Hall of Fame der deutschen Forschung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Hall of Fame der deutschen Forschung ist eine 2009 begonnene Aktion des Manager Magazins.

Mit der Aufnahme in die Hall of Fame der deutschen Forschung ehrt das Manager Magazin Wissenschaftler, deren Lebensleistung einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung erbracht hat und die somit auch den Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb zukunftsfähiger gemacht haben. Jährlich werden aktive Wissenschaftler sowie historische Laureaten in die Ruhmeshalle berufen.

Seit 2015 wird die Ehrung gemeinsam mit dem Merck-Konzern verliehen.[1]

2018 wurde zum ersten Mal der Curious-Mind-Award an junge Wissenschaftler vergeben, deren exzellente Forschungsarbeiten schon heute Nutzanwendungen für die Wirtschaft erkennen lassen.

Laureaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Preisträger Anmerkung
2009[2] Karlheinz Brandenburg Teamleiter bei der Entwicklung des Datenkomprimierungsstandards MP3
Peter Grünberg Nobelpreisträger für Physik des Jahres 2007 und Entdecker des Riesenmagnetowiderstands
Werner Heisenberg Nobelpreisträger für Physik des Jahres 1932 und Begründer der Quantenmechanik (posthum)
Feodor Lynen Nobelpreisträger für Medizin des Jahres 1964, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Zellchemie – das heutige Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, die Keimzelle der deutschen Biotech-Branche (posthum)
2010[3] Manfred Eigen Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 1967 und langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für biophysikalische Forschung in Göttingen
Harald zur Hausen Medizin-Nobelpreisträger des Jahres 2008 und langjähriger Direktor des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg
Günter Spur Pionier der modernen Produktionswissenschaften und „Vater der Fabrik von morgen“
Karl Ziegler Chemie-Nobelpreisträger von 1963 und langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts für Kohleforschung in Mülheim/Ruhr (posthum).
2011[4] Theodor W. Hänsch Direktor am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und Leiter der Abteilung Laserspektroskopie
Joachim Milberg Gründungspräsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften („Acatech“) und Aufsichtsratsvorsitzender der BMW
2012[5] Christiane Nüsslein-Volhard Entwicklungsbiologin in Tübingen, Medizin-Nobelpreisträgerin des Jahres 1995
Axel Ullrich Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München
2013[6] Klaus von Klitzing Direktor am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Physik-Nobelpreisträger des Jahres 1985
Hans-Jörg Bullinger langjähriger Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft
2014[7] Stefan Hell Hell wurde geehrt „für die Entwicklung eines bahnbrechenden Mikroskopier-Verfahrens, das viel stärker vergrößert und präzisere Bilder liefert, als die Physik bisher für möglich hielt. Anders als bei der Elektronenmikroskopie, die nur totes Material untersuchen kann, lassen sich mit Hilfe der neuen Technik lebende Zellen beobachten, sogar einzelne Moleküle darstellen. Experten gehen davon aus, dass die Geräte aus Stefan Hells Labor die medizinische Diagnostik und Therapie in den nächsten Jahren revolutionieren.“
Ludwig Pohl Pohl hat als Abteilungsleiter in der chemischen Forschung bei Merck maßgeblich die Entwicklung so genannter Flüssigkristalle vorangetrieben. Diese Verbindungen liefern die Basis für Flachbildschirme (LCD) in TV-Apparaten, in Notebook und Tablet-Computern, für Touch-Screens in Navigationsgeräten und Mobiltelefonen
2015[8] Gerhard Ertl Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2007 und emeritierter Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin
Manfred Weck Maschinenbau-Professor und langjähriger Direktor des Werkzeugmaschinenlabors an der RWTH Aachen
2016[9] Jens Frahm „Frahm erhielt die Auszeichnung für seine schnellen Kernspin-Untersuchungsverfahren in der medizinischen Diagnostik, die unter anderem Filmaufnahmen vom schlagenden Herzen ermöglichen.“
Franz Pischinger „Pischinger hat die Abgasreinigung bei Otto- wie bei Dieselmotoren stark verbessert, was die Schadstoffe weltweit reduziert hat.“
2017[10] August-Wilhelm Scheer „Scheer erhielt die Auszeichnung für die Entwicklung einer Software-Architektur, die das digitale Managen aller Geschäftsprozesse eines Unternehmens erst auf breiter Basis möglich gemacht hat.“
Ernst-Ludwig Winnacker „für seine Verdienste als Mitbegründer des ‚Biotech Valley‘ im oberbayerischen Martinsried und als Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie als Gründungs-Generalsekretär des Europäischen Forschungsrates (ERC).“
2018[11] Franz-Ulrich Hartl wurde für die Entdeckung der Chaperone und ihrer Funktion bei der Formgebung zelleigener Proteinmoleküle und für die Erforschung von Wirkstoffen gegen defekte Chaperone gewürdigt.
2019[12] Karsten Danzmann für seine maßgebliche Beteiligung an der Entwicklung der sensiblen Messtechnik, mit der im Jahr 2015 Gravitationswellen nachgewiesen werden konnten.
2020[13] Emmanuelle Charpentier Chemie-Nobelpreisträgerin des Jahres 2020; für ihre grundlegenden Beiträge zur Entwicklung der CRISPR/CAS9-Methode.
2021[14] Uğur Şahin für die gemeinsam mit ihrem Forscherteam bei BioNTech geleistete Entwicklung des ersten in Europa und den Vereinigten Staaten zugelassenen Impfstoffes gegen Covid-19.
Özlem Türeci
2022[15] Claudia Eckert Forschungen zur Cyber-Security
Detlev Riesner Pionier der Biotech-Branche
2023[16] Claudia Felser Chemikerin am Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe
Wolfgang Wahlster Gründungsdirektor Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Hall of Fame der deutschen Forschung. In: www.merckgroup.com. Merck KGaA, abgerufen am 1. Oktober 2022.
  2. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2009 bei fz-juelich.de
  3. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2010
  4. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2011
  5. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2012
  6. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2013
  7. Michael O. R. Kröher: Ludwig Pohl und Stefan Hell in die Hall of Fame aufgenommen. In: manager-magazin.de. 28. Oktober 2014, abgerufen am 2. Juli 2015.
  8. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2015
  9. Michael O. R. Kröher: Hall of Fame: Pischinger und Frahm ausgezeichnet. In: manager-magazin.de. 16. November 2016, abgerufen am 17. November 2016.
  10. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2017
  11. Michael O. R. Kröher: Hall of Fame der deutschen Forschung: Franz Ulrich Hartl aufgenommen. In: manager-magazin.de. 30. Oktober 2018, abgerufen am 1. November 2018.
  12. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2019
  13. HoF, Event 2020. In: emdgroup.com. Merck KGaA, abgerufen am 31. Oktober 2020.
  14. Hall of Fame der deutschen Forschung – 2021
  15. Michael O. R. Kröher: Hall of Fame der deutschen Forschung: IT-Expertin und Biotech-Pionier ziehen in die Ruhmeshalle ein. In: manager-magazin.de. 21. Oktober 2022, abgerufen am 22. Oktober 2022.
  16. Hall of Fame der deutschen Forschung 2023. In: manager-magazin.de. Abgerufen am 2. Oktober 2023.