Haltichellinae

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Haltichellinae

Haltichellinae sp. aus Hawaii

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Überfamilie: Erzwespen (Chalcidoidea)
Familie: Chalcididae
Unterfamilie: Haltichellinae
Wissenschaftlicher Name
Haltichellinae
Ashmead, 1904

Die Haltichellinae bilden eine Unterfamilie der Erzwespenfamilie Chalcididae. Die Haltichellinae gehen auf den US-amerikanischen Entomologen William Harris Ashmead zurück, der 1904 die Tribus Haltichellini einführte.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Cruard et al. (2020) lässt sich die Unterfamilie anhand folgender Apomorphien beschreiben.[1] Die hinteren tentorialen Furchen sind kurz. Sie verbinden die hintere Fortsatzgrube mit der Tentoriumsbrücke. Die hypostomale Carina (Kiel) reicht über den postokkupitalen Seitenarm. Der postokkupitale Seitenarm berührt ventral die hypostomale Carina. Die Axilla weist einen abstehenden Zahn auf und befindet sich gegenüber der erhöhten Basis der Axillula. Die Axillula ist vorhanden und völlig abgegrenzt. Der Innenrand der Axillula bildet eine erhöhte Carina. Eine mesofurkale Grube befindet sich auf der mesotrochantinalen Platte. Zwischen den metakoxalen Foramina befindet sich eine mediane Furche. Die Innenseite der Metatibien weist eine Carina auf. Der Petiolus weist eine vollständige Lamina auf, ventral umgeben von petiolaren Foramen des Propodeum.

Die Belaspidiini weisen eine einzige Apomorphie auf: Abgrenzung des oberen Randes des Clypeus durch Veränderung der Skulptur sichtbar. Das Vorhandensein eines posteromedianen Fortsatzes auf dem Mesoscutellum könnte die Tribus ebenfalls definieren.[1]

Die Haltichellini werden als Tribus nur durch eine Apomorphie unterstützt: die Verzierung des ventralen Gürtels des Prepectus, der einen scharfen medioventralen Zahn trägt. Mit den Tropimeridiini sind zwei homoplastische Eigenschaften gemein: Toruli, die durch weniger als ihren eigenen Durchmesser getrennt sind, oder bei Epitraninae: stark hervortretender, meist nicht gefurchter interantennaler Vorsprung (bei Neochalcis nicht vorhanden).

Die Hybothoracini werden als Gruppe durch folgenden Apomorphien gestützt: Prosternum mit vertikaler Lamina an der Grenze zwischen der ventralen und der hinteren Oberfläche. Vorhandensein eines Mittelfortsatzes (dentiform oder lamelliform) zwischen der Vorder- und Hinterfläche des Prosternums.

Die Notaspidiini weisen zwei charakteristische Apomorphien auf: ventraler Prepectusgürtel mit spitzem Mittelzahn. Seitenteil des Prepectus länger als hoch.

Die Tropimeridini weisen eine schwache Merkmalsausprägung auf. Das Propodeum ist mit kreisförmigem Spirakel, dessen Rand teilweise von einem Lappen verdeckt wird, der vom vorderen Ende der sublateralen Carina propodea gebildet wird.

Die Zavoyini weisen zwei charakteristische Merkmale auf: Das Vorhandensein von Stirnhörnern, was auch bei den Dirhininae beobachtet wird, aber möglicherweise nicht homolog ist. Die posteroventrale Verlängerung des Pronotums erstreckt sich ventral nicht über den Prepectus.

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Unterfamilie besitzt eine kosmopolitische Verbreitung.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haltichellinae sind Parasitoide. Zu den Wirten gehören hauptsächlich Schmetterlinge. Daneben werden Brackwespen und Schlupfwespen aus der Ordnung der Hautflügler parasitiert.

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund molekularbiologischer Studien gliederten Cruard et al. (2020) die Haltichellinae in 6 Tribus.[1] Im Rahmen der Studien wurden mehrere Synonymisierungen aufgehoben sowie mehrere noch unbeschriebene Gattungen erkannt.[1]

Im Folgenden eine Auflistung der Tribus und Gattungen.[1][2]

Belaspidiini

  • Belaspidia Masi, 1916 – 8 Arten, Iran, Nearktis, Westpaläarktis

Haltichellini

Hybothoracini

Notaspidiini

Tropimeridini

  • Tropimeris Steffan, 1948 – 3 Arten, Indien, Senegal

Zavoyini

  • Zavoya Boucek, 1992 – 3 Arten, Neotropis

Weitere Gattungen, die den Halitchellinae zugeordnet werden, sind:[2][1]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Astrid Cruaud et al.: Ultra-Conserved Elements and morphology reciprocally illuminate conflicting phylogenetic hypotheses in Chalcididae (Hymenoptera, Chalcidoidea). In: Cladistics. 20. April 2020, abgerufen am 2. April 2024 (englisch).
  2. a b c Universal Chalcidoidea Database. In: National History Museum (https://www.nhm.ac.uk). Abgerufen am 2. April 2024.