Hanne Schorp-Pflumm

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Hanne Schorp-Pflumm (* 5. Juni 1921 in Stuttgart; † 10. Dezember 1990 ebenda) war eine deutsche Bildhauerin, deren Anliegen es war, Kunst öffentlich zu machen.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hanne Schorp-Pflumm wuchs in der Blindenanstalt Nikolauspflege auf, in der ihr Vater Wilhelm Pflumm Oberlehrer und später Direktor war. Sie besuchte das Realgymnasium Königin-Olga-Stift in Stuttgart und die Charlotten-Oberschule. Sie studierte von 1938 bis 1944 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Stuttgart bei dem Bildhauer und Medailleur Alfred Lörcher, der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart als Meisterschülerin bei dem Bildhauer und Maler Fritz von Graevenitz und abschließend an der Akademie für Freie Kunst München bei dem Bildhauer und Medailleur Bernhard Bleeker.

Da ihr Haus und Meisterschülerinnenatelier im Oktober 1944 durch einen Bombenangriff zerstört worden war, zog Schorp-Pflumm nach Maulbronn um. Dort brachte sie ihre Zwillingstöchter auf die Welt, ihr Ehemann starb im Krieg.[1] 1947 kehrte die Bildhauerin zurück nach Stuttgart, erst in den Stadtteil Kaltental und 1955 nach Stuttgart-Büsnau.

Die Gestaltung des öffentlichen Raumes und das Öffentlichmachen von Kunst waren der Künstlerin ein besonderes Anliegen. In vielen Städten in Baden-Württemberg sind ihre Werke im öffentlichen Raum zu sehen, so beispielsweise in Stuttgart-Vaihingen die Skulpturen Markthocker, Steinbrecher, Hopfenbrünnele sowie das Mahnmal für den Frieden auf dem Buchrainfriedhof.[2][1] Schorp-Pflumm fertigte auch Büsten von bekannten Persönlichkeiten wie Alt-Bundespräsident Walter Scheel, dem ehemaligen Oberbürgermeister Stuttgarts Arnulf Klett oder der Künstlerin Ida Kerkovius an.[3]

Bekannte Schülerinnen ihrer Modellierkurse waren Diane Herzogin von Württemberg und Ursula Doka-Oser.[4][5]

Nachlass[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein Historisches Vaihingen a.d.F. e.V. begann im Herbst 2015 in Abstimmung mit den Töchtern der Künstlerin, 214 Werke, die seit dem Tod 1990 im Bezirksrathaus Vaihingen lagerten, zu katalogisieren.[3]

Auszeichnungen und Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1939 Kunstpreis der Akademie Stuttgart
  • 1963 Silbermedaille der Stadt Paris anlässlich einer Ausstellung im Musée d’Art Moderne de Paris
  • 1986 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg für ihre Porträtarbeiten und ihre Arbeiten für den öffentlichen Raum.[3][6]

Der Hanne-Schorp-Pflumm-Weg in Stuttgart ist nach ihr benannt. An ihrem ehemaligen Wohnhaus und Atelier erinnert ein Schild an die Bildhauerin.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Joachim Müller: Butzbacher Künstler-Interviews. Band 2. Roether Verlag, Darmstadt 1981.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Hanne Schorp-Pflumm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Stuttgarter Zeitung, Stuttgart Germany: Hanne Schorp-Pflumm: Auf den Spuren einer Büsnauer Künstlerin. Abgerufen am 23. September 2020.
  2. Hanne Schorp-Pflumm | Stuttgart im Bild. Abgerufen am 23. September 2020.
  3. a b c Folkmar Schiek: Porträtistin und Gestalterin des öffentlichen Raums: Die Bildhauerin Hanne Schorp-Pflumm. In: Verein Historisches Vaihingen a.d.F. e.V. (Hrsg.): Unser Vaihingen - Mitteilungen des Vereins Historisches Vaihingen a.d.F. e.V. Heft 1, 2015, S. 7 - 10.
  4. Roger Orlik: I.K.H. Herzogin von Württemberg - Prinzessin von Frankreich. SP Verlag, 2. Auflage, 2002.
  5. Ursula Doka-Oser (Memento des Originals vom 9. Oktober 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kunstvorort-stuttgart.de
  6. Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg - Liste der Ordensträgerinnen und Ordensträger 1975–2023 (PDF; 307 KB). Staatsministerium Baden-Württemberg, 22. April 2023