Hakkapeliitta

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Finnische Briefmarke von 1940
Die Provinzen Schwedisch-Finnlands, 1634: 1: Turku und Pori, 14: Nyland und Tavastehus, 18: Österbotten, 20: Viborg und Nyslott, 21: Kexholm

Hakkapeliitta (auch Hakkapeliten, Hagapells, Hakkapeller, finn. hakkapeliitat, schwed. hakkapeliter, von finn.: hakkaa päälle „hau drauf!“) war die volkstümliche Bezeichnung der im Dienste Schwedens stehenden finnischen leichten Reiterei. Sie kamen während des Dreißigjährigen Krieges auf, bekanntester Kommandeur war seit 1629 Torsten Stålhandske. Als Teil der schwedischen Armee nahmen die Hakkapeliten an allen schwedischen Kriegen des 17. und frühen 18. Jahrhunderts teil. Bald nach dem für Schweden ungünstigen Frieden von Nystad (1721) wurden die Hakkapeliten-Regimenter aufgelöst und in Dragonereinheiten umgewandelt

Zwischen 1618 und 1632 wurden in drei Provinzen (Läns) Schwedisch-Finnlands je ein Kavallerieregiment aufgestellt:

Gustav II. Adolf versuchte die Hakkapeliten als Gegenstück der habsburgisch-kroatischen Reiterei zu gestalten. Zunächst verfügte die Truppe jedoch nur über eine geringe Kampfmoral. Mit Kleidung, Pferden und Waffen anfangs schlecht versorgt, verfügten nicht wenige Finnen als Bewaffnung nur über einem Bogen. Zudem betrug ihr Sold nur die Hälfte dessen, was nationalschwedische Regimenter erhielten. Von ihrem Ansehen her standen die als wild und ungehobelt geltenden Finnen auf der untersten Stufe der sozialen Leiter des schwedischen Heeres. Entsprechend lag die Desertionsquote zeitweise bei zehn bis 20 Prozent, gegenüber fünf bis zehn Prozent bei den Nationalschweden.[1]

Die Situation besserte sich jedoch: Mit einem robusten Pferd (vermutlich dem Vorläufer des Finnpferds) beritten gemacht, war der Hakkapelit bald mit ledernem Koller oder eisernem Brust- und Rückenharnisch ausgerüstet sowie mit Reitschwert und zwei Pistolen bewaffnet. Dergestalt setzte man ihn als Streifzügler, Aufklärer, aber auch als Schlachtenkavallerie ein.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schoch („Don Kaspar“, „Kaspar“, „Cäsperle“, Schach), Caspar von, Fußnote 65 (Finnen); in: Der Dreißigjährige Krieg in Selbstzeugnissen, Chroniken und Berichten, 21. Februar 2013, abgerufen am 21. Februar 2024.
  2. Vincent Streichhahn, Riccardo Altieri (HG.): Krieg und Geschlecht im 20. Jahrhundert. Interdisziplinäre Perspektiven zu Geschlechterfragen in der Kriegsforschung, Transcript Verlag, Bielefeld 2021, ISBN 978-3-8376-5764-7, S. 66