Hakelwerk (Dieler Schanze)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Dieler Schanzen. Oben Links ist das Hakelwerk eingezeichnet.

Das Hakelwerk war eine mit einem Doppelgrabensystem, Wällen und Eckbastionen bewehrte Befestigung. Es war neben dem Jemgumer Zwinger eine der beiden größeren Schanzen in der Gesamtanlage der Dieler Schanze.[1] Das Hakelwerk lag westlich und südwestlich der heutigen Ortschaft Diele im ostfriesischen Rheiderland und ist nahezu vollständig eingeebnet. Alte Pläne der Innenbebauung existieren nicht.[2] Im Gelände sind heute lediglich Strukturen einstiger Wassergräben der Schanze zu erkennen.[3] Zu Zeiten ihrer Nutzung verband ein Wehrdeich das Hakelwerk mit dem Jemgumer Zwinger. Ein zweiter Wehrdeich verlief vom Hakelwerk über Diele zur Ems.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hakelwerk wurde wohl während des Dreißigjährigen Kriegs errichtet. Es wird in historischen Quellen als Teil der Dieler Schanzen genannt. 1637 wurden die Dieler Schanzen und damit auch das Hakelwerk von hessischen Truppen besetzt. Die Hessen handelten bis dahin im Auftrag der Niederländer und wurden von diesen in Ostfriesland stationiert. Allerdings sollten sie nur für ein halbes Jahr in Diele bleiben.[5] Daran hielten sich die Truppen jedoch nicht und besetzten die Schanzen weiterhin. 1647 übergab der hessische Oberst Weiler die Dieler Schanzen an kaiserliche Truppen, die diese dann aber schon kurz darauf an die hessischen Truppen zurückgeben mussten. Oberst Weiler wurde wegen der Übergabe, die ohne große Gegenwehr erfolgte, noch 1647 im Hakelwerk hingerichtet. 1650 gaben die Hessen die Schanze wieder an Ostfriesland zurück.[5] Nach dem Dreißigjährigen Krieg verlor das Hakelwerk wohl seine militärische Bedeutung.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Anton August Aits: Das Hakelwerk bei Diele. In: Der Deichwart. Beilage der Zeitung Rheiderland, 1971, Nr. 1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hakelwerk (Weener) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landkreis Leer | Presseinformation | Zwei Stelen für die Dieler Schanzen. Abgerufen am 17. März 2021.
  2. Christian Schweitzer, Andreas Hüser, Sonja König und Jan F. Kegler: Geophysikalische Prospektionen in der archäologischen Denkmalpflege Ostfrieslands. In: Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte. Band 84 / 2015. Archäologische Kommission für Niedersachsen e.V., Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege, abgerufen am 17. März 2021.
  3. a b Andreas Hüser: Diele(2012)FStNr. 2809/9:21, Stadt Weener, Ldkr. Leer. Geomagnetische und geoelektrische Untersuchungen am Hakelwerk. (PDF) In: Emder Jahrbuch für historische Landeskunde Ostfrieslands, Band 93, 2013. Ostfriesischen Landschaft, Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden, Niedersächsischen Staatsarchiv in Aurich, Johannes a Lasco Bibliothek, abgerufen am 17. März 2021.
  4. Paul Weßels (Ortschronist der Ostfriesischen Landschaft): Diele, Stadt Weener, Landkreis Leer (PDF; 429 kB).
  5. a b Andreas Hüser: Ausgrabungen in den frühneuzeitlichen Dieler Schanzen im Landkreis Leer (Ostfriesland) - Ein Vorbericht. In: Siedlungs- und Küstenforschung im südlichen Nordseegebiet. Band 36. Niedersächsisches Institut für historische Küstenforschung, 2013, abgerufen am 17. März 2021.

Koordinaten: 53° 7′ 18,5″ N, 7° 17′ 55,6″ O