Hamburger-Shift

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Als Hamburger-Shift, benannt nach Hartog Jakob Hamburger, wird in der Physiologie der Anionenaustausch in Erythrozyten mittels eines Cl/HCO3-Antiporters bezeichnet.[1] Das in der Körperperipherie aus dem Gewebe in die Blutkapillare und dann in den Erythrozyten diffundierte CO2 reagiert mit H2O, katalysiert durch die Carboanhydrase, gemäß der folgenden Gleichung:

Das HCO3 verlässt über den Hamburger-Shift den Erythrozyten, durch die nun erhöhte intrazelluläre Konzentration von H+-Ionen kommt es zu einer leichten Ansäuerung des Erythrozyten und der pH-Wert nimmt ab. In Zusammenwirkung mit der vermehrten CO2-Konzentration kommt es zu einer Rechtsverschiebung der Sauerstoffbindungskurve und damit zu einer Abnahme der O2-Affinität des Hämoglobins (Bohr-Effekt), der Sauerstoff wird leichter an das Gewebe abgegeben.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S. Silbernagl, A. Despopoulos: Taschenatlas der Physiologie. 5. Auflage. Thieme, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-13-567707-1, S. 124.
  2. J. C. Behrends et al.: Physiologie (Duale Reihe). 1. Auflage. Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-138411-9, S. 252–253.