1540 Détenus Dont M. Hama Amadou. In: Le Sahel. 8. April 2020, abgerufen am 21. Januar 2022 (französisch).

Koordinaten: 13° 28′ 33″ N, 7° 6′ 14,2″ O