Seeadler (Gattung)

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Seeadler

Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus)

Systematik
Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige (Accipitridae)
Gattung: Seeadler
Wissenschaftlicher Name
Haliaeetus
Savigny, 1809

Die Seeadler (Haliaeetus) sind eine Vogelgattung aus der Familie der Habichtartigen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Haliaeetus umfasst ausnahmslos große bis sehr große Arten. Die kleinste Art ist der Braunschwanzseeadler mit einer Länge von 53–68 cm und einer Spannweite von 1,20 bis 1,65 m und einem Gewicht von 780 bis 785 g[1], die größte Art ist der Riesenseeadler mit einer Länge von 85–105 cm, einer Spannweite bis 2,90 m und einem Gewicht von 4,9 bis 9,0 kg.

Gemeinsame Merkmale der Gattung sind die sehr breiten, (mit Ausnahme des Riesenseeadlers) brettförmigen Flügel, ein relativ kurzer, oft keilförmiger Schwanz, der meist sehr große und kräftige Schnabel, sowie der weitgehend unbefiederte Tarsometatarsus. Bei fast allen Arten (Ausnahme Salomonenseeadler) ist der Schwanz zu großen Teilen oder vollständig weiß. Bei allen Arten sind die Jungvögel deutlich anders als die adulten Adler gefärbt, das vollständige adulte Federkleid wird erst nach mehreren Jahren erworben.

Der Balz- und Revier-„Gesang“ aller Arten besteht aus gereihten, mehr oder weniger melodiösen Rufen. Dabei wird der Kopf nach oben (z. B. bei See- und Weißkopfseeadler) oder sogar auf den Rücken (z. B. beim Schreiseeadler) geworfen. Soweit bekannt, singen bei allen Vertretern der Gattung die Brutpaare häufig im Duett.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbreitung der Gattung ist fast kosmopolitisch (nicht in Südamerika), in Amerika kommt jedoch nur eine Art vor, der Weißkopfseeadler.

Arten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung umfasst zehn Arten,[2] fossil ist eine weitere Art, H. piscator, aus dem mittleren Miozän Frankreichs (Sansan) bekannt.

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fast alle Arten der Gattung zeigen eine enge Bindung an größere Gewässer, nur der Salomonenseeadler jagt auch im Inneren von Wäldern. Die große Flügelfläche, die die Nutzung auch geringer Aufwinde ermöglicht, wird als Anpassung an die geringe Thermik über offenem Wasser interpretiert. Die Nahrung besteht entsprechend dem Lebensraum vor allem aus Fischen und Wasservögeln, Säuger und Reptilien werden nur lokal häufiger erbeutet. Soweit bekannt, wird Aas von allen Arten regelmäßig aufgenommen. Viele Arten betätigen sich als Nesträuber, insbesondere die kleineren Arten parasitieren auch häufig bei anderen Vogelarten.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Vertreter der Gattung bauen große voluminöse Nester (Horste) auf Bäumen oder auf Felsen, ausnahmsweise auch auf dem Boden. Soweit bekannt, findet nur eine Brut im Jahr statt. Die Gelegegröße liegt bei 1–4 Eiern. Die Nestlinge sind untereinander wenig aggressiv, Kainismus kommt nur gelegentlich vor.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Haliaeetus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Seeadler – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. James Ferguson-Lees, David A. Christie: Raptors of the World. Christopher Helm, London 2001, ISBN 0-7136-8026-1, S. 408–410.
  2. IOC World Bird List v11.2 by Frank Gill, David Donsker & Pamela Rasmussen (Hrsg.): Hoatzin, New World vultures, Secretarybird, raptors